Gs 288 2 den Friedrich-Wilhelmshafen von Westen her be- greugenden breiten Halbinsel, die für die weitere Aus- dehnung der Ansiedelung seitens des Gouvernements in Aussicht genommen ist, erhielt die Neu Guinea Compagnie ein Stück Land von etwas mehr als 4 ha in günstiger Lage zugeteilt. Von besonderer Bedeutung für die Bewertung des Grundbesitzes der Neu Guinea Compagnie ist eine von dem Gonvernement eingeführte Preiserhöhung für Regierungsland, nach der der Ver- kaufspreis von 5.4# auf 20 . für den Hektar herauf- gesetzt wurde. Schiffahrt. Die Dampfer „Siar“" und „Ma- dang“ hielten den Frachten= und Personenverkehr mit den Pflanzgungen und Handelsstationen im Archipel bew. in Kaiser-Wilhelmoland aufrecht und dienten soviel wie möglich der Anwerbung. In gleicher Weise war der Motorschuner „Witu“ auf den Witu-IJnseln tätig. Die alte Ketsch „Frida“ sprang bei einem sehr schweren Unwetter auf der Reede von Eitapé leck und sank. Der Kutter „Tamberan“ mußte wegen Altersschwäche außer Betrieb gesetzt werden. Zwischen Rabaul und Herbertshöhe wurde ein regelmäßiger Personenverkehr durch die Motorpinasse „Maski"“ aufrechterhalten. Auf einer kleinen Werft im Archipel wurde ein Motorschuner für die Station Käwieng erbaut und zwei weitere wurden für die Station Eitapé und die Administration Herbertshöhe auf der Werft in Rabaul in Auftrag gegeben. Motor- schuner geringer oder mittlerer Größe sind als die für die Arbeiteranwerbung geeignetsten Schiffe erkannt worden, die den weit kostspieligeren Dampfern das Anwerbegeschäft abnehmen sollen. Bereits in dem letzten Geschäftsbericht ist eine Neuorganisation der Schiffahrt angekündigt worden, und diese ist mit der Einstellung von Motorschunern als Ersatz für die Dampfer oder wenigstens einen der beiden Dampfer begonnen worden. Zölle, Steuern und Gebühren. Insgesamt wurden entrichtet: 368 605 rI gegen 281 209 M im Vorjahre, es hat also eine Steigerung um 87 306 . stattgefunden, die bei einem Vergleich der Unkosten des Geschäftsjahres mit dem Vorjahre in Rücksicht zu ziehen sind. Finanzielles. Geschäftsabschluß. Die Ein- nuhmen aus dem Verkauf von Produkten betragen 2 716 481 K. oder 462 624 %# mehr, die Einnahmen aus dem kaufmännischen Betriebe dagegen nur 617605.7“ oder 41317 M weniger als im Vorjahre. Die große Steigerung unserer Produktenausfuhr zeigt sich daher in einem namhaften Uberschuß ausf Produktenkonto. Der Rückgang des Verdienstes im kaufmännischen Be- triebe ist anzusehen als eine Folge der sich immer mehr verstärkenden Konkurrenz und der den eigenen Beamten beim Bezug von Waren eingeräumten gün- stigeren Bedingungen. Die Gesamtunkoften im Schutz- gebiete haben sich von 2 161 493 K auf 2 137 933 ./4 gegen das Vorjahr ermäsiigt. Unter Berücksichtigung der Mehrausgabe für Zölle (69 918.44!) und des im Vorjahre unter Reingewinn erscheinenden Postens „garantierte Tantiemc, Gratifikationen usw. 37800.7““, der in diesem Jahre unter den Ausgaben verbucht ist, zeigt der Vergleich mit dem Vorjahre eine Abnallme der wirklichen Ausgaben um 131 308.1 oder 6 v. H. Außerdem sind in den Unkoften rund 41.000.X ent- halten, die der Einkauf der Handelskopra mehr als im Vorjahre erforderte. Die ordentlichen Abschreibungen betragen 200 740 . 44, d.i. 124 641 ./¼ mehr als im Vor- jahre. Die Unkosten in Berlin haben sich um 1575 M auf §1 518 .K ermäaßigt. Der Saldo des Kontos Grundbesitz ist dem vor- jährigen gleich geblieben. Die geringen Ausgaben sind auf sachliche Ausgaben übernommen worden. Auf die Anlagewerte haben wir angemessene Abschreibungen gemacht. Von Konto „Hafenanlagen“ haben wir die Werte der größeren Pinassen „Warangoi“ und „Maski" auf Konto „Schiffe“ mit 26 000 .¼¼“ übertragen, wo sie mit dem gleichen Betrage als Zugang erscheinen. Alle Vorräte auf den Schiffen, welche über deren Aus- rüstung hinausgehen, sollen in Zukunft noch auf Lager geführt werden, von dem aus auch die Verrechnung erfolgt. Zu dem Zwecke war ein Materialien= und Warenübertrag von 28 235 .“ auf Lagerkonto er- forderlich. Die Umwandlung der restlichen Stammanteile in Vorzugsanteile ergab einen reinen Zuzahlungsbetrag von 84 421.#%, welchen wir zuzüglich 15 578 .4 zur Abrundung mit 100 000 ./K der „besonderen Reserve“ zugeführt haben. Die satzungsgemäße Reserve hat die in den Satzungen vorgeschriebene Höhe bereits erreicht; eine weitere Zuwendung ist daher nicht erforderlich. Mit Befriedigung können wir aus den Zahlen unseres Rechnungsabschlusses feststellen, daß die Ein- nahmen wesentlich gestiegen und die Ausgaben erfreulich gefallen sind, und daß bei fast dreifachen Abschreibungen und einer vergrößerten Zinsbelastung (25 237 .) der Uberschuß von 927 837 K¾ gegen 643 304 + = 284 533 . mehr beträgt. Infolge der im März 1914 stattgehabten Kapitalserhöhung hat sich unsere Verschuldung inzwischen bedeutend vermin- dert, so daß im laufenden Jahre mit einer wesentlich geringeren Zinslast zu rechnen ist. Der erzielte Über- schuß würde die Verteilung einer Dividende von mindestens 7 v. H. gestatten. In Anbetracht der für die Kolonialgesellschaften bei dem Mangel jedes Geldeinganges besonders ungünstigen Verhältnisse, die der Krieg nach sich gezogen hat und auf die wir im nächsten Kapitel näher eingehen werden, beantragen wir jedoch für 1913 14 von der Verteilung einer Dividende abzusehen und den UÜberschuß auf neue Rechnung vorzutragen. Aussichten des laufenden Geschäftsjahres. Die in den letzten Jahren in diesem Kapitel mitge- teilten Aussichten des laufenden Geschäfts- jahres lauteten der erfreulichen Entwicklung unseres Unternehmens gemäß stets günstig und fanden in dem darauf folgenden Rechnungsabschlusse stets ihre Be- stätigung. Auch das neue Geschäftsjahr 1914/15, das Kriegsjahr, setzte von Beginn ab günstig ein. Allein die Produktenverschiffungen des 1. Quartals 1914 be- trugen, soweit sie vor Unterbrechung der Verbindung mit Neuguinea bekannt geworden sind, rund 63 000 ka Kakao, an Kantschuk über 5300 kg, an Kopra 1218 t, an perlmutterhaltigen Muscheln 28 t. Die Märkte waren zu dieser Zeit günstig. Der Kopramarkt bot nach dem starken Rückschlag Ende 1913/14 wiederum bessere Preise, selbst der Kautschukmarkt zeigte ein freundlicheres Bild. Auf Grund dieser günstigen Zahlen waren wir zu den besten Hoffnungen für das Ergebnis des Jahres 1914/15 berechtigt. Leider wurden sie durch den jähen Kriegsausbruch mit einem Schlage zerstört. Die gesamten Verladungen waren bei Aus- bruch des Krieges unterwegs. Ihr. größerer Teil. lagert an Bord von Schiffen, die sich in neutrale Not- häfen retten konnten, ein kleinerer Teil fiel in die Hände der Engländer und ist, soweit nicht kriegsver- sichert, als verloren zu betrachten. Der gesamte Ver- kehr mit unseren Niederlassungen in Neuguinea ist durch die Sperrmaßnahmen der Feinde unterbunden worden. Die Direktion hat daher seit Anfang Sep-