839 20 brechung des Verkehrs mit der Kolonie nach sich gezogen hat. Welche Wirkung sich daraus für unser Unternehmen ergeben wird, läßt sich einstweilen nicht überblicken. Agupflanzungsgesellschaft.“) Allgemeines. Der Gesundheitsstand unter Weißen wie Schwarzen war befriedigend. Im Oktober besichtigte Staatssekretär Dr. Solf gelegentlich seines Besuches in Togo an unsere Pflanzun Unser Landbesitz in (4er Landschaft Niangbo ist nunmitehr. in das Grundbuch eingetragen; für unsern übrigen Landbesitz schwebt das Verfahren. Pflanzungsbetrieb. Kakao. Obwohl durch die scharfe Trockenzeit die Nachernte beeinträchti 4 wurde, stieg die Gesamternte doch von 365 auf 469 Die Preise gingen allmählich von 67 auf 57.% ir 50 kg in Hamburg zurück. Außerdem wurden einige tausend Kakaofrüchte drüben als Saatgut verkauft. Die Kautschukverschiffung stieg von 403 auf850 kg. Infolge des großen Preissturzes auf dem LAntschul. markte mußten wir uns mit Preisen von 2,60 4 und 3,30 & für das Kilogramm Manihot= baw. Kiczeia- kautschul begnügen. Die günstigen Aussichten der Olpalmen kultur haben uns schon seit Jahren veranlaßt, zwischen den Kakao= und besonders den Kautschukbäumen Olpalmen stehen zu lassen. Im Hinblick auf die Kautschukpreise sind wir nunmehr dazu übergegangen, systematisch zwischen den Kautschukbäumen Olpalmen anzupflanzen. Uusere sogenannten Kautschukkulturen sind daher schon heute zum großen Teil als Kautschuk-Olpalmen-Misch- kulturen zu bezeichnen. Ahnliches gilt für einen Teil der jüngeren Kakaobestände. Die Olpalmen-Rein= kulmren wurden noch um einige Hektar durch Durch- lichtung vorhandener wilder Bestände vergrößert; außerdem sind 4 ha im Jahre 1909 angepflanzter Olpalmen vorhanden, die in der Berichtszeit anfingen zu tragen. Der Ernteertrag hat sich erfreulich ge- steigert; er betrug auf ausgelesene Früchte umgerechnet 1911/12 1912,13 1913/1.1 Tafie 143t - 159t Njangbo.ö4t ZU 91k. Fligbo..-— 10d 21t Zus. 1971 184t 271t Hiervon wurden Zr als Saatgut verkauft. Der Rest zugüglich 1½ t, die von Eingeborenen stammten, und 1t, die die neu gegründete Gadja- Pflanzungs- Akiengesellschaft an uns verkaufte, wurde im Palm- ölwerk verarbeitet. Es wurden daraus 45.7 kt Palmöl und 35,8 t Palmkerne gewonne Infolge weiterer Slchbeldnn unseres Gewinnungs= derlarens Hat das Palmöl vom Agu jetzt in der Regel nur 3½ b 5 v. H. Fettsäure in Togo bzw. 4½ bis 6 v. H. in * es gelang uns infolgedessen meist, einen wenn auch noch nicht hohen Mehrpreis gegen- über gewöhnlichem Palmöl zu erzielen. Der kleine Kolabestand lisserte 2500 Nüsse, die drüben, für 0 verkauft wur albulbillen wurden. wir 75 000 Stück für Fii Die Zahl der Arbeiter wurde aus Ersparnis- üücksichten etwas vermindert; unter vier Europäern *) Aus dem (achten) Geschäftsbericht für die Zeit vom 1. Juli 1918 bis 30. Juni 191.1 und sieben schwarzen Aufsehern waren durchschnittlich rund 150 Eingeborene beschäftigt. Bilanz. Das Geschäftsjahr 1913/14 schliezt zum ersten Male mit einem Reingewinne ab, und zwar von 15 338 . Im Hinblick auf die durch den Krieg der Gesellschaft drohenden Verluste schlägt die Verwaltung vor, diesen Betrag zu Rücklagen zu verwenden. Bremer seolonlal-Handelsgesellschaft vorm. F. Oloff & Co., f. G.) Schon in unserem vorjährigen Berichte bezeichneten wir die Aussichten für das Geschäftsjahr 1913/14 als keineswegs günstig, und der Verlauf dieser Geschäfts- periode hat nun leider ergeben, daß wir uns nicht ge- täuscht haben Im Verichtsfahre. hat der Handel in Westafrika im allgemeinen sehr unter der Ungunst der Verhält- nisse gelitten und ganz besonders in den von uns be- arbeiteten Gebieten. - Unsere alten Geschäfte in Togo, Dahomen und an der Goldküste sind fast ausschließlich von den Ernteergebnissen, welche die Eingeborenen erzielen, ab- hängig. und diese waren im Berichtsjahre sehr un- befriedigend, da sich die außerordentliche Dürre des Jahres 1912 noch recht empfindlich fühlbar machte. Insbesondere war die Ausbeute der Olpalmen sehr gering. so daß die Kaufkraft der Eingeborenen noch weiter rohuricksgegangen ist. Eine leider immer wieder achtende Folge des geringen Angebotes von zrsarh und Palmöl war ein erhöhter Wettbewerb der beteiligten Firmen, so daß den Eingeborenen Preise bezahlt wurden, die selbst bei den durchweg hohen Marktpreisen in Europa einen entsprechenden Gewinn nicht erzielen ließen. Die Maisernte war auch in diesem Jahre so klein, daß sie nicht annähernd einen Ersatz für den Rückgang der Olpalmenprodukte bieten konnte. Ubrigens lagen die Marktverhältnisse dieses Produktes gerade während der Hauptsaison äußerst ungünstig, indem der Marktpreis in Europa innerhalb eines Monats von 180 1 für 1000 kg auf 110 ¼ fiel. Obgleich nun im Jahre 1913 genügende Regen- mengen gefallen sind, die die Ernteaussichten für das laufende Geschäftsjahr als günstiger erscheinen lassen, so glauben wir doch nicht, daß schon in diesem Jahre wieder größere Mengen Olpalmenprodukte angebracht werden, weil die Olpalme nach solchen regenarmen Jahren erfahrungsgemäß nchrere Jahre der Ruhe bedarf, ehe sie wieder voll trägt Unser Liberia- Geschäu#c wurde noch weiter an einer befriedigenden Entwicklung gehindert, und zwar infolge der Unbotmäßigkeit der Eingeborenen. Wenn auch der Aufstand der Kruleute niedergeschlagen ist, so wurde der Handel doch immer wieder durch kleinere Unruhen und damit verbundene Ausstände der Boots- leute ganz enfindl4h geschädigt. Es sind jetzt Be- strebungen im Gange, das Land durch Eisenbahnen ä#u erschließen, und es dürfte nur eine Fr er Zeit sein, daß Liberia einer ackunden, stetigen Entwicklung entgegensehen kann. Trotz der so ungünstigen Verhälktnisse in den oben genannten Gebieten würden wir im Berichtsjahre einen bescheidenen Gewinn erzielt haben, wenn wir nicht in unserem Südkamerun-= Geschäft infolge der ja in weiten Kreisen bekannten Kautschul-Krisis einen arößeren Verlust erlitten hätten. *) Aus dem Jahresbericht für 1913/11.