W 878 20 links und rechts befanden sich tiefe Schluchten. Gegen 9 Uhr kamen wir an den Fluß Kerawat, welcher hier etwa 30 m breit und sehr reißend ist. Das rechte Ufer ist etwa 300 bis 400 m breit, eben und mit vielen Enkalypten bestanden. Am linken Ufer treten die Berge bis dicht an den Fluß heran, ebenes Land fehlt hier ganz. Vom Kerewat aus stieg der Weg teilweise sehr steil über vier Bergrücken von mäßiger Höhe bis zum Bache Iwangma, wo wir gegen 1 Uhr ankamen und eine kurze Rast machten. Da ich im Bache verschiedene versteinerte Holzstücke fand, ging ich eine Strecke im Bachbette entlang und fand außer diesen Versteinerungen auch einige Kohlenstücke. Anstehend wurden die Kohlen leider nicht gefunden, obwohl ich noch eine halbe Stunde im Bache aufwärts ging. Tonige Schichten, abwechselnd mit weichem Sandstein, standen im Bache häufig an. In diesen Sandstein eingebettet, kommen die versteinerten Baumstämme vor. Vom Bach Iwangma aus steigt der Weg sehr steil an, bis zum Dorfe Busowit, etwa 400 m hoch gelegen. Auf dem Marsche nach hier wurden noch die Bäche Snochain und Sirmonmutki über- schritten, welche ebenfalls kleine Kohlenstücke in ihrem Gerölle führten. Das Dorf Busowit besteht aus zehn kleinen Hütten, die Leute unterstehen dem Häuptling To Magaga, welcher mit den Uferleuten regen Verkehr unterhält. Das Dorf wird, nach den vorhandenen Hütten zu urteilen, etwa 50 Bewohner haben. Ich fand nur 7 Männer, 9 Frauen und 9 Kinder vor, die übrigen Leute sollten nach Angabe des Häuptlings To Magqaqa nach der Küste gegangen sein, um zu fischen. Die anwesenden Bewohner waren sehr scheu. Ein Versuch, ihre Namen festzustellen, mißglückte, da alle entliefen. Nach einem längeren Aufenthalt in Busowit setzten wir unsere Reise fort. Wir marschierten auf einem Höhenkamm kurze Zeit in westlicher und dann in südöstlicher Richtung weiter. Nachdem wir etwa 3½ km zurückgelegt hatten, stiegen wir an einem sehr steilen Abhang etwa 200 m tief zum Bache Garapki hinunter. Der- selbe ist etva 10 m breit und 30 bis 40 cm tief und stürzt sich als reißender Wildbach über große Sandstein- und Eruptivgesteinsblöcke herunter. Er soll ein Nebenfluß des Wundal sein, wie uns unser Führer To Magaga erzählte. Da es schon zu dunkeln anfing, als wir zum Garapki kamen, schlugen wir hier am rechten Ufer desselben unser Lager auf. Am nächsten Morgen, den 17. Oktober, brachen wir um 7 Uhr zum Weitermarsch auf. Der Weg führte uns erst einige hundert Meter im Bache hoch und stieg dann am linken Bachufer an einer sehr steilen Wand hoch zum Dorfe Aun. Dasselbe liegt auf einer Bergkuppe und ist von allen Seiten von großen Taropflanzungen umgeben. Als wir etwa bis auf 300 m an das Dorf herangekommen waren, kamen etwa 15 Leute mit Speeren und Keulen bewaffnet auf uns zu und versuchten uns anzugreifen. Ich ließ die Leute dicht an uns herankommen und sandte ihnen dann den Häupt- ling To Magaga zu, welcher sie bernhigen sollte. To Magaga ging auf den größten Schreier los, nahm ihm den Speer ab, brach ihn entzwei und warf ihn in den Busch, worauf sämtliche Baininger davonliefen. Wir gingen dann in das Dorf, welches aus sieben Häusern besteht, und versuchten die Leute zu beruhigen, was uns nach längerer Zeit auch gelang. Es kamen im ganzen 20 Männer, 3 Frauen und 2 Kinder zusammen. Ein Versuch, die Leute namentlich zu zählen, schlug fehl, da die Leute mißtrauisch wurden und davonliefen, sobald man nach ihrem Namen fragte. Als wir weitergingen, begleiteten uns die Aun-Leute zwei Stunden weit. Unser Weg führte noch immer aufswärts über einen großen Höhenrücken und fiel dann plötzlich steil ab zum Bache Ocholong. Auf dem Berg- rücken trafen wir vereinzelt Sandsteinstücke an. Der Bach ist etwa 10 m breit und 30 cm tief und wilder, reißender Gebirgsbach. Er soll nach Angaben unseres Führers ein Nebenfluß des Wundal sein. Sandsteinschichten bilden im Bache kleinere Klippen und sind an den Ufern des Baches allerwärts anstehend. Vom Ocholong aus stieg der Weg wieder sehr steil an und führte uns nach etwa 2 bis 3 km Entfernung auf schlecht begangenen Pfaden in das Dorf Nambirit. Es waren hier 20 Männer, 6 Frauen und 6 Kinder anwesend. Die Leute zeigten weniger Scheu. Ein großer Mann mit intelligentem Gesichtsansdruck erzählte uns, er sei der Häuptling To Bilingi, er verkehre viel mit den Uferleuten und der Häuptling Tapal von Kabair sei sein Freund; sie hätten sich gegenseitig schon häufig besucht. Er erzählte uns ferner, daß ein sehr guter und kurzer Weg von Nambirit nach Wunapaladig führe. Das Dorf liegt etwa 750 m hoch auf einem breiten Rücken eines nördlichen Ausläufers des Senewit. Der Boden ist sehr tiefgründig und besteht aus rotem Lehm. Da es mittler- weile schon spät geworden war, schlugen wir in Nambirit unser Lager auf. Gegen 6 Uhr setzte plötzlich ein starker Regen aus Nordwesten ein, der unsere primitiven Lagerstätten in kurzer Zeit unter Wasser setzte. Der Regen ging jedoch bald vorüber; in der Nacht hatten wir das schönste Wetter, es war jedoch infolge des Regens ziemlich kalt geworden. Am nächsten Morgen um 6½ Uhr marschierten wir weiter. Der Weg ging in südwestlicher Rich- tung langsam aufwärts. Links hatten wir das