W 858 20 Tsewie, erschienen auch im Distrikt Ho und kün- digten den Nachschub zahlreicher Streitkräfte an. Am 14. August vertrieb eine unter dem Be- fehl des Leutnants d. R. Dr. Sengmüller stehende Patrouille französische Truppen bei Chachus, wobei der Feind drei Tote und mehrere Ver- wundete verlor. Ferner hatte eine vom Veterinär= offezier Sommerfeld geführte Abteilung ein für uns verlustloses Gefecht gegen die Franzosen bei Bafilo unweit des Monu (s. u.). Diese Vor- stöße einzelner Abteilungen der deutschen Streit- kräfte verfolgten den Zweck, die Einnahme von Kamina soweit als irgend möglich herauszu- schieben. Dem gleichen Zwecke dienten die Ge- fechte bei Agbeluwos am 15. August und am Chrafluß am 22. August. Über die Gefechte am Chra= und am Monu- Fluß enthält eine Zuschrift aus Dahomey an den „Temps“ vom 6. Oktober einige Angaben. Da- nach ist der Angriff der Deutschen am Chra überaus heftig gewesen. Je ein englischer und ein französischer Offizier wurden getötet, ein eng- lischer Offizier schwer verwundet, 25 farbige Soldaten der Verbündeten fielen oder wurden ver- wundet. Am Monu — vermutlich bei Bafilo (s. o.) — griffen die Franzosen an und hatten an Verlusten: 1 Europäer und 2 Farbige tot, 4 Farbige verwundet. Nach dem letzten telegraphischen Bericht des Majors v. Doering vom 24. August hielt der Hauptmann Mans am Chra die deutsche Stellung gegen große Übermacht und zahl- reiche Geschütze viele Stunden mit großer Tapfer- keit. Auf die Dauer war das indessen be- greiflicherweise unmöglich, und so vollzog sich das unvermeidliche bedauerliche Geschick der tapferen Verteidigung Togos von nun an in schnellem Gange. Schon am 27. August wurde in London amtlich bekanntgegeben, daß die Deutschen Togos sich bedingungslos den vereinigten feindlichen Truppen ergeben hätten. Die Engländer würden stets das Privateigentum respektieren, der Handel des Landes und die Privatinteressen der Kaufleute würden möglichst wenig beeinträchtigt werden. Nach inzwischen hierher gelangten Privat- nachrichten hatten die am 25. und 26. Augustzwischen dem Kommandeur der deutschen und dem der vereinigten feindlichen Streitkräfte geführten UÜber- gabe-Verhandlungen im wesentlichen nachstehen- den Inhalt: Geheimrat v. Doering ersuchte u. a. um Annahme folgender Bedingungen: Über- gabe der Europäer mit allen militärischen Ehren unter Beibehaltung der blanken Waffe; nicht in- begriffen in die Ubergabe sollte die Kolonne des Hauptmanns v. Hirschfeld sein, welche sich nicht in erreichbarer Nähe befand; Zubilligung von 24 Stunden Frist zur Abwicklung der Geschäfte, gerechnet von dem Augenblick der Bekanntgabe der Genehmigung der Übergabebedingungen an den deutschen Unterhändler; innerhalb der ge- nannten Frist sollte kein Gefecht mehr stattfinden, und Truppenbewegungen nur insoweit, als es sich um Zusammenziehung deutscher Truppen zum Zweck der Übergabe handelte; Belassung je eines Europäers für jede Firma zur Wahrung von deren Privatinteressen; Absendung der gesamten übergebenen Europäer nach einem Ort, der nicht in den Nachbarkolonien und möghlichst überhaup nicht in Westafrika liegt. « X R & .r. u#l endi rSn## — — Sohnde- □— " l & Saiche J " d * S x. c. 4 5 # 4#omer 4 W e * Mua * *5 #e K à — — Wie aus den weiter hier bekanntgewordenen Schriftstücken hervorgeht, ist seitens des Komman- deurs der feindlichen Truppen, des britischen Oberstleutnants Bryant, nur die auf Zurück- lassung je eines Vertreters der kaufmännischen Firmen bezügliche Bedingung angenommen wor- den. v. Doering war gezwungen, der Über- macht zu weichen und sich mit seinen Truppen dem Feinde zu ergeben, ohne seine sonstigen Be- dingungen aufrecht erhalten zu können. Bei den mündlichen Verhandlungen, die Rittmeister v. Roe- bern als deutscher Unterhändler führte, hatte