B680 20 Die gesunde Weiterentwicklung dieses Bestandes steht außer Frage, solange kein weiterer Arbeiter- mangel eintritt. Ernte. Die Zapfleistung eines Chinesen betrug im Jahre 1913 u tägsich durchschnittlich B Bäume mit einem Durchschnittsertrag von 648 g trockenen Kautschuks, gegen 160 Bäume und 665 8 HKautschr im Vorjahre. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die Zapf- arbeit im Juni 1918 mit neuen, ganz ungeübten Chinesen wiederbegonnen wurde, und daß das Zapfen in Februar 1913 infolge der Verwüstungen durch den rkan ganz eingestellt werden mußte, wodurch das Resultar erheblich vermindert ist. Die Zapfunkosten, einschlißlich Aufbereitung des Kautschuks, ausschließlich der Koagulationsmittel, be- iefen sich infolge des fast fubölligen Wechsels des Arbeiterbestandes auf 4,62 ¼¼ für 1 kg trockenen Kaut- chuk, gegen 3,56 4 im Vorsahre. Im Januar 1914 haben die Zapfunkosten 2,70 F, im Februar 1914 2,60 und im März 1914 2,50 N für 1 kg Kautschuk betragen. Geerntet wurden netto 13626 kg Kautschuk, für die ein Erlös nach Abzug der Seefracht und Spesen von 68 865 /NK erzielt wurde. Wie bekannt, sind die Preise außerordentlich zurück- gegangen. Für 1. Qualität wurden zeitweilig nur 4,10 für 1 kg erzielt. Zm Durchschnitt erhielten wir für unsere 1. OQualität 4,50 1/“ (für absalllautschur 3,12./4) für 1 kg gegen durchschnittlich 8.32 4 i Vorjahre und 10. 40 im Jahre 1911. Von den ge- ernieten 13 626 klE Kautschuk waren 1728 kg Abfall- kantschuk. Kalao. Im Oktober 1913 wurden die Kakao- bestände einer genauen Prüfung unterzogen, und die Zählung ergab in Abteilung I und II Cut stehende Bäume 7 000 Bäume, schlecht - 16 000 - zusammen 23 000 Bäume, ein außerordentlicher weiterer Rückgang gegen früher. Das übrige war bereits eingegangen. Längere Beobachtungen und Erfahrungen in Saluafata haben gezeigt, daß die außerordentlich hohen Niederschläge, zusammen mit den ungünstigen Windverhältnissen und im Zusammenhang damit der zwar gute, aber schwer durchlässige Boden für die Kakaokultur ungünstige Grundlagen bilden, so daß auf Erfolge mit dieser Kultur nicht mehr gerechnet wird. Arbeiterverhältnisse. Infolge der schweren Regengüsse in der ersten Hälfte des Jahres erkrankten viele Arbeiter. Der im vorigen Jahresbericht schon erwähnte 7. Chinesentrausport traf am 17. Mai vor Apia ein. Unter den Chinesen waren jedoch die Pocken ausgebrochen, und der Dampfer wurde in OQnuarantäne gelegt, so daß unsere Arbeiter erst am 18. Juni auf der Pflanzung ankumen. Die Pflanzung erhielt 257 Neulinge mit dreijährigem Dienstvertrag. Bza die Bezahlung der Ouarantäne= und einiger Sonderkosten schwebt zur Zeit ein Prozeß. Die Liefe- ranten wollen uns mit der Safata-Samoa= -Gesellschaß- als gemeinsame Besteller für die Summe von 37000.4 solidarisch haftbar machen. Wir glauben diesen Prozeß gewinnen zu müssen und Gegenforderungen geltend machen zu können, da wir begründete und erhebliche Beschwerden wegen der Lieferung der Chinesen haben. inter den neu angekommenen Arbeitern trat schon im Juli die Beriberi-Krankheit auf, welche außer= ordentlich viel Opfer forderte. Es kamen im ganzen 70 Fälle vor oder 27 v. H., welche sämtlich im Hospiral der Pllanzung verpflegt wurden, von denen 22 Fälle, d. h. . H. der Neulinge, tödlich erlicben. Der Ausfall“ n Arbeitszeit war sehr empfindlich Gegen Ende des Jahres hat sich der Gesundbeits- zustand Hebessert. .Die Verwaltungskosten in Berlin sind im rsannr Fahre um etwa 5000 höher als im vorigen Jahre. Die Erklärung dafür findet sich ein- mal in der Erhöhung des Anteiles an den Verwal- tungskosten infolge des Ausscheidens der Bornco- Kautschuk-Compagnie A. G., ferner in den Mehrkosten, die durch die Umwandlung von Aktien entstanden sind, sowie überhaupt in der durch die vorliegenden Schwierig-= keiten veraulaßten umfangreicheren Verwaltungsarbeit. In Samoa sind die Kosten höher geworden durch den nen eingetroffenen Kulitransport, dagegen ist an Ge- hältern und Reisekosten gespart. Der Erlös aus Kautschuk betrug 1913 nur 62281 AM. dagegen erforderten die Unkosten 218 451 .¾0. Die bestehende Unterbilanz hat sich daher auf 291 413.7 erhöht. Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. Die K#haovalorisation in Scuador. Die uadorianischen — hatten sich im Jahre 1912 ffnung auf ein entsprechendes Vorgehen der ornsilienie und portugiesischen Farmer — als #sociacion de agricultores= zur Wahrung ge- meinsamer Interessen zusammengeschlossen.“) den durch Dekret vom 25. Januar 1913 ge- nehmigten Statuten der Vereinigung und den hierzu erlassenen Ausführungsbestimmungen ist der Zweck der Gesellschaft. die ihren Sitz in Guayaquil hat, in erster Linie Schutz der Produzenten gegen die Baissespekulanten und Verteidigung eines angemessenen Preises, ferner Verbesserung der Anbaumethoden sowie Erweiterung der bereits bestehenden und Erschließung neuer Absatzgebiete. Das Gesellschaftsvermögen und Betriebskapital stellt der Fonds dar, der aus den Erträgen des im Interesse der Valorisation ge- *) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1912, S. 310f. schaffenen besonderen Ausfuhrzolls (ein Sucre),) für den spanischen Zentner“") gebildet w wird. Die Vereinigung hat am 16. Jannar 1913 ihre Tätigkeit eröffnet; der F u Panuer vollzieht sich n gingelnen folgendermaßen: vierzehn Tage, nötigenfalls in kürzeren geitekilume setzt der Vorstand den Preis fest, den er für den gelandeten Kakav anzulegen bereit ist. Tritt die Gesellschaft selbst als Käufer auf, so bezahlt sie die Ware durch Scheck auf den Banco Comercinl#y Agricola in Guayaquil, bei dem ihre Gelder deponiert sind. Ist kein Guthaben mehr vorhanden, so gewährt ihr die genannte Bank einen größeren Kredit, der vier- zehntägig durch Wechsel auf Europa oder New Vorl abgutragen ist; die hierfür nötigen Tratten verschafit sich die Gesellcchaft dadurch, daß sie auf die europäischen *) 1 Sucre = etwa 2.4 *#) ·1 spanischer Zentner = 46 kg.