840 ꝛ Die in unserem vorährigen Berichte ausgesprochene Erwartung, daß die durch den enormen Preissturz des Kautschuks hervorgerufenen Schwierigkeiten bald über- wunden werden würden, weil die beteiligten Firmen sich darüber einigen müßten, das Geschäft auch bei niedrigen Gummipreisen gewinnbringend zu gestalten, hat sich leider nicht erfüllt Bestrebungen, eine schnelle Gesundung des Südkamerun-Geschäftes berbeizuführen scheiterten daran, daß einige Firmen nicht in der Lage waren, sich den veränderten Verhältnissen sofort anzupassen, weil sie zu große Warenlager drüben hatten. Die Folge davon war, daß den Eingeborenen nach wie vor die hohen Preise für ihren schlechten Gummi bezahlt wurden, die bei einem Marktpreise von etwa 4.4 für ½ kt in Europa einen Nutzen ließen, aber bei dem inzwischen auf 1,.70 4, zeitweise sogar auf 1,55 K für ½ kg hejuntenen Marktpreise enorme Verluste bringen mußten. Die Kolonialverwaltung war bereit, durch geeignete, schleunige Maßnahmen dem Handel helfend zur Seite zu stehen. wurde aber infolge der Uneinig- keit der beteiligten Firmen zu zeitraubenden Verhand- lungen veranlaßt, die den rechtzeitigen Erlaß einer Verordnung, die eine Qualitätsverbesserung des Gummis sowie eine Zentralisation des Handels herbeiführen sollte, verhinderten. Es ist aber zu erwarten, daß eine entsprechende Verordnung nunmehr in absehbarer Zeit in Kraft treten wird und daß damit eine Ge- sundung der Verhältnisse erreicht werden kann. Wir haben schon vor Jahresfrist die nötigen Maß-= nahmen getroffen, unser Kamerun-Geschäft auf eine solche Basis zu bringen, daß Verluste, soweit sic über- haupt zu vermeiden sind, ausbleiben. Eigentliche verlustbringende Gummiankäufe haben wir nicht ge- macht, sondern uns darauf beschränkt, unsere Waren- bestände zu gewinnlassenden Preisen gegen Kasse zu verkaufen und den größeren Teil der Buschfaktoreien aufzulösen, um die laufenden Unkosten nach Möglichkeit herabzusetzen. Allerdings konnten die Resultate dieser Maßnahmen bei den großen Entfernungen und den schwierigen Verhältnissen in Kamerun nicht so schnell in Erscheinung treten bei dem Weiterlaufen der Un- kosten, daß ein größerer Verlust vermieden werden konnte. * 1 Der Rohgewinn für 1913/11 beläuft sich ein- schließlich 110 893 J¼ Vortrag auf 779 629 . Da- gegen erforderten Unkosten 710 875 %e., Deltrekrerd- stellungen 8100 und Vbschreibungen 323 926 . darunter 119 219 # auf Debitoren und Konsortien, 73 391 anuf Waren, 42527. auf schwimmende Ri- messen und 38 104 auf Produkten. Der Verlust des Berichtsjahres beträgt somit 263 273 .#A. Er ist ausschließlich auf die in Kamerun notwendig gewor- denen Abschreibungen und die dortige schlechte Ge- schäftslage Zurückguführen. Dabei ist zu berüsichtigen, daß der Reser vefonds mit 116000 /4 unverändert v getragen ist und unsere sonstigen Reservestellungen auf 60 620 F erhöht wurden. Die Gesellschaft hatte beabsichtigt, der General. versammlung zur Beseitigung des Verlustes vorzu- schlagen, die Aktionäre zu einer Zuzahlung aufzu- Da mun aber inzwischen der europäische Kricg ausgebrochen, könne sie diese Maßregel nicht mehr empfehlen, augesichts der Tatsache, daß heute niemand die Folgen dieses Krieges für die Gesellschaft zu übersehen vermöge. Alle Werte der Gesellschaft liegen, bis auf das Liberia-Geschäft, in deutschen, englischen und französi- schen Kolonien, befinden sich also zur Zeit unter eng- lischer und französischer Kontrolle, so daß es allein von dem Verlauf des Krieges abhänge, wie hoch diese Aktiven nach Beendigung des Krieges bewertet werden können. Die Verwaltung schlägt deshalb vor, den Verlust zunächst auf neue Reckmung vorzutragen un weitere Maßnahmen bis nach VWiedereintritt geordneter Verhältnisse zurückzustellen. Slgi. Pflan zungs-Gesellschaft m. b. 5., essen-Nuhr Das Ergebnis des Geschäftsjahres 1913 ist erheb- lich beeinträchtigt worden durch den großen Preiastur auf dem Markte für Rohgummi. Während wir Ende 1912 für unsere Warc etwas über 9 / für das Kilo- gramm noch erzielt haben, sank der Preis erst langsam. dann aber vom Juni ab ganz erheblich und erreichte im Oktober seinen tiefsten Stand mit 3.55 & für Kilogramm. Gegen Ende des Jahres trat eine Er- holung ein, die sich auf etwa 1 ¼¾ für das Kilogramm bezifferte. Die Versuche, die Qualität unsercs Kant- schuks zu verbessern und dadurch höhere Preise zu er- zielen, sind von Erfolg gewesen und werden noch weiter sortgesetzt. Der Betrieb hatte stark unter Mangel an ausreichenden Arbeitskräften zu leiden. Die Arbeiter- verhältnisse verschlechtern sich von Jahr gu Jahr, die Anwerbung neuer Leute wird immer schwieriger und erfordert große Kosten. Auch die Verlängerung de Kontraktzeit von 180 Tagen auf 210 hat keine Bese rung in den Arbeiterverhältnissen herbeigeführt. ist eine Lebensfrage für alle Pflanzungen, wenn bier nicht recht bald Wandel geschaffen wird. Ein großer Teil der vorhandenen Arbeiter mußte zur Befördernn unserer Warenmengen dem Betriebe andauernd en zogen werden. da uns kein anderes Mittel, unsere Waren zur Küste zu befördern. zur Verfügung stebh Es ist daher dringend erforderlich, daß wir endli eine Bahnverbindung von unserer Pflanzung bis zur #nächsten, etwa 25 km entfernten Eisenbahnstation er, halten. Die nötigen Schritte dazu sind eingeleitet worden. Durch den Ausbruch des Krieges sind wir von jedem Verkehr mit unserer Pflanzung abgeschnitten. Pflanzungen. Kautschuk. Das Ernteergebnis aus der Ekguen Pflauzung ergab 27417 ku Kautschuk (gegen 33531 9 in 1912). Der Durchschmietopreigk beträgt 4.25 K. für das Kilogramm (gegen §.15 Jin 1912). Die inng Anpflanzung hatte sehr unter Wiodschaben zu dieiden so daß viele Bäume eingegangen sind. Der Bestau, umfaßt 390 000 Bäume, wovon 365 000 Bäume aot gapfbar sind. Der Stand dieser Pflanzung ist auch fließt der Kautschuk reichlich; wir hätten annähern das Doppelte an Kautschuk herausholen können. # n genügende Arbeitskräfte vorhanden gewesen waͤren In den trockenen Monaten Degember und Jannar die das Zapfen eingestellt worden, um den Bäumen notwendige Erholung zu gewähren. 000 Die Kickria-Pflauzzung umfaßt ungefähr " 70 Bäume und die Hevea-Pflanzung 2300 Bäume. k Kapok. In der Berichtszeit wurden —— gegen 36 182 ku in 1912 zur Abladung gebracht. jim Durchschnittspreis beträgt 1.31 ¾ für das Foilr#rh00 gegen 1,37 .# in 1912. Der Bestand ist 24 me. Bäume vermehrt worden, er umfaßt 193 W i wovon 155 000 tragfähig sind. Die Nachfrage an. Kapok auf dem heimischen Markte hält zaieschet n Kakao. Es wurden 6928 kg gegen 12 484 pi 1912 geerntet. Das Minderergebnis ist in der La *) Aus dem Geschästskericht für 1913.