106 20 und beseitigten die von uns geschaffene Minensperre. Zwei von uns vorher versuchte Torpedoangriffe mißglückten. Gegner erkannte rasch und aus- nutzte die artilleristische Uberlegenheit seiner flach- gehenden Flußfahrzeuge; versuchte bei Ngori, 10 km südöstlich Duala, Landung überlegener Truppen am 26. September zu forcieren, während er Duala mit 15 cm-Kaliber bombardierte. Duala wurde 27. September von der Besatzung geräumt, ausgenommen Europäerabteilung, die sich ergeben mußte. Erste Kompagnie Hädicke zurückging auf Jabassi, wo sie am 8. Oktober Gegner mit großen Verlusten zurückschlug und 1 Kanonen- boot vernichtete, Mitte Oktober aber vor über- legenen Kräften weichen mußte. Dibamba-= Abschnitt wurde bis zum 21. Oktober gehalten. Begünstigt von ungewöhnlich hohem Wasser- stand und geführt von Malimba= und Ba- tanga-Verrätern angriff Gegner am 28. Ok- tober Edea auf dem Sanaga und über Dehane und besetzte es am 25. Oktober. Unsere Truppen zogen sich nach dem Kele= und Ngwe-Abschnitt zurück. Südlich der Njongmündung beschränkte sich Gegner auf vorübergehende Beschießung der Küstenplätze ohne ernstliche Landung. Zimmermann.“ Die etwa einen Monat später hier einge- gangene Meldung des Gouverneurs lautet: „25. September Kusseri geräumt. Besatzung zieht sich zurück auf die bei Mora in befestigter Stellung stehende 3. Kompagnie. 1. bis 3. Ok- tober Landung der Engländer in Tiko, Misse- lele und Victoria, die wieder geräumt werden. Die Engländer verpflichten die in Victoria zurück- gebliebenen Europäer ehrenwörtlich zur Neutra- lität. Das gleiche geschieht einige Tage später in Bibundi. Ein Pflanzer und zwei Europäer des beobachtenden Postens werden dort gefangen genommen, Postkasse und Kasse der Bibundi- gesellschaft weggenommen. Am 1. Oktober in Tiko Leutnant d. R. Keilhack schwer verwundet und gefangen. Anfang Oktober fortgesetzt Patrouillengefechte an der Nordbahn zwischen Maka und Susa am unteren Mungo und auf dem Dibombe. 8. Oktober Engländer auf mehreren Fahr- geugen und mit schweren Geschützen und 500 Mann vor Jabassi. Angriff wird nach siebenstündigem Gefecht abgeschlagen. Am 9. Oktober wird der unterhalb Jabassi liegende Lagosdampfer „Balbus“ von uns genommen und zerstört. Engländer ver- lieren in beiden Kämpfen 10 Europäer und an- nähernd 200 Farbige, auf unserer Seite 5 farbige Soldaten tot, 4 verwundet. Außerdem noch Rio del Rey. 18. und 19. Oktober Gefecht bei Susa an der Nordbahn. Engländer werden mit schweren Ver- lusten zurückgeworfen. Seit dem 11. Oktober bis heute wurden Kampo zweimal, Kribi dreimal, Klein Batanga, Longji und Plantation je einmal von englischen und französischen Kriegsschiffen beschossen. Von einer zu diesem Zweck gelandeten Truppe wurden die Dienstgebäude in Kampo am 2. November niedergebrannt. An verschiedenen anderen Stellen der Südküste Erfolge. Landung kleiner Trupps zu Zwecken der Zerstörung der Tele- graphenlinie längs der Küste. . 24. Oktober Kampf bei Dehane. Unsere Truppe zurückzieht sich nach der Mittelland- bahn. 25. Oktober Räumung Edeas. 26. Oktober Besetzung Edeas durch Engländer und Franzosen. Anfang November fortgesetzt für die Engländer verlustreiche Patrouillengefechte zwischen Jabassi und Njamtam. Das Gebiet südlich des Sanaga außer Edea und Ukoko ist vom Feinde frei. Vom Feinde besetzt ist das Gebiet von Duala bis Edea, Jabassi und Nordbahn bis Kake. Die Duala--, die Malimbaleute, die Eingeborenen vom Wuri und Dibamba halten zum Feind. Engländer und Franzosen nahmen vom 13. bis 15. November Victoria, Tiko, Buea, am ? November Johann Albrechtshöhe, an Nordbahn bis Mujuka-Mbanga vordringen. Schicksal der Bewohner der genommenen Orte noch unbekannt. Bei Nssanakang und Edea für uns günstige Gefechte. Sonst Lage un- verändert, letzte Nachrichten aus Garua von Mitte November. Ebermaier.“ Die kleine, 20 Gewehre starke Besatzung von Kusseri hat, nach längerer erfolgreicher Ver- teidigung, am 25. September dieses räumen müssen und sich in die befestigte Stellung bei Mora zu der auf dem Moraberg stehenden 3. Kompagnie unter dem Residenten von Mora, Hauptmann von Raben, durchgeschlagen; sie hat sich noch Mitte November 1914 dort behauptet. In einem Gefecht, das Mitte November 1914 zwischen einer britischen Abteilung und einer deutschen Patrouille bei Geia nördlich von Marua stattgefunden hat, hat nach englischen Berichten erstere einen Offizier und einen weißen Freiwilligen verloren. Im Nordwesten und Westen des Schutz- gebiets ist Mitte November 1914 die Lage un- verändert gewesen. Der Feind ist durch die vorausgegangenen schweren Mißerfolge bei Garnua und Rssanakang so geschwächt