156 Professoren Külz und Leber, die zur Zeit der Epidemie in Rabaul waren, haben die Zell- einschlüsse kultiviert; doch sind mir Impfungs- resultate nicht bekannt geworden. Die Krankheit wurde von Dr. Wick als „Morbilloid“ bezeichnet; sie ist unter Schwarzen sehr infektiös, besiel jedoch auch einige Europäer und Malaien. In Maron wurden zwei Fälle von Fram- bösie mit Salvarsan behandelt, in Ablingi zwei Fälle von Granuloma venereum (Salvarsan), ein Bubo operiert. Der Stamm der Lufleute ist im Aussterben. Er besteht aus 22 Männern, 18 Frauen und nur 3 Kindern. Von diesen ist eins nicht von einem Lufer Vater, sondern einem Bukajungen gezeugt. Die Untersuchung von sechs Frauen ergab bei sämtlichen eitrigen Ausfluß aus der Scheide, bei zweien auch ulceröse Schleimhaut= wucherungen. Der Biß des Hundertfußes (Centipus), der häßliche eitrige Entzündungen hervorruft, wird mit dem Saft der weißen Lilie erfolgreich be- handelt (Enzymwirkung?). Die eitrig sezernierenden Gesichtsflächen be- legen die Eingeborenen mit am Feuer gerußten Bimbsoblättern, und ich Überzeugte mich durch Augenschein, in wie ausgezeichneter Weise dieser federleichte und wohl auch fast keimfreie Klebe- verband den Wunden anliegt. (Beobachtet bei dem obenerwähnten Fall von schwerer Gesichts- lepra.) Sitten und Bräuche, Kultur. Außerst unhygienisch ist die Bestattung der Leichen auf Manus. Die Toten werden in den Pfahlhäusern hin- gelegt, bis die, in Fäulnis übergegangenen Weich- teile durch die Bodenlatten abgeflossen sind; der — 6# . 5 — — — .. ««·«. « Mit-J 22 — 4%%¼% * — 4 — 5½ O#r##re ###%% * 2— 4% g. » S S 14 14%% ##hh leie ouno J 3 HJ * " - - Hin-»F- —-«p«d 6 " . * :„ — #½%#% ## — 1#% Lowosi —— — ? 4 2 — 30 nt t — M 71 —. von MM an u 8 r hue * 2 Sehr eigenartig war bei einem jungen Weibe ein rauschartiger Zustand durch andauerndes Betel- kauen. Ein Mann in Dade mit akuter Pneumonie verweigerte die Annahme von Medizin und be- schränkte sich auf das Tragen eines Blätterringes um den Hals; er meinte: „das andere nutze alles nichts: der Teufel wolle ihn nun einmal töten“. Schädel wird dann im Hause bewahrt, während die übrigen Knochen auf Inseln meist in Höhlen aufgehäuft werden. Bisweilen fand man auch außer dem Schädel noch Arm und Schlüsselbein pietätvoll in Schalen aufgehängt. In dem bestia- lischen Gestank, der während der Verwesungs- periode die Häuser erfüllt, muß an manchen Orten die Frau acht Tage lang leben. Sie hält meist den Kopf heraus, ja sie mischt sogar flüssige