W 88 20 bahn und den Schwierigkeiten der Schiffahrt auf dem Kasai belastet. In der Trockenzeit sind diese außerordentlich groß, namentlich auf der Strecke von Basongo bis Luebo; es gibt Jahre, in denen hier selbst die kleinen 25-.-Dampfer nicht fahren können. Der noch mögliche Tief- gang für die Dampfer soll zur Zeit des Niedrig- wassers nicht mehr als 0,80 m sein. Nach Djoko-Punda hinauf ist die Schiffahrt etwas ein- facher. Aber auch hier können größere Dampfer in der Trockenzeit nicht verkehren. Zur Zeit des Hochwassers fahren dagegen die 250-t-Dampfer nach Luebo und Djoko-Punda. Die Wasserver- hältmisse könnten scheinbar ohne große Auf- wendungen verbessert werden, wenn bei Bena Makima das Tal des dort sich in drei Arme teilenden Flusses durch Sperrung eines Armes verengt, die Strömung gesteigert und die Wasser- tiefe vergrößert würde. Den Schiffsverkehr besorgt einmal der Staat mit einer regelmäßigen dreiwöchentlichen Linie. In der Trockenzeit erfolgt in Basongo eine Um- ladung auf kleinere Dampfer. Vom Januar bis Juni 1914 waren als Transitgüter in Basongo insgesamt 102 840 kg eingelagert und weiter- befördert worden, davon in der Zeit vom 15. Mai bis Ende Juni, d. h. zur Zeit des Niedrigwassers 52 108 kg. Die Gesamtmenge des Durchgangsverkehrs dürfte während der Trockenzeit etwa 200 bis 300 t und während der Regenzeit höchstens 100 t betragen. Neben den Staatsdampfern befahren auch die Dampfer der Schiffahrtsgesellschaft „Citas“, der Compagnie du Kasai, der Missionsgesellschaften und der Congo Trading Company den Kasai und Lulua. Kommen letztere auch für den allgemeinen Handel kaum in Betracht, so vermehren sie doch die Gelegenheit zur Post= und Personenbefäörderung. Die Fahrt von Luebo nach Djoko-Punda dauert 9 bis 10, umgekehrt 10 bis 11 Stunden. Für die an der Nordgrenze des Bezirkes ge- legenen Orte bleibt dann noch der bis Pania Mutombo schiffbare Sankuru eine gute Verbindung. Von den Zuflüssen des Kasai und Sankuru sind für Balinièren und eventuell noch für kleine Motor- boote der Lubudi, der Loange, der Lubue und der Kamtscha bis zu der bereits erwähnten Schnellenlinie befahrbar. Ebenso ist der Kasai noch einmal oberhalb der Wissmannfälle bis zu dem Poggefall bei Maimunene für kleinere Fahr- zeuge schiffbar, was die „Forminière“ für ihre Zwecke ausnützen will. Der Nordsüdrichtung dieser Wasserläufe folgen auch die hauptsächlichsten Verkehrsstraßen inner- halb des Bezirks selbst (soweit bei den noch gänzlich unausgebauten Pfaden des Bezirks von n Verkehrsstraßen die Rede sein kann), die sich noch mit wenigen Ausnahmen in Windungen und Zick- zacklinien ohne jede Rücksicht auf die Erleichterung des Verkehrs durch das Gelände ziehen, wie vielleicht der ein Stück Wild verfolgende Einge- borene die erste Trasse trat. Der einzige Weg, bei dem ein Ausbau versucht ist, ist der Fahrweg, den die „Forminière“ von Djoko-Punda nach Bantuasanshi zu bauen begonnen hat. Dieser Weg ist bisher in 4 m Breite, doch ohne Seiten- gräben und ohne besondere Befestigung der Decken- wölbung hergestellt. Die für ihn herausgebrachten Wagen sind offensichtlich viel zu schwer, und es dürfte sich überhaupt fragen, ob der Weg in seiner jetzigen Bauart eine Regenzeit überdauert. Er war im Juli 1914 auf etwa 10 km bis Dumbi fertig. Die Regierung hatte im Jahre 1914 be- gonnen, für die Strecke von Luebo nach Tshikapa eine Trasse für einen Weg für Wagenverkehr ausfindig zu machen. Wenn sich auch die gefundene Trasse sicher noch in vielen Punkten verbessern ließe, so sind ihre Steigungsverhältnisse günstig, da der Weg auf der Wasserscheide entlang führt. Anderseits macht gerade dieser Umstand den Weg für den Trägerverkehr ungeeignet, da die Träger nicht die lange wasserlose Strecke zurück- legen können. Dasselbe gilt für die neue Trasse des Weges von Luebo nach Luluaburg. Auch diese vermeidet die tiefen außerordentlich beschwer- lichen Täler, die der alte Weg durchquerte. Die Eingeborenen werden aber trotzdem den alten Weg vorziehen, da sie auf ihm wenigstens in den Tälern Wasser finden. Für Automobilverkehr könnten dagegen die Trassierungsarbeiten wertvoll werden. Die wichtigsten Wege sind zur Zeit: der Weg von Luebo nach Luluaburg (30 Std.), hierbei können auf eine Stunde etwa 4½ km gerechnet werden, von Luebo nach Mushenge (20½ Std.), Lnebo—Kalamba (44 Std.), Trägertarif einschl. Verpflegung hin und zurück, bei einmaligem Leergehen 4,50 Fr., sonst 6,75 Fr., Luebo— Sadi über Kalamba (71 Std.), Luebo—Kalamba über Lulnaburg, Luebo—Dibaia über Luluaburg, Lucbo — Tshibola, Kalamba—Loange, Luluaburg —Sadi, Luluaburg — Luisa, Luluaburg — Lusambo, Luluaburg—Kandakanda, Trägertarif, hin und zurück, einmal leer 5,65 Fr., worin Ver- pflegung eingeschlossen,