W 14 20 Briof eines Teilnehmers an diesem auab, dem wir folgendes entuehmen: „Die be- rittene Infamerie verließ Kano am 8. August und langte nach 17 tägigem Marsch in Vola an. Von hier rückte sie als Avantgarde des 2. Bataillons der West African Frontier-Forces gegen die deutsche Grenze vor. Am 25. August kam sie bei Tepe (auf deutschem Gebiet) in Be- rührung mit den Deutschen und trieb diese mit dem Verluste von 3 Offizieren und einem Unter- offizier zurück.“ (Nach obigem Telegramm des Gonverneurs sind auf unserer Seite 2 Offiziere und 1 Unteroffizier gefallen.) Nach diesem Gefecht rückten die Engländer auf Garna vor, und es kam zu dem bekannten Gefecht dicht bei Garna, in dem die Cugländer geschlagen wurden. Die „African World“" bringt über diese Niederlage der Engländer einen aus- führlichen Bericht aus dem VBriefe eines Mit- kämpfers, den sie selbst für glaubwürdig be- zeichnet, und der deshalb in Ulbersetzung hier wiedergegeben sei: « Gefecht „In der Nacht vom 30. auf den 31. August erhielt das 2. Bataillon der West African Frontier— Forces den Befehl, sein Lager zu verlassen, gegen das nur 7 km entfernte Garna zu marschieren und den Platz angzugreisen. Der Leiter diesos Angriffs war der Oberstleutnam P. Maclear von den Dubliner Füsilieren. Die Truppe erreichte die bereits vorher angelegten Schützengräben kurz nach Mitternacht und begann zu schießen; aber der Befehlshaber befahl bald, das Fenern bis zum Morgengraunen einzustellen. Um ½5 Uhr früh am 31. August begaun der eigentliche Rampf, und nun ereigneten sich rasch furchtbare Szenen. Die englischen Stellungen waren kaum 400 m von den deutschen Befestigungen entsernt. Da die Deutschen die ganz genaue Cutfernung wußien, konnten sice ihre Maschinengewehre mit größter Sicherheit gegen die Engländer richten. Der Erfolg dieses mörderischen Feuers war, daß unsere armen Leute wie Gras niedergemäht wurden und viele unserer besten Soldaten allzu schnell aus dieser Welt ins Zenseits befördert waren. Das Feuer der Teutschen wurde über alle Beschreibung schrecklich, so daß sich unsere eingeborenen Truppen ohne jeden Befehl umdrehten und für ihr Leben zurückrannten, so schuell sie laufen konnten, nur noch die Offigiere und die Unteroffiziere in den Schützengräben zurücklassend. Aber auch sic mußten bald darauf weichen; als sie das Lager erreichten, fand man, daß von den 21 Offizieren des Bataillons nur noch zehn da waren. Die anderen elf, die zurückgeblieben waren, waren getötet, verwundet oder gefangen. Von den eingeborenen Truppen fehlten über 40 v#O. Und da in den vier Kompagnien mehr als 600 Soldaten gewesen waren, so ist der Verlust an Mannschaften auf wenigstens 250 Mann zu berechnen. Wenige Stunden warteten wir im Lager auf Vermißte, aber nur ganz wenige fanden sich ein. Schließlich wurde der Rückzug über die Grenze auf englisches Gebiet angetreten, und nur die geschickte Führung des Hauptmanns Adams vom West Survey-Regiment reitete uns. Würden die Deutschen ihre sesten Stellungen verlassen haben und uns gefolgt sein, dann wäre ihnen wohl schwerlich einer von uns entronnen. Der Führer der Truppe, Oberstlemmant Maclear, war unter den Toten, ebenso Major Puckle und Haupt- mann Aubin; andere Offigiere starben in der deutschen Gefangenschaft an ihren Wunden, noch andere blieben in deutscher Gefangenschaft. Es gereicht den Deutschen nur zur Chre, wenn ich erwähne, daß sic Briefe von Brown, Trumper und Lindsay (gefangenen Offizieren, die letzteren beiden Argte, die bei der Pflege der verwundeten deutschen und englischen Soldaten in Garna halfen) nach Vola schickten und später die Ringe sandten, die Anbin und Brown (letzterer an schwerer Kuieverletzung gestorben) an den Händen getragen haben.“ Aus einem Bericht des dergeitigen Residenten von Garna, Hauptmanns Freiherrn v. Crails- heim, an das Gonvernement von Kamerun geht hervor, daß das britische Gonvernement von Nigerien bereits eine bis zwei Wochen vor der Kricegserklärung Euglands an uns mit einem baldigen Ausbruch der Feind- seligkeiten gerechnet haben muß. So wurde z. B. oin nach Cöln adressierter, am 23. Juli aus Garna abgegangener Postsack in Yola geöffnet und die Briefpost am 30. Juli lose an den Vertreter der Nigerkompagnie in Garua, nicht an die Residentur, zurück- gesandt. Aus weiteren, im Frieden unerhörten Anzeichen, wie Anhalten dentscher Boten in Ni- gerien, Festsetung deutscher Cingeborener in Yola und ähnlichem, hat Frhr. v. Crailsheim dann geschlossen, daß in Yola in irgendeiner Weise zum Kriege gerüstet würde, und daraufhin am 13. August 10 Uhr vormittags im Bezirk Garua den Kriegszustand erklärt. Gleichzeitig versicherte or sich der Mithilfe des Lamidos von Garua, dessen Herrschaft an das Lamidat Yola grenzt und von dessen loyalem Verhalten im Kampfe gegen die Volatruppen und vor allem bei Er- kundung der gegnerischen Anmarschrichtung und Stärke Wesentliches abhing. Hauptmann v. Crails- heim berichtet hierüber, wie folgt: „Nachdem ich den Kriegszustand erklärt hatte, ließ ich mir