326 ꝛ tärisch nicht besetzt und frei von Europäern war, fuhren sie an Land und drangen zunächst in den Dampfmaschinenraum ein, wo mit Hämmern auf die Maschine eingehauen wurde. Als dieses Ver- fahren nicht hinreichend Wirkung zu haben schien, schoß man Löcher in den Kessel. Sodann wurde alles gestohlen, was nicht niet= und nagelfest war: Reis, Bohrmaschinen, Handwerkzeug, Rohr- gelege usw. Schließlich stahl man Petroleum und Ol, übergoß hiermit die zum großen Teil aus Holz bestehende Mühlenmaschinerie und zündete dann die Mühle an, die in ihrem Innern zu einem Teile verbrannte. Hierbei schossen die Eng- länder in alle nur denkbaren Gegenstände, wie Oltins, Petroleumtins usw. mit Gewehren und Pistolen Löcher. Eine Reis-Pflanzung wurde mit Geschütz- und Maschinengewehrsalven bedacht; den traurigen Treffrefultaten erlagen jedoch nur 3 Hühner. Ein sodann vorgenommener Landungsversuch bei der Pflanzung wurde durch einen einzigen, gut schießenden Deutschen verhindert. Eine vor der Pflanzung liegende Dhau wurde auf 20 m Ent- fernung durch Geschützfeuer schließlich zum Sinken gebracht. Eine andere Dhau entkam, obgleich sie einen Geschütztreffer in den Rumpf erhalten hatte; nur eine Planke wurde beschädigt. Beide Dhaus waren gleichfalls wehrlos. An anderer Stelle wurde ein mit zwei schwarzen Fischern besetzter Einbaum, der sich aus der Nähe eines englischen Dampfers entfernen wollte, unter anhaltendes Maschinengewehrfeuer genommen. Resultat: Die beiden Insassen schwammen unbeschädigt an Land. Schwarze Bauern, die an Land vor den Engländern ausrissen, wurden von eng- lischer Infanterie beschossen; aus einer Hütte stahl man Ziegen, aus der anderen die dort vorgefundenen wenigen Rupies; einem kleinen Ansiedler wurden mehrere Schweine gestohlen. Alle diese Maßnahmen erfolgten unter Leitung von Engländern (nicht Schwarzen oder sonstigen Farbigen), aber man be- schleunigte stets diese Gaunereien — jedenfalls in berechtigter Anugst vor plötzlich irgendwo auf- tauchenden Deutschen. So führt der englische Gentleman in den Kolonien Krieg." n 1 (Abgeschlossen am 25. Juli 1915.) Knhang. Dritte Verlustliste aus dem Schutzgebiet Deutsch-Ostafrika.) 1. Gefallen. Am 12. September 1914 bei Kisii: Kaufmann Augustin; am 4. November 1914 bei Tanga: Leutnant d. Res. Schulte, VBizefeldwebel Kasten, Unteroffizier d. Res. Günther, Landwehrmann Ruhl, die Landsturmmänner Schlehuber, Leuschner und Färber, Schütze Gruber,. Kriegsfreiwilliger Ja- kobsen; am 15. November 1914 bei Daressalam: Oberleutnaut Henneberger (Sturz vom Flugapparatz; am 17. November 1914 bei Sonfjo: Feldwebel d. Landw. Bast; am 20. November 1914 bei Taveta: M-izefeldwebel d. Beurlaubtenst. Wina; am 20. De- zember 1914 östlich Taveta: Leutnant d. Res. Knorr: am 12. Januar 1915 bei Luvungi: Haupt- mann Schimmer: am 17. Januar 1915 bei Schi- rati: Landwehrmann Buschmann: am 18./19. Ja- nuar 1915 bei Jassini: Major K#epler, Hauptmann Gerlich, die Oberleutnants Kaufmann, Spalding und Erdmann, die Leutnants d. Res. Seyd und Stoerig, Waffenmstr. Thomsen, Sergeant Klippel, die Vizefeldwebel d. Res. Ackermann und Weber, die Unteroffiziere d. Beurlaubtenst. Moebius und Linau, Obergefreiter d. Landw. Pawlitz, die Schützen Raab, Schulte, Kath und Bucher, Frei- williger Leitner; am 5. Februar 1915 bei Ol- donjo-Sambu: Kriegsfreiwilliger Oehler: am 7. Februar 1915 am Meru: Gefreiter d. Res. Smet: am 9. März 1915 östlich Schirati: Gefreiter d. Beurlanbtenst. Bahrs. Außerdem Missionar Palm auf seiner Station. 2. Gestorben. a) Iufolge Verwundung: am 5. Oktober 1914: Vermessungsmaat Walther, S. M. S. „Möwe“; am 21. Degember 1914: Kriegsfreiwilliger Marri: am 2. Jannar 1915: Gefreiter d. Res. Bossert; am 19. Januar 1915: Leutnant d. Res. Meyer-Nathus; am 26. Januar 1915;: Hauptmann Frhr. v. Lammer= stein: am 15. Februar 1915: VBizefeldwebel d. Res. Dr. Simoneit: b) infolge Krankheit usw.: am 29. August 1914: Oberleutnant Giehrl: am 9. November 1914: Leutnant a. D. v. Zzawadsky; am 27. November 1914: Heizer Frichs. S M. S. „Möwe“; am 9. De- zember 1914: UKriegsfreiwilliger Daecke; am 26. De- zember 1914: Leutnuant d. Res. Martin; am 2y. De- zember 1914: Landwehrmann Gau; am 13. JZanunar 1915: Priegsfreiwilliger ADehle; am 17. Januar 1915: Vermessungesmaat Hausen, S. M. S., Planct“; am 22. Januar 1915: Leutnant d. Res. Weidner: am 3. Februnar 1915: Kriegofreiwilliger Saßmann: am 6. Februar 1915: Heiger Schmitt. S. M. S. „Königsberg“; am 12. Februar 1915: Torpedoheizer Lechner, S. M. S. „Königsberg": am 23. Februar 1915: Steward Bars, R. P. D. „Feldmarschall“. 3. Verwundet. Am 4. Oktober 1914 bei Kissenji (Kiwusee): Hauptmann Wintgens., Leutnant d. Res. Lang. Sa- nitätsfeldwebel d. Landw. Dormeyer und Wizefeld- webel d. Landw. Pursche; am 4. November 1914 bei Tanuga: Leutnant d. Res. Reindl, Gefreiter d. Res. Müller (Otto) aus Wilkau i. Sa. und KRriegs- *) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1915, Nr. 12, S. 12fd.;. Nr. 4, S. böf.