G. 785 Tabelle II. Kinder und Frauen der Kanaken. –—— — — — I Ins- Neu-Lauen- J. II. I III. IV. gef amt burggruppe! Bemerkungen (Dr. Kersten) Zahl der versam- melten Frauen 209 168 62 32 471 90 Für Neu-Lauen- burg sind nur 6 Frauen jenseits des Klimakter. Sie baben Kinder aufgenommen. geboren 792 " 715 239 135 1881 384 — Also im Durch- schnit 38 4.3 3,9 4,2 4,0 4,3 — Davon gestorben.4268 õ4 v. H. 361- 51 v. H. 12452 v. H. 5548 v. H. A71 - õ2 v. H. 18840 v. H. Im 1. Lebensjahr « , " Die prozen- gestorben t .. .277 35 v. H. 202 28 v.H. 58—25 v.H. 23 18 v. H. 560 -29 v. H. ? tuale Berech- Darunter otge- «- nung begieht burten 13 2 I 1 — 19 1v. H. 2 1. sichimmer auf An Bden ge- . die Gesamt- orben . 188- 18 v. H. 120 IT . H. 62-2 v. H. 24% v. H.4 = 18 v.H. 2 zahl der Ge- An inneren Krank- « borenen. beiten gestorben. 290 36 v. H. 241 = 34 v. O. 62-20 uv. PH. 3425 u.HPH. 627 -34 v. H. 2 I Frauen jenseitsdes " I li .. 91 80 22 14 208 90 — Ihre Kinderzahl. 469 474 118 " 74 1135 3884 — Also durchschnittl. n Fruchtbarkeit. - 5.9 5.1 5.3 5.45 4.3 — I ahl der sterilen abl der ) ... 14 3 8 2 22= 5 v. O. B v. U.Steril = ge- I burtenlos vom 1! 30. Jahr ab. glaube wohl, daß einzelne, vor allem an der Küste gelegene Gegenden nicht durchweg die gleich günstigen Zahlen aufweisen: aber für das Gesamturteil kommt es auf den Durchschnitt an. Sehr niedrig ist die Zahl steriler Frauen. Vielweiberei ist gestattet, wird aber nur ausnahmsweise geübt. Fruchtabtreibung ist. auch unter den Kanaken, namentlich den jüngeren Frauen, im Schwange. Glücklicherweise scheint sie bisher ohne erheblichen Schaden für die Fruchtbarkeit zu bleiben. Einige katholische Missionare, die längere Zeit ihren Begirk bearbeiten, und denen alle Geburten- und Sterbefälle gemeldet werden, haben das Ver- trauen der Leute so weit gewonnen, daß ihnen auch künstliche Fehlgeburten berichtet werden. Nach ihrer Auskunft würde ungefähr auf fünf Geburten eine Fruchtabtreibung zu rechnen sein. Da doch wohl nicht alle eingestanden werden, geht die Wirklichkeit vermutlich über diese Zahl hinaus. Was die Kinder- Lerorkchtein anbelangt, so ist sie im hanzen zwar sehr # aber keineswegs sehr hoch für ein Naturvolk ist die Sterblichkeit im ersten Lebensjahre. Sie steht mit 9 v. H. auf derselben Stufe, die Deutschland noch 2. wenigen Jahrzehnten hatte. Relativ stark aber ist die Beteiligung der älteren Kinder an der Mortalität. Nun war es zwar unmöglich, über die Todesursachen im einzelnen bei den kulturell tief stehenden Leuten zuverlässige eanustiinste zu sammeln: aber selbst bei der Beschränkung auf die beiden Gruppen, ob an inneren Krankheiten oder Wunden gestorben, zeigt sich, wie ungeheuer groß die Zahl der an Wunden ver- storbenen Kinder ist. Damit ist auch der hohe Anteil der Kinder jenseits des 1. Lebensjahres an der Sterb- lichkeit erklärt, denn erst wenn sie zu laufen anfangen, beginnt für sie die Gefahr, sich die hier so häufigen und bösartigen Fuß= und Unterschenkelgeschwüre zu- zuziehen. Ihre Verbreitung unter den Kanaken ist enorm. Teils handelt es sich um Uleus tropicum, teils um frambösische Geschwüre. Es gibt keinen Er- wachsenen. der nicht zu irgendeiner Zeit seines Lebens mit ihnen gu kämpfen gehabt hätte. Viele sind unter ihnen, die als dauerndes Zeichen den Verlust einer oder mehrerer Zehen oder sonstige Verstümmelungen davongetragen haben. Um zahlenmäßig zu prüfen, wie oft diese schweren Folgen eintreten, haben wir jeden Eingeborenen mit Fußverkrüppelungen notiert, wobei sich für die Dauer ergab, daß durchschnittlich jeder vierte damit behaftet war. Von den mannig- sachen Komplikationen, zu denen langdauernde Ge- schwüre führen, ist die gefährlichste das fast immer tödliche maligne Odem, das Külz in Afrika bei vielen Hunderten von Fußgeschwüren nic auftreten sah, während es hier nicht selten ist. In den Verhältniszahlen des männlichen zum weiblichen Geschlecht zeigt sich auch bei den Kanaken ein starkes lberwiegen des ersteren. Unter den Kin- dern kommen auf 100 Mädchen 122 Knaben, für Er- wachsene auf 100 Frauen 114 Männer. Es findet also im Laufe der Jahre, vermutlich durch erhöhte Sterb- lichkeit des männlichen Geschlechtes, ein gewisser Aus- gleich siatt. Im Bericht über die Jusel Jap war zum Ausdruck gebracht, daß wir noch keine genügende Er- klärung für das Auftreten eines erhöhten Knaben- überschusses kennen, daß uns abex die Ersahrung dazu berechtigt, ihn als eine Störuug der normalen Fort- pflanzungstendenz eines Volles aufaufassen. Scheinbar haben wir nun aber bei den Kanaten eine recht un- gestörte Vermehrung. Indessen müssen wir sowohl beie ihnen wie anderen Südseestämmen daran denken, daß