blieben auf Schlag III, 778 20 licher Saat 4 Hektar 18 Ar und auf Schlag IV 78 Ar mit Saat von ausgesuchten Pflanzen bestellt. Da im ersten Versuchsjahre ebenso wie im zweiten die Haupt- aufgabe die sein mußte, den Wert der verschiedenen Sorten im allgemeinen festzustellen, wurde die Züch- tungsarbeit zurückgestellt. Es wurden nur aus den einzelnen Sorten die besten Pflanzen ausgewählt und diese zum Weiterbau auf besonderen Parzellen benutzt, die wiederum die Nachzucht für das kommende Jahr liefern sollten. Diesem Umstande ist die obige Tren- nung der Adamaua-Sea-Island zuzuschreiben. Zu- gleich wurde mit dieser Auslese eine Verbesserung der Saat durchgeführt. Wie außerordentlich verbesserungs- fähig die einheimischen Sorten sind, geht aus der Ertragsvermehrung hervor, welche die Adamaua= Sea-Island durch diese Maßnahme erfahren hat. Wie aus Tabelle II ersichtlich, ist der Ertrag der Sorte im Zabre 1913 dem 1912 erzielten ungefähr gleich ge- wo also die unbearbeitete bzw. von nicht ausgelesenen Pflanzen stammende Saat verwendet wurde. Dagegen weist a IV mit 7,35 Zentner Ertrag pro Hektar eine Ertragssteigerung von fast auf das Dopvelte auf. Daß dieser Unter- schied nicht in der verschiedenen Keimenergie, sondern in der verschiedenen Tudfvidnaleigenschaft der Mutter- pflanzen beruhte, geht daraus hervor, daß die Kei- mung auf den beiden Feldern und auch die anfängliche Entwicklung ziemlich gleichmäßig waren. Über das sonstige Wachstum ist laut der Aszeichnungen nichts Besonderes zu berichten. Anfang September setzte ein Unterschied in der Entwicklung der beiden Schläge ein. Der Bestand auf Schlag IV zeichnet sich im Wachs- tum merklich vor dem auf Schlag III aus. Ebeuso ritt die Reife auf dem ersteren eher ein und ist auch kitt.d abgeschlossen. An Krankheiten sind zu erwabren: Mosaikkranlheit und Kräuselkrankheit. Die Mosaik- krankheit hat auch in diesem Jahre besonders auf den humosen Stellen ziemlich viel Schaden getan. Der allgemeine Eindruck der beiden Felder ent- sprach dem des Vorjahres. Das vegetative Wachstum war sehr üppig und erfolgversprechend. Die Ertrags- fähigkeit läßt aber noch zu wünschen äbeist ebenso wie die lange Entwicklungsdauer nachteili . Die auf Schlag III angestellton“ Versuche zur weiteren Feststellung der Reihenentfernung ergaben nichts Neues gegen das Vorjahr. Die Versuche zur Keststellung der Einwirkung der Entgipfelung der Pflanzen auf Wachstum und Ertrag konnten nicht zu Ende geführt werden, da die Parzellen teilweise stark an Krankheitsbefall litten und dadurch die Erträge beeinflußt waren dem Bestande auf Schlag III konnte ich bei meinen Eintreffen zwei sich sehr stark von der Adamaua-Sea-Island anterscheidende Formen fest- stellen. Diese unterscheiden sich von jener in erster Linie durch ihre Frühreife und durch den Ertrag. Allem Anschein nach hhandelt es sich bei der einen um eine uplandähnliche Form. bei der anderen um eine vereinzelt,. vorkommende Eingeborenensorte. Zwischen diesen gibt es Bastardformen, die den Ubergang zur Leenasi-Sen Feland darstellen. Die Stämme werden in diesem Jahre selbständig weitergebant. Gerade von ihnen verspreche ich mir viel. 2. Fulbe= -Baumwolle. Diese einheimische Sorte wurde auf einer Fläche von 0.97 Hektar angebaut. Da- von wurden 24 Ar mit der Saat ausgesuchter Pflanzen und der Rest mit gewöhnlicher Saat bestellt. Die Entwicklung des Pflanzenbestandes war im Anfang. besonders auf den schweren Stellen des Schlages, sehr ungleich, da die harte Bodenkruste das Durchbrechen der Keimlinge verhinderte. Beim Einsetzen stärkerer Regen sind aber noch viele Pflanzen nachgekommen,. und von dann an zeigte eine gleichmäßige, gute Entwicklung. Wie im Vorjahre zeichnete sich die Fulbe-Baumwolle durch ihre große Wider- standskraft gegen Krankheiten aus. Ihr Ertrag mit 11.60 Ztr. pro Hektar ist in diesem Jahre der beste von allen, während derselbe mit 6,57 Ztr. im Vor- jahre wenig ermutigend war. Die Lintprozente waren in diesem Jahre 25 v. H. bei der Elite und 24,5 v. H. bei der unbenrbeiiteten Saat, statt 24 v. H. im Vor- jahre. „Hatte ich daher im Voriahre den Weiterbau dieser Sorte in erster Linie wegen ihrer außerordent-- lich günstigen Gesundheitsverhältnisse empfohlen, so hat sich in diesem Jahre das Bild so sehr zugunsten dieser Sorte verschoben, daß sie in erster Linie ver- dient, in züchterische Bearbeitung genommen zu werden, zumal die Gutachten der deutschen Firmen verhältnis- mäßig günstig ausgefallen sind. Verbesserungsbedürftig ist danach in erster Linie die Stapellänge. Das scheint aber mit Rücksicht auf die sonstigen guten Eigenschaften der Sorte nicht unausführbar. Dieses Interesse verdient die Sorte besonders, wenn wir die diesjährigen Rückschläge der importierten Sorten, ins- besondere King, in Rücksicht ziehen, dessen Stapel sich nach hiesigen Feststellungen sehr verschlechtert hat. Diese Nachwirkungen der Akklimatisation waren zu erwarten, insbesondere da die klimatischen Verhält- nisse so unendlich verschieden sind. Es ist daher aber auch von großer Bedentung, wenn es gelingen sollte, aus dem heimischen Material geeignete Sorten heraus- zuzüchten. ulgo-Baumwolle. Ebenso auffallend wie bei der Fulbe-Baumwolle war auch hier die starke Ertragssteigerung gegen das Vorjahr. 1912 waren bro, Hektar 2,69 Ztr. Saatwolle geerntet und 1918 32 Ztr. Die Vol eenverhältnisse waren nicht so unter- * daß sie diesen Gegensatz erklären könnten. Als stark beeinflussendes Moment machte sich im Vor- jahre die Kränselkrankheit bemerkbar. Diese ist aber auch in diesem Jahre aufgetreten. Am 15 November heißt es z. B. noch in dem Tagebuche über Baumwoll= versuche: „Leidet sehr unter Kräuselkrankheit.“ Zieben wir diese Momente in Erwägung, so müssen wir mit dem Ergebnis des Anbauversuches auch dieser Baum- wollsorte sehr zufrieden sein. Die starke Anfälligkeit für Kräuselkrankheit ist allerdings eine Eigenschaft, welche sie bei einem Vergleiche mit der Fulbe-Baum- wolle stark zurücktreten lät. Dazu kommt der außer- ordentlich geringe Prozentsatz an Lint, welchen dieie Sorte aufweist. 21,3 gegen 21 v. H. im Vorjahre läßt nicht auf eine Besserung schließen. Auffällig ist, daß die von mir selbst aus Wulgo mitgebrachte Baumwoll- saat und ihre Nachzucht, welche unter ihrem heimischen Namen „Senö“ getrennt angebaut, aber nicht mit in der Tabelle aufgenommen wurde, da sie botanisch die- selbe Art darstellt, wie die Wulgo-Baumwolle 26.3 v. H. Lint ergab. Sie wird daher auch in Zukunft für sich weiter beobachtet werden. Die gute Beurteilung der Wulgo-Baumwolle in Deutschland läßt es nicht an- gebracht erscheinen, sie wegen der geringen Lintprozente schon jetzt aus den Anbauversuchen auszuscheiden. 4. King-Baumwolle. Die bei weitem größte Anbaufläche wurde dieser Sorte gegeben, da sie im Vorjahre sich vor allen anderen auszeichnete. Im Berichtsjahre ist aber ihr Ertrag mit 11.36 Ztr. pro Hektar gegen 13,15 Ztr. im Vorjahre erheblich zurück- 19 di eblieben. Ihre Entwicklung war zwar, nachdem sie ie störenden Einflüsse der Trockenzeit im Anfang der Vegetationszeit überwunden hatte und durch Nach- pflanzen der Bestand regelmäßig gemacht war, sehr lepngenn und der Krankheitsbefall außer Blattrost