681 2 oder amerikanischen Häuser zieht, die sich auf Kabel- aufrage bereit erklärt haben, die Papiere für 80 v. H. * Wertes der ihnen gleichzeitig einzusendenden Nomnossemente über Kakaokonsignationecn zu akgeptieren; lese 80 v. H. werden nach dem jeweiligen curopäischen Marktpreis des Artikels kalkuliert. Die Verschiffn ng er Konsignation vollzieht sich regelmäßig vin Magellanes, damit die Dokumente so zeitig drüben ankommen, daß die Warc noch „schwimmend“ verkauft und bei Ankunft des Dampfers in Havre (Uarre oplion) sogleich an ihren endgültigen Bestimmungsort weiter- gesandt werden kann. Für den Ankauf und die Erpedition verfügt die Gesellschaft in Guayaquil narürlich über die gleichen Einrichtungen, wie ein Kroßes Exporthaus (Lagerräume. Trockenhöfe. Ange- nellte, Arbeiter u. .). Den oben erwähnten, das Betriebskapital bildenden Spezialsoll zieht sie sogleich bei der Versendung der Ware von den Exporteuren Sn, die ihrerseits den Betrag schon vorher bei der Ablieserung der Frucht den Pflanzern kürzen; diese erhalten für die abgelieferten Mengen Zertifikate, die lie später gegen Aktien von 50 bgw. 500 Sueres ein- ltauschen, so daß also jeder Produzent von selbst Mitglied und Aktionär der Gesellschaft ist. Einmal monatlich werden mit Lissabon und Port of Spain (Trinidad) Kabel über die Kakaoauskünfte und preise ausgetanscht: die Bemühungen, auch mit Bahia einen solchen Nachrichtendienst durchzuführen, sind gescheitert. Was die von dem Vorstand bcobachtete Preis= volitik betrifft, so war bei Beginn des nunmehr ab- geschlossenen ersten Geschäftsjahrs der Vereinigung die statistische Sitnation (nach Welterme, Weltvorräten und Weltverbrauch), sowie die Marktlage für Kakao gut. Die Bewertung des Artikels in Europa erlaubte dem Guayaquilener Exporteur, etwa 23 Sucres für en spanischen Zentner anzulegen. Dementsprechend wurde im Vorstand beantragt, einen Preis von 22 1s 23 Sucres zu verteidigen; die Mehrheit setzte aber den Preis auf 24 Sucres fest, so daß die Ausfuhr- häuser nicht kaufen konnten, und die Gesellschaft die hgesamten Ankünfte aufnehmen mußte. Da sich die statistische Lage noch besserte, so übermittelten nach einiger Zeit die europäischen Importeure Aufträge an ihre ecuadorianischen Geschäftsfreunde, die diesen er- möglichten, 24 Sucres zu bieten. Die Vereinigung hatte nunmehr ihren Zweck, den Pflanzern eine gute Bezahlung der Ernte zu sichern, erreicht. Trotzdem letzte aber der Vorstand die Preise allmählich auf 24.50, 25, 25,50 und 26 Sueres fest, so daß die euro- päischen Interessenten sich allmählich gänzlich zurück- bielten. Die Folge war, daß die Gesellschaft 90 000 Zentner recht teuer aufkaufen mußte, die sic dann nach dew York und Europa in Konsignation schickte. So erhebliche, auf der Suche nach Abnehmern schwimmende Mengen drückten natürlich stark auf den Weltmarkt, so daß der Preis schnell von 72 Schilling cif Havre auf 60 fiel. Bei diesen Aufkäufen und Konsignationen verlor die Vereinigung mehrere hunderttausend Sucres. Endlich, Ende Juni, ging der Vorstand, da die allgemeine Marktlage sich nicht veränderte, nach und nach bis auf 20 Sucres herunter, so daß die Ex- pvorteure wieder die Ankünfte aufnehmen konnten, und die Gesellschaft nicht mehr zu kaufen brauchte. Diesen Preis suchte er auch noch zu verteidigen, als im Laufe es Sommers es sich herausstellte, daß für die letzten onate des Jahres eine außzrordentlich ergiebige achernte zu erwarten sei. So wiederholte sich die bleiche Situation wie in der Haupternte: die Vereini- gung trat allein als Käufer auf, mußte fast die ge- samten Anfuhren übernehmen und drückte schließlich urch gewaltige Quantitäten Konsignationsware den Markt noch mehr: erst im Dezember ging man bis zum Schluß des Geschäftsjahres (31. Jannar 1914) auf 18.50 Snceres herunter. lber den Umfang der von der Vereinigung während des ersten Jahres getätigten Ope- rationen geben die folgenden Zahlen einen kurzen Überblick. Der Aufkauf begann am 17. April 1913; bis zum 31. Dezember 1913 wurden von der Vereinigung ins- gesamt 176 908 spanische Zentner übernommen; in derselben Zeit erstanden die Exporteure 588 565 gentner, so daß also auf die Gesellschaft rund 24 v. H. der Gesamtanfuhr entfallen. Für den Ankauf mußte sie 4153 085 § (Sucres) anlegen: außerdem entstanden für Aufbereitung, Zölle und Abgaben, Leichter, Fracht und dergleichen Unkosten in Höhe von 677 114 5, so daß sich die gesamten Aufwendungen für die Zwecke der Valorisation auf 4 830 200 s beliefen. Natürlich reichten hierzu die eigenen Mittel der Organisation nicht aus, und diese mußte den von dem Banco Co- mercial y Agricola gewährten Kredit zeitweise bis 400 000 § in Anspruch nehmen. — Die Verwaltungs-= spesen stellten sich auf 54 2.14 8. emgegenüber stehen folgende Haupteinnahme- vosten: Ertrag des Spezialzolls 868 606 §, Vorschüsse auf die Konsignationen 518 225 5. Erlös aus Platz= verkäufen 341 736 S. Am Jahreoschluß schuldete die Gesellschaft der Bank 170 297 F, die durch Vorräte ge- deckt sind. An Aktien wurden für abgelieferte Frucht 872 Stücke zu 500 F und 2365 zu 50 S ausgegeben. kKahaohandel auf den Philippinen.“) Die Ein= und Ausfuhrziffern der Philip- pinen für Kakao in den letzten drei Fiskaljahren sind folgende: Einfuhr: 1910/11;: 928 709 kg (Wert 243 270 8), 1911/12: 982 937 kg (308 191 5), 1912/13: 779 081 kg (235 507 9. Ausfuhr: 1910/11: 488 kg (199 4), 1911/12: 2166 kg (668 3), 1912/13: 2414 kg (795 8). (Mitgeteilt durch das Kaiserl. Konsulat in Manila.) ODohatrausfuhr Britisch-Südafrikas 1913. Im Jahre 1913 sind aus Südafrika 17 356 822 lbs. (engl. Pfund) Mohair im Werte von 876 225 L ver- schifft worden, während im Jahre 1912: 23479729 lbs. im Werte von 967 286 2 zum Versand gekommen waren. Die ausgeführte Menge ist also um 25 v. H. zurück- gegangen, ihr Wert aber nur um 10 v. H., d. h. die Preise für Mohair sind erheblich gestiegen. Der Rückgang in der Ausfuhrmenge mag teilweise darauf zurückzuführen sein, daß ein Teil der 1911er Schur erst 1912 zum Versand gelangt ist. Zum Teil ist aber wohl auch der Umstand daran schuld, daß die Angorazucht hier und da von der Wollschafzucht verdrängt wird. Die Preise für Mohair sind zu sehr von dem guten Willen der Käufer in Bradford, dem einzigen be- dentenden Markte für dieses Produkt, abhängig, und daher so großen Schwankungen unterworfen, daß sich die Zucht nicht in Ruhe entwickeln kann. Solange nicht ein Verfahren gefunden wird, das es ermöglicht, ) Vgl. „D. Kol. Bl.= 1913, S. 12.