□ locc ncht licher Teis Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. (Abdruck der Nachrichten vollständig over teilweise nur mitl Ouellenangabe gestattel.) Kamerun. Der krrieg in Kamerun. Mehrere vor kurzem durch englische und fran- zösische Telegraphenagenturen verbreitete Nach- richten über angebliche bedeutende Fortschritte der englischen und französischen Truppen in Ka- merun geben Veranlassung zu nachstehender Dar- stellung der Lage. Im Norden zog Hauptmann a. D. Schipper, nachdem ein Angriff englischer Truppen auf seine vorgeschobene Stellung bei Gaschaka —Jakuba Anfang August abgewiesen war, Mitte des Mo- nats seine Truppen vor umfassendem Angriff weit überlegener feindlicher Streitkräfte in eine vor- bereitete befestigte Stellung bei Banjo zurück. Hier hat er mehrere Monate den feindlichen An- griffen getrotzt. Erst am 6. November soll es dem General Cunliffe gelungen sein, unter schwersten Verlusten die Bergstellung zu erstürmen, wobei indessen der größte Teil der tapferen Ver- teidiger durch die feindlichen Linien hindurch- brechen konnte. Deutsche Meldungen liegen über diese Kämpfe bislang ebensowenig vor, wie über die Gefechte, die wohl der Besetzung von Bamenda durch englische Truppen vorausgegangen sein werden. Aus dem Ossidinge-Bezirk und dem Bereich der Nordbahn sind Ereignisse von besonderer Bedeutung nicht zu berichten. An der Straße Edea —Jaunde und an der Mittellandbahn sollen englische und franzäösische Truppen die Linie des Puge, eines rechten Nebenflusses des Kele, und den Ort Makondo, etwa 6 km südöstlich Eseka, erreicht haben. Die Agence Havas, welche diesen Erfolg englischer und französischer Waffen preist, verschweigt ihren Lesern, daß die verbündeten Truppen bereits im MaiJuni diese Linie erreicht hatten, daß sie aber bald darauf durch den deutschen Gegenangriff bis an den Ngwe, etwa 45 km nach Westen zurück- geworfen wurden, also bis halbwegs Edea. Erbitterte Kämpfe spielten sich in dem Gebiet östlich Kampo ab, das von den auf Ebolowa und Ambam führenden Straßen durchzogen wird. Obgleich die hier kämpfenden feindlichen Truppen erheblich verstärkt waren — auch ein indisches Regiment, das in Singapore gemeutert hatte, soll nach Kampo üÜberführt sein — ver- mochten sie nicht, weit landeinwärts vorzudringen. Bereits am 7. August bei Ekob zurückgeschlagen, erlitten die englischen und französischen Truppen späterhin eine so schwere Niederlage, daß sie ge- zwungen waren, einen Teil ihrer Truppen in Kampo eiligst einzuschiffen. Nur unter dem Feuer ihrer schweren Schiffsgeschütze vermochten sic ihre Befestigungen in Kampo zu halten. Im Süden scheiterten weiterhin die Versuche starker französischer Kräfte, den Ntem auf Am- bam zu überschreiten. Eine von Minkebe auf Akoafim im Vormarsch begriffene feindliche Ab- teilung wurde bei Mbog am Grengpfeiler 17 zurückgeschlagen. Akoafim blieb zunächst von den deutschen Truppen besetzt. Erst als am 20. August stärkere französische Truppen südlich Alade — Makei den Ubergang über den Dja er- zwungen hatten und die rückwärtigen Verbin- dungen Akoafims ernstlich bedroht waren, zogen sich unsere Truppen langsam auf Sangmelima zurück. In etwaiger Stärke von 400 Mann solgten ihnen die Franzosen. Von unseren Truppen angegriffen, erlitten sie indes eine empfindliche Niederlage und wurden über den Dja zurück-ü geworfen. Eine in Akoafim verbliebene fran- zösische Kompagnie wurde eingeschlossen. Auch die im Südosten den Njong ab- wärts auf Akonolinga vorrückenden französischen 255