G 41 20 und die Operationen der unterstützen sollen. Eine die vorstehende amtliche Meldung vom 5. Januar ergänzende Mitteilung bringt Reuter aus Kapstadt. Sie lautet: „Das deutsche Kanonenboot wurde am 26. De- zember, morgens 8 Uhr, von zwei englischen Motor- booten gesichtet, die sofort in voller Fahrt auf das deutsche Boot zusteuerten und auf 2200 m das Fener röffneten. Unter 15 Schüssen erzielten sie 12 Treffer. Der 2. Schuß zerstörte die Einrichtung für drahtlose Telegraphie und der 3. traf das Schiff in der Wasser- linie. Danach flüchtete das Kanonenboot, wurde aber von den viel schnelleren Motorbooten überholt. Das Gefecht dauerte 20 Minuten, nach denen sich englischen Truppen das Kanonenbvot ergab. Maschinen und Kessel sind unversehrt, die sonstigen Beschädigungen können in einer Woche wieder hergestellt sein.“ Soweit die englischen Nachrichten über diesen Vorfall. Aus ihnen geht klar hervor, daß es sich nur um ein am 26. Dezember v. Is. an- scheinend in der Nähe der belgischen Tanganjika- küste und des Endpunktes der Lukugabahn statt- gehabtes Gefecht zwischen dem kleinen deutschen Dampfer „Kingani“ und zwei englischen Motor- booten handeln kann. Hierbei ist „Kingani“ außer Gefecht gesetzt worden und in Feindes Hand gefallen. Es steht ferner fest, daß andere deutsche Schiffe bei diesem Ereignis nicht zugegen oder in der Nähe gewesen sind. Ebenso liegen bis heute noch keinerlei amtliche oder nichtamtliche englische Meldungen darüber vor, daß an der- selben oder an einer anderen Stelle des Tan- ganjika Gefechte zwischen den anderen deutschen Schiffen und den neuen englischen Motorkreuzern stattgefunden haben. Alle anderen, z. B. von der englischen Zei- tung „Daily Telegraph“ und dem italienischen „Corriere della sera“, gebrachten, angeblich aus dem belgischen Kolonialministerium stammenden Nachrichten, wie die über die Beschädigung der deutschen Dampfer „Graf Götzen“ und „Hedwig von Wissmann“ sowie über die angebliche Versenkung des letzteren bei Albertville, dem Endpunkt der Lukugabahn, müssen als falsch bezeichnet werden. „Kingani“, die sich im Laufe der englischen Berichterstattung allmählich zu einem Kanonen- boot ausgewachsen hat, ist ein kleines Schiff von 16 m Länge und 3,5 m Breite. Ein Maschinist sowie einige farbige Bedienungsmannschaften bilden zu Friedenszeiten die Besatzung. Daß es ein ziemlich unbedeutendes Fahrzeug ist, ergibt sich daraus, daß es in unzerlegtem Zustande von Daressalam mit der Bahn nach dem Tanganjika gebracht werden konnte. An der ostafrikanischen Küste diente es früher zusammen mit seinem Schwesternschiff „Wami“ als Zollwachtschiff. Als solches führte es als einzige Waffe eine 4,7-em- Schnelladekanone. Es stärker zu bestücken, wäre schon mit Rücksicht auf seine Bauart ausgeschlossen gewesen. Die Geschwindigkeit dieses nebenbei schon ziemlich betagten Schiffchens war nicht groß, sie dürfte nicht mehr wie 8 bis 9 Seemeilen in der Stunde betragen haben. Wahrscheinlich befand sich „Kingani“ auf einer Patronillenfahrt und wurde von den schnell- „fahrenden und moderner bewaffneten Motorbooten überrascht. An der Südwestgrenze haben im Laufe der letzten Zeit anscheinend nurgeringfügige Patrouillen-= gefechte stattgefunden. Wenigstens hat sich der englische Unterstaatssekretär für die Kolonien Ende Jannar d. Is. in diesem Sinne geäußert. Von amtlicher deutscher Seite erfahren wir noch nachträglich, daß die Abteilung des Leutnants d. Res. Wahle Ende Juni v. Is. bei der Farm Jericho mehrere erfolgreiche Gefechte hatte, in denen der Gegner 5 Europäer und über 40 Askari an Toten verlor, während auf deutscher Seite Unteroffizier Monich und ein Askari fiel, drei Europäer leicht verwundet wurden. Nach einer am 4. Februar d. Is. angeblich in London eingetroffenen Meldung soll im De- zember v. Is. bei Zombe (?) an der deutsch- rhodesischen Grenze ein Gefecht stattgefunden haben. Eine deutsche Abteilung, in der Stärke von 200 Mann und mit Maschinengewehren ausgerüstet, soll einen von 7 Europäern und 20 Mann rhodesischer Polizei sowie mit einem Maschinengewehr besetzten Posten angegriffen, sich jedoch nach 1½ stündigem Gefecht zurückgezogen haben. Wir hatten schon in der 6. Mitteilung darauf hingewiesen, daß England sich die Mithilfe der Südafrikanischen Union in größerem Maße gesichert habe. Die hohen Truppenzahlen jedoch, die anfangs genannt wurden, sind ganz erheblich zurück- gegangen; die Anwerbungen scheinen nicht in dem gewünschten Maße gelungen zu sein. Immerhin ist jetzt die 2. berittene Brigade oder wenigstens ein Teil derselben in Britisch-Ostafrika eingetroffen (die 1. Brigade befindet sich in Agypten), und wir haben gehört, daß sie in dem Gefecht am Salitahügel zum ersten Male gegen unsere Schutztruppe gekämpft hat, geschlagen wurde und 139 Mann verlor. Eine 3. Brigade soll z. Zt. ausgestellt werden und bereits früher sind einzelne Abteilungen süd-