GV 832 20 Männer Frauen Kinder sanen Ringwurm 9 8 5 22 Frambösie 2 2 Knocheneiterungen. 1 3 4 Beingeschwüre 3 — 8 Pockennarben. 2 — 2 Carcinom?“") 1 — 1 Idiotie 1 — — 1 Alopecia 2 — 2 Augenent zündungen 2 — 2 Strabismus mit Leulomen — 2 Die zufällige Veobachung einer Sitte der Eingeborenen von Willaumez, die ihr Trink- wasser wenige Dezimeter vom Meeresstrande schöpften, führte zu Versuchen auf S. M. S „Planet“ mit dieser Grundprobe. Es fand sich, daß das Seewasser (3,5 v. H. Salzgehalt) nach der Passage eines Erdfilters für den Geschmack entsalzt war (chem. 0,15 v. H. Na. Cl.). Diese Filtrationsmethode dürfte für die Wasserversorgung des Archipels eine Bedentung erlangen. Im Anschluß an diese eigenartige Feststellung ist eine längere physikalische und chemische Ver- suchsreihe in die Wege geleitet worden, zur Zeit jedoch noch nicht abgeschlossen. Es sei noch hinzugefügt, daß gewisse Boden- proben der Matupibucht die gleichen Eigenschaften aufwiesen — und dies während einer Zeit des Regenmangels, in welcher die Europäer dasselbe Waschwasser drei Tage benutzten. Über die anthropometrischen Verhältnisse des Bülustammes gibt die in der Anlage be- findliche Tabelle Aufschluß. Während der Vermessungsperiode wurden vier Planktonfänge gemacht und konserviert. Ein ungefähres Bild des materiellen Kul- turbesitzes gibt die mitgebrachte ethnographische Sammlung. Die der Will Halbinsel leben unter sehr primitiven Verhältnissen. Ihr größter Schmuck ist das Muschelkapkap „Gölong“, ihre Speere haben die Kasuarkralle als Spitze und seine Ober- schenkelknochen am Schaft, die übrige Verzierung besteht aus Haizähnen, Hahnen= und Kakadu- jedern. Die häuslichen Werkzeuge sind vom Bambusbusch und von der Kokospalme gewonnen *!1 Ein Mann hatte eine vom inneren Augenwinkel über die Nasenwurgel und Stirn gehende faustgroße derbe an einer Stelle zerfallende Geschwulst. Leider gelang es nicht, diesen Mann nach Rabaul mitzunehmen, was im Interesse der Feststellung, ob Carcinom doch vereinzelt im Archipel vorkommt, von großer Wichtig- keit gewesen wäre. (Ort Pangäln.) wie überall in den primitiven Kulturgegenden des Archipels. Der Bambusstamm mit seinen Internodialquerwänden — ist das gegebene große Gefäß für Wasser und für Geld (Tambu) —, er bildet auch die Rohre der ungeheuer verschieden- arkig gebauten Musikinstrumente (eine Zusammen- stellung der Forschungsergebnisse auf diesem Ge- biete erscheint demnächst in Baeßlers Archiv), das Gerippe der Häuser u. a. m. Die Kokos- palme liefert die kleinen Gefäße (halbe Nußschalen), ihre Fasern werden zu Geweben aller Art ver- wendet, ihre Blätter zu Flechtwerk, Taschen, Besen, Regenkappen, Hüttenbau u. a. m. Das große Männerhaus von Rambäl war das einzige Bauwerk mit erwähnenswertem Luxus- Die Vorderfront zeigte reichlich Schnitzerei, in der die Motive der Fischerei, der Krokodilsjagd und einige allegorische Stereotypen regelmäßig wieder- kehrten, z. B. Augen und Mund. Die Farben schwarz, weiß und rot bestanden aus Rinde (die stehengelassen war), Muschelkalk und dem Not gewisser Fruchtkerne, die in stachliger Kapsel an mannshohen Büschen sehr häufig zu sehen waren. Während vor einigen Jahrzehnten an Stelle des jetzt kompakten Halbinselgebieles auf der Karte noch eine Reihe einzelner hoher Vulkane ver- zeichnet war, sind heute diese Erdriesen erloschen und mit Busch bewachsen. Nur noch die Geiser von Nawüga („Robert Koch“) bilden die letzten Zeichen des unterirdischen Feuers.— Diese Geiser liegen auf einem von bröckligem Sinter gebildeten vegetationslosen Feld, das auch an vielen Stellen außerhalb der Kraterlöcher brodelnden grauen Schlamm und hochaufwehende Schwefeldämpfe zeigte. Die ganze Halbinsel legt Zeugnis ab von elementaren Naturereignissen der Vergangenheit. Lava ist in hervorragendem Maße das Gestein der Berge, das hineingewachsen ist in die Riffe von Korallenkalk. Der jugendliche Buschbestand von Palmen, Mangroven und Weichholzbäumen mag kaum 30 oder 40 Jahre alt sein, und das noch heute feurig gärende Erdinnere zeigt keinerlei Neigung, den Status quo für eine längere Zu- kunft aufrecht zu erhalten. Aus diesem Grunde mag auch die Bevölkerungsdichte auf der Halb- insel selbst so gering sein. Die wenigen Eingeborenen — faul und ge- nügsam — zeigen Verwandtschaft des materiellen Besitzes und der Lebensgewohnheiten nach zwei verschiedenen Richtungen hin — nach Süden zu dem Stamm der Wäriai auf der anderen Seite der Insel — nach Norden zu den Bewohnern der Frenchinseln.