809 20 Kolonialwirtschaftliche Mittellungen. Gadja · Pflanzungs · A. G.*) Organisation. Am 19. März 1914 wurde die Gadja-Pflan- Zungs-Aktiengesellschaft errichtet. Die Gesellschaft beabsichtigt in Togo Plantagenbau zu treiben und übernahm von der Deutschen Togo- gesellschaft eine Flüche von 1800 bis 1900 hn in den Landschaften Gadja und Aguibo für den Preis von 100 000 %¼ in Aktien und 50 000 in bar. Auerdem erhielt die Deutsche Togogesellschaft die vor leisteten Vorarbeiten für den Minzungsbetried mit 3200 NKr ersetzt. Das Kapital der Gesellschaft beträgt 500 000 At, wovon vorgenannte 100 000 # als voll ezahlt gelten, während auf die übrigen 400 000 /4 25 v. H. einbe- zahlt waren. Außerdem war auf sämtliche Aktien ein Aufgeld von 5 v. H. zur Deckung der Gründungskosten bar eingezgahlt worden. Pflangungsbetrieb. Bei Gründung unserer Gesellschaft waren dank der Vorarbeiten der Deutschen Togogesellschaft bereits 4 ha Land gerodet, rund 25 000 Kakaopflänzlinge standen in Saatbeeten, zwei Grashäuser waren errichtet, und 7 km Fußwege verbanden die im Aguibolande am Sioflujse gelegene Pflanzung mit dem Olpalmenlande in der Landschaft Gadja und mit der Agupflanzung. Zunächst waren 16 Männer und 25 Weiber am Agu beschäftigt. Im Laufe des Mai kamen 55 Ver- tragarbeiter aus Nordtogo hinzu. *) Aus dem (ersten) Geichäftebericht für die Zeit vom 19. März 5. Mai bis 30. Juni 1914. Die Pflanzung hat zwei Betriebsmittelpunkte. Einerseits wird in dem nördlichen Teile des Landes in der Landschaft Aguibo eine Kakao-Olpalmen= pflanzung angelegt, anderseits werden die im südlichen ##e des Landbesitzes, in der Landschaft Gadja, ge- legenen wilden Olpalmenbestände durchgelichtet und in Kultur genommen, wobei eingelne palmenfreie Stellen ebenfalls mit Qpalmen bepflanzt werden. In dieser Weise wurden in Aguibo 13 ha be- pflanzt, in Gadja 30 ha durchgelichtet. Letztere brachten auch bereits einen kleinen An- fangsertrag von 1,2 t Palmfrüchten, die an die benach- barte Agupflanzung verkauft wurden. Bilanz. Die in der kurzen Betriebszeit in Afrika gemachten Ausgaben sind mit 8425 dem Pflanzungskonto zu- gVeschrieben worden, das sich dadurch auf 11 025 ./4 erhöht. Der Grundbesitz steht in der Bilanz vom 30. Juni d. Is. zum libernahmewert von 150 000 / zu Buch. Auf das Aktienkapital von 500 000 à/¼ sind erst 200 O000 eingegahlt. Der Grindungstosten reserve sind 12 285 N entnommen, wonach 1 ihr verbleiben. Der durch die heimische Wdewantnnnn entstandene nominelle Verlust von 1523 ¼F wird auf neue Rechnung übernommen. * Im neuen Geschöstsjahre ist nun der Krieg aus- gebrochen und hat bereits zur völligen Unterbrechung des Verkehrs mit Togo geführt. Welche Verluste er für unser Unternehmen etwa nach sich ziehen wird, läßt sich selbstverständlich nicht überblicken. Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. Britisch-Süd#afrika. Anlage eines Wasserstauwerkes im svaal Das Parlament in Kapstadt hat sich im Juni d. Is. mit der Anlage eines großen Wasserstauwerkes im Transvaal beschäftigt und nach längeren Beratungen die Regierungsvorlage angenommen. Nach dem Cutwurse, gewöhnlich der „Hartebeest- poort"-Entwurf genannt, ist beabsichtigt, etwa 20 Meilen westlich von Pretoria einen Durchlaß in der sich von Osten nach Westen ziehenden Bergkette, Magaliesberge genannt, durch einen Standamm zu versperren und damit die Gewässer der Fluß-Systeme des Krokodil= flusses und des Magaliesflusses aufgustauen. Soweit die bis jetzt hier bekannten Einzelheiten des Paues ersehen lassen, ist beabsichtigt, einen Damm aus Beton mit Verkleidung aus Mauerwerk zu er- richten, der sich 1599 Fuß über das Flußbett und 199 Fuß über das unterste, Fundament erheben soll. Die Dammkrone wird 5 Fuß über dem Wasserspiegel bei höchster Fluthöhe sein, das Wehr zum Ablassen von Bei höchstem Wasserstand wird der Stausee etwa 2280 Morgen") Grund unter Wasser setzen und rund 5000 Millionen Kubikfuß") Wasser enthalten. Mit dem ausgestauten Wasser sollen etwa 30 000 Morgen Land bewässert werden. Die für Verzinsung und Tilgung usw. aufzubringenden Kosten werden einen Wassergins von 1 S für den Morgen bewässerten Landes nötig machen, doch hofft die Regierung durch Verkauf von Land einen Gewinn von rund 1090 000 TK zu er- zielen, so daß sich der für Verzinsung usw. aufzu- bringende Betrag noch erheblich verringern wird. Die Anlage wird nicht, wie viele andere derartige Stauanlagen in Südafrika, durch eine Wassergenossen- schaft unternommen werden, sondern ist als reines Re- ierungsunternehmen gedacht. Die Kosten werden etwa 720 000 L betragen. Davon sollen für den Damm allein 361 000 L aufsgewendet werden und für Wasserleitungsanlagen etwa 165 000 L. Der Rest des Betrages wird auf Enteignungen, Errichtung von Ge- bäuden usw. entfallen. (Bericht des Kais. Awdnsdars in Johannesburg.) Flutwasser wird an der Seite des Dammes sein und *) 1 Morgen — 80. an der Dammkrone eine Breite von 250 Fuß haben. *) 3½ Kubikfuß — 1 Vettolttet Literatur-Bericht. Taschenbuch der Kriegsllotten. Kriegsausgabe. Her-9mpfstrecke, Kohlenvorrul, zZuhl der Schrauben, ausgegeben von Kapitünlentnant u. D. B. Weyer. Mit Schilfsbildern usw. München, J. F. Lehmanns Verlag, 1914. Preis 4,50 .. Die Kriegsausgnbe des Wexerschen Tuschen- huches der Kriegsflotten enthült genauc Angaben und Abbildungen von sümtlichen Schiffen unserer (icgner und der Neutralen. Gcschwindigkeit, Bestückung, Danzerung, Mannschaften, Torpedos, Tiefgung, Länge, allcs ist bei jellem einzelnen Sehiff nufs genaucste an- Egckcben, so daß6 man solort in der Luge ist, zu be- urteilen, wic bei einem Kampfe die Aussichten sind. Die Flotten des Deutschen Reiches und (OPsterreichs mutzten in dicser Ausgabe aus nahelicgenden Gründen wetzbleiben. Bis te August weist das Buch alle Veründerungen im Bestand der fremden Flotten unf.