W 158 20 dem Klopfer „koll“, dessen Ende einen scharf- wandigen, aus einem Bambusinternodium ge- schnittenen Hohlbecher trägt. In einer aus zwei großen Kokosblattstielen hergerichteten Wanne (kubut) wird mit Wasser nun der zweite Prozeß vorgenommen: das Austreten des Markes mit bloßen Füßen (kokopän). Hierauf folgt ein Filtrationsprozeß durch ein Kokosfasernetz (Déhega#) in eine weitere große Blattmulde (njäss), in welcher nun der Sago sich als ein weißlicher Satz ansammelt. Danach wird er ge- trocknet und in sauberen Blattgewinden von etwa doppelter Kopfgröße aufbewahrt. Für große Fest- essen werden von den Stämmen Hunderte solcher Sagoklumpen beigesteuert. Die in Mbüke und Hus geübte Ton- industrie beschränkt sich wohl hauptsächlich auf die Herstellung jener kugelrunden etwa 40 bis 50 cm im Durchmesser großen Koch= und Vorrats- töpfe, die man an der ganzen Manusküste und auch auf den vorgelagerten Inseln überall ver- breitet sieht. Es ist eine Weiberindustrie, deren Einzelheiten aus folgender Schilderung hervorgeht: Süri poän rambähln sudehad sie nehmen rote Erde, Frauen kneten sie, ön läle sudehaüu pät lillon mit weißem Sand, pressen einen runden Stein „ hinein, suté 16 kápäp süta kür schlagen von außen mit Holz, schlagen einen Topf, sudad elej stellen ihn aufs Feuer, surf 16 pä kommt zum Markt, mana söngo Taro 10, längka §# dies dauert 1 Tag, längka si pöke in 1 Tag ist er hart, purs für einen (Topf), bf sahlt Gebinde Sago. Diese Erzählung gibt auch ein ungefähres Wertverhältnis dieser Produkte, auf dem „Bung“, wie der Markt im Pidgin heißt: ein Tontopf = ein Gebinde Sago = zehn Knollen Taro. Die Einteilung der Manusbewohner in Manus, Usiai und Matankor ist längst nicht mehr im alten Sinne anwendbar. Gewiß find die Küstenbewohner von den Binnenländern unendlich verschieden, sie leben vom Fischfang und haben durch den Konnex mit anderen Inseln und auch mit Europäern eine höhere Kultur. Aber von den sagopflanzenden Binnenländern zu den seefahrenden Küstenländern find alle üÜber- gänge vorhanden: Stämme, die an Flüssen wohnen, Felder bestellen und Fische fangen, Stämme, die in regelmäßigem Austausch ihrer Produkte mit denen anderer Inseln stehen. Und so ist es auch wohl von altersher gewesen, seit sich die Schulen geschickter Handwerker an ein- zelnen Orten eine weitgehende Bedeutung er- worben hatten. So ist der Bootsbau auf Luf (ietzt eingeschlummert!) und Rambutjo, so ist die Tonindustrie in Mböke (Zuckerhutinsel) und Hus (Seeadlerhafen) zentralisiert, so wurde der Obsidianstein nur in Lou gebrochen, gewisse Binnendörfer betrieben die Schnithzerei jener kunst- vollen altbekannten Holzschalen, andere wieder das Flechten großer Olkrüge, die außen mit Parinariumkitt beworfen, oben mit Henkeln ver- sehen, noch heute mancher modernen Kunst- ausstellung zur Ehre gereichen können. Ein reger Handelsverkehr tauscht Produkte und Erzeugnisse miteinander aus und gleicht die früher vielleicht einmal erheblichen Unterschiede in einem breiten Küstenstrich der Hauptinsel land- einwärts, an einer Reihe vieler Kilometer langer Flüsse und an gewissen Wanderstraßen, selbst von Küste zu Küste aus. "