W 411 20 vom 15. Juli von Dipikar ausgehender Angriff auf Ngat (etwa 35 km östlich Kampo) an der Ambamstraße führte nur zur zeitweiligen Besetzung des Dorfes; bereits nach drei Tagen wurde der Feind wieder vertrieben. Am 19. Juli traten starke französische Kräfte mit Artillerie und Ma- schinengewehren abermals den Vormarsch auf der Ambamstraße an. Am 3. August wurden sie am Berge Ekob geschlagen und zum Rückzuge ge- zwungen. Lazarettinspektor Staeck fand in diesem Gefechte den Heldentod. Der Süden. In dem an Spanisch-Muni angrenzenden Teile Süd-Kameruns hatten im April d. Is. die Franzosen mit zwei Kompagnien die von uns geräumte Station Ojem und mit drei bis vier Kompagnien eine befestigte Stellung bei Assok am Nje besetzt. Den Gegner aus dieser Stellung hinauszuwerfen, gelang den deutschen Truppen nicht, zumal die Unterdrückung des wieder auf- flackernden Aufstandes der Ntum ernstere Auf- merksamkeit erheischte und einen Teil der vor Assok eingesetzten Streitkräfte erforderte. In- zwischen wurden die Franzosen durch englische Truppen verstärkt. Vor erheblicher feindlicher Übermacht mußten nun die deutschen Truppen bis zum Ntem zurückweichen. Nur Bitam wurde von ihnen gehalten, da der Ort stark befestigt und für einige Monate mit Verpflegung versehen war. Am 23. Juni umschlossen ihn feindliche Truppen. Die Anfang Juli erfolgten feindlichen Vorstöße auf der Straße Bitam—Ambam wurden bei Grenzpfeiler 23 (8 km von Bitam) zurück- gewiesen. Nachdem in der Nacht vom 16. zum 17. Juli die in Bitam eingeschlossene deutsche Abteilung die feindliche Stellung durchbrochen hatte und zu den bei Uebang befindlichen deutschen Haupttruppen gestoßen war, wurde diese am 19. Juli von starken feindlichen Kräften ange- griffen. Gleichzeitig überschritten feindliche Truppen den Kie und zwangen unsere bei Akonangi stehende Abteilung nach Norden bis an den Ntem zurück- zuweichen. Ein Gegenstoß der deutschen Truppen warf den Gegner jedoch wieder über den Kje zurück. Die Linie des Ntem und Kje wird von unseren Truppen gehalten. Im Bezirk Ngara-Binsam ist Minkebe vom Feinde stark befestigt und mit etwa 300 Gewehren besetzt. Eine von hier auf Akoafim vorgehende starke feindliche Abteilung wurde am 9. April bei Bomenkolo empfindlich geschlagen. Im Juni unternahm Hauptmann Liebe von Akoafim mit einer Kompagnie eine Erkundung gegen Missum-Missum. Anfang Juli stieß er über Alade-Makei (etwa 90 km nordöstlich Ako- afim) auf Lomie vor, das am 25. Juni von französischen und belgischen Truppen besetzt war. Die deutsche Abteilung drang bis in die Nähe von Lomie vor, mußte sodann aber vor feind- licher Ubermacht auf den Diah zurückweichen. Alade-Makei wurde zunächst noch behauptet; die verfolgenden feindlichen Truppen wurden wieder über den Mokumi-Fluß (15 km östlich Alade- Makei) zurückgeworfen. Vor erneutem Angriff feindlicher Ubermacht wurde dann Alade-Makei geräumt und am 18. Juli bei Ellemwo der Djah überschritten. Ein hier durch Artilleriefeuer vor- bereiteter feindlicher Übergangsversuch wurde vereitelt. Der Südosten. Auf drei Straßen waren gegen Lomie starke französische und belgische Streitkräfte angesetzt. Die auf dem linken Flügel vorgehende feindliche Kolonne benutzte die Straße Suanke—Eta— Ngoila. Vor ihr mußte die an Zahl weit unter- legene Abteilung des Hauptmanns Henner zu- nächst auf Ngoila zurückweichen. Nach Eintreffen der vom Hauptmann v. der Marwitz herangeführten Verstärkung griffen die deutschen Kompagnien bei Kudong den Gegner an und fügten ihm in mehr- tägigen Gefechten derartige Verluste zu, daß sein Vormarsch völlig ins Stocken kam. Auch die auf dem rechten Flügel von Jukaduma über Assobam auf Lomie vorgehende feindliche Gruppe vermochte nach anfänglichen Erfolgen nicht den Widerstand unserer die Kolio-Linie östlich Assobam haltenden Truppen zu brechen. Die feindlichen Hauptkräfte waren auf der von Molundu über Ngato— Besam führenden Straße angesetzt. Diese führt zwischen Ngato und Besam durch dichten unbewohnten Urwald, auf eine lange Strecke vom Ibo-(Lebe-)Fluß begleitet. Ihm fließen von rechts und links zahlreiche Wasser- läufe zu, deren Ufer häufig versumpft oder tief in Fels eingeschnitten sind. Sie boten daher den schwachen deutschen Truppen günstige Ver- teidigungsstellungen. Nach heftigen Kämpfen hatte Ende März der französische Oberstleutnant Hutin Ngato besetzt. Nur 12 km westlich des Ortes stieß er bereits auf die von unseren Truppen vorbereitete Stellung am Monessem-Fluß. Erst am 13. Mai räumten die deutschen Truppen diese Stellung, traten dem Feinde aber etwa 20 km westlich am Monso bereits erneut ent- gegen. Heftige verlustreiche Kämpfe entbrannten um diese Stellung, die schließlich vom Gegner eingeschlossen wurde. Einem Teil der Besatzung gelang am 31. Mai der Durchbruch durch die feindlichen Linien, der Rest, darunter 9 Euro- päer unter Oberleutnant d. Res. Bezirksamtmann