W 287 20 des Geschäftsjahres mit Palmen durchpflangt und teil- weise oder ganz totgezapft worden, so daß noch folgende Kautschukbestände in das folgende Geschäftsjahr über- nommen wurden: Ficus 712,5 ha mit 107 900 Bäumen Hevea n 12266 7f#4 700 - Castilloa. 46,6 - 66 000 - Kickrig 9.1 3 800 . 890,7 ha mit 252 400 Bäumen. Von diesen sind zunächst noch etwa 200 ha, dar- unter in erster Linie die Castilloa und Kickria, für das Totzapfen und Umwandeln in Kokospflanzungen be- stimmt worden. Nur die besten und in günstigster Lage befindlichen Heveg= und Ficusbestände, deren Pflege und Bearbeitung nur noch sehr wenig Mühe und Kosten verursacht und in denen die Zapfkosten auf ein Minimum herabgedrückt werden, bleiben bestehen. In allen Pflanzungen, in denen die Kantschukbestände erst eine geringe Ausdehnung erlangt hatten, werden sie zur Vereinfachung des Betriebes wieder entfernt. Bei der Herstellung des Kautschuks wird besonderes Gewicht gelegt auf die Erzeugung einer nur erst- klassigen Qualität. Die Kautschukernte fiel um 5128 kg geringer aus als im Vorjahre, da das Zapfen teils wegen der niedrigen Kautschukpreise, teils wegen des durch eine Duysenterie-Epidemie hervorgerufenen Arbeitermangels bedeutend eingeschränkt wurde. Es wurden 14547 kg Kautschuk gewonnen, und zwar 2887 kg Oevca (+ 1009 kg), 9393 kg Ficus (— 4407 kgU) und 2267 ku Castillog (— 1730 k#). Bemerkenswert ist, daß trotz der Abnahme im ganzen doch die Quantität der besten Kautschuksorte, der Hevea, um etwa 53 v. H. ge- stiegen ist. Kakao. Die Ernte betrug 135 263 kg gegen 83 500 kg des Vorjahres, was eine Zunahme von 51 768 kg oder 62 v. H. bedentet. Dieses Ergebnis muß als sehr günstig bezeichnet werden und ist um so bemerkenswerter, als auch im Laufe dieses Jahres wiederum mehrere tausend Criollobäume der Rinden- fäule zum Opfer fielen und von den im Laufe der letzten drei Jahre nachgepflanzten Forasterobäumen, deren Zahl auf 42000 gestiegen ist, noch nichts geerntet worden ist. Die mit dem Kakao erzielten guten Er- folge ließen eine weitere Ausdehnung dieser Kultur angezeigt erscheinen, durch die auch der Ansfall in dem Kautschukertrage gedeckt werden könnte. Es ist daher auf dem anscheinend sehr fruchtbaren Boden in Putput zwischen den Kokospalmen eine Versuchspflanzung an- gelegt worden, die baldmöglichst erweitert werden soll, und in Neu-Massawa ist auf einer Fläche von 7.60 ha Forastero mit Kokospalmen zusammen angepflanzt worden. Sisal. Die Sisalkultur hatte stark unter Arbeiter- mangel zu leiden, der sich in diesem Jahre infolge der aus der Umgegend von Stephansort durch Ein- geborene eingeschleppten Dysenterie-Epidemie noch ganz besonders steigerte. Es konnten daher nur 12 155 kg Sisalhanf geerntet werden, während genug schnittreife Blätter vorhanden waren, um auch die doppelte Quantität Hanf zu liefern. Verschiedene Produkte. Die Gewinnung ätherischer Ole auf Namanne ist eingestellt worden, da das als Zwischenkultur zwischen Palmen gepflanzte Lemongras und Zitronellgras von den heranwachsenden Palmen im Wachstum beeinträchtigt wurde und auch seinerseits die Palmen zu schädigen anfing. Dagegen wurden aus dem den Pflanzungen benachbarten Busch Kawawurzeln im Gewicht von 9900 ku gewonnen. Die Pflanzung Tobera lieferte 110 kue Kaffec, der im Schutzgebiet selbst verbraucht wurde. An ver- schiedene Pflanzungen von Ansiedlern wurden 3650 Stück Hevea-Pflanzen und 12683 Saatfrüchte von Kakao verkauft. Zum Export gelangten noch folgende Pro- dukte: 32 605 kg Steinnüsse, 2472 kg Massoi- rinde, 25 452 kg Perlmuttermuscheln, 15 kt# Schildpatt und 384 kg Trepang. Die Viehhaltung ergab in Kaiser-Wilhelms- land und auf den Witu-Inseln bessere Resultate als in Herbertshöhe. Der Bestand der Rindviehherde vergrößerte sich nur um 118 Stück, da bedeutend mehr Vieh als in früheren Jahren für die Verpflegung der Arbeiter und Europäer Verwendung fand. Vier Wasser- büffel wurden angeschafft für den Karrendienst und zum Ziehen der Kultivatoren. Die Schafzucht wurde auf zwei Stationen neu eingeführt. Für die Schweine- haltung auf den Witu-Inseln wurde eine besondere Insel, Wambu, hergerichtet. Der Bestand an Pferden und Vieb war am 31. März 1914 folgender: Pferde 85 (79), Maultiere 2, Rindvieh 1258 (1140), Schafe 179 (88), Schweine 335 (362). Das Sägewerk in Putput schnitt noch aus einem Reste vorhandener Baumstämme 33.205 laufende Meter Holz. wurde alsdann wegen Erschöpfung des Holzbestandes in der Umgegend stillgelegt und gegen Ende des Geschäftsjahres verkauft. Das Personal an Weißen hielt sich im Durch- schnitt auf der Höhe von 81 Köpfen. Darunter waren 39 Pflanzer, 24 Kaufleute, 11 Seeleute, 4 Heilgehilfen, 1 Maschinist, 1 Bautechniker und 1 Zimmermann. Die Zahl der im Schutzgebiet verheirateten Angestellten stieg auf 12. Die Arbeiterverhältnisse gestalteten sich im Laufe des Jahres immer schwieriger, da die Anwerbung mit Schiffen immer weniger ergiebig ausfällt und für große Schifse immer unrentabler wird. Dies rührt daher, daß die Bevölkerung an der Küfste bereits größtenteils in Diensten der Pflanzungsunternehmungen steht. Zur Anwerbung neuer Arbeiter bedarf es der Aufschließung der bevölkerten Landschaften im Innern von Kaiser-Wilhelmsland. Im ganzen wurden 2019 Arbeiter neu angeworben. Der Arbeiterbestand belief sich zu Anufang des Jahres auf 4021 Schwarze, 45 Chinesen, 33 Javanen. Er hielt sich während des Jahres mit zeitweiligen kleinen Schwankungen auf derselben Höhe und stieg gegen Ausgang des Jahres auf 4136 Schwarze. 40 Chinesen, 35 Javanen, 1 Inder und 2 Chamorros. Auf den Handelsbetrieb bei der Administration Rabaul entfielen hiervon im Durchschnitt 162 Schwarze, 3 Chi- nesen und 8 Malayen. Die Gesundheitsverhältnisse unter den Weißen waren im allgemeinen günstig, obgleich mehrere Fälle von Malaria und zwei Fälle von Dys- enterie vorkamen. Todesfälle waren nicht zu ver- zeichnen. Weit weniger befriedigend gestalteten die Verhältnisse sich bei den Schwarzen; denn im Ok- tober traten in Stephansort einige Fälle von Dys- enterie auf, die eine Epidemie einleiteten, von der im November 55, im Degember 119 Arbeiter ergrissen waren. Durch Isolierung der Kranken in einem Ba- rackenlager und zweckmäßige Maßnahmen konnte die Zahl der Todesfälle auf 25 beschränkt und die Epidemie Anfang April als erloschen erklärt werden. Die Regelung des Grundbesitzes der Com- pagnie hat im Geschäftsjahre wegen Mangels an Landmessern wenig Fortschritte gemacht. Auf einer