W 48 20 6. Kompagnie folgte bis Ngila und bezog am 22. September eine günstigere Stellung hinter dem Dume-Fluß bei Samekong. Unsere Ver- luste in den Kämpfen vom 1. bis 3. September hatten 2 Tote und 8 verwundete Soldaten be- tragen. Außerdem war Stabsarzt Eckert durch Handschuß verwundet. Die blutigen Verluste der Franzosen sind nicht bekannt; ein französischer Korporal wurde gefangengenommen. Der rechte Flügel der französischen Lobaje- Kolonne stand Anfang August mit starken Kräften verschanzt bei Wongo an der Einmündung des Long in den Sanaga. Auf der von Bertua über Sambita auf Nanga-Eboko führenden Straße hatten die französischen Vortruppen Bajege erreicht; französische Sicherungen befanden sich bei Njanda, etwa 20 km nordöstlich von diesem Orte. Ihnen standen die deutschen Vorposten etwa in der Linie hart westlich Bajege —Bina (am Sanaga) gegenüber. Die bei Joko gesammelten Verstär- kungen hatten die Linie Pabela—Wengele erreicht. Der am 13. August unternommene feindliche Vor- stoß über Bajege war unter erheblichen Verlusten zurückgewiesen worden. Zeitweilig räumte der Gegner darauf, durch die deutschen Patronillen ständig beunruhigt, den Ort, besetzte ihn jedoch wieder und befestigte ihn. Bei Njanda wurden die feindlichen Feldwachen zurückgedrängt. Die bei Wongo am Sanaga stehenden fran- zösischen Truppen hatten am 9. August vergeblich versucht, den Long-Fluß bei Bina zu überschreiten. Was dem Gegner nicht gelungen, führte in der Nacht vom 4./5. September Hauptmann v. Duis- burg aus, der südöstlich Bina den Long über- schritt, nachdem ein in der vorausgegangenen Nacht östlich des Ortes von ihm ausgeführter Ubergangsversuch mißglückt war. Er schritt so- fort zum Angriff auf die Franzosen, vertrieb sie zunächst aus den Verschanzungen bei Wongo und erstürmte sodann das Dorf. In dem Gesecht fielen auf deutscher Seite der Ersatzreservist Brudereck und zwei farbige Soldaten; sechs Sol- daten wurden verwundet. In wilder Flucht auf der Straße nach Dendeng suchten die Franzosen sich hinter dem etwa 12 km nordöstlich Wongo in den Sanaga mündenden Sessi-Fluß in Sicher- heit zu bringen. Bei dem Übergang über diesen Fluß ertranken zehn farbige französische Soldaten. Gleichzeitig mit der Abteilung des Hauptmann v. Duisburg waren die bei Bajege versammelten deutschen Truppen zum Angriff vorgegangen und hatten die Franzosen auf Bertua zurückgedrängt. Am 9. September gelang es ihnen, den Gegner aus seiner Stellung am Long bei Tina zu werfen und das auf dem rechten Flußufer liegende Dorf Awomepuk zu besetzen. In den stark be- festigten Nsom-Dörfern (etwa 12km westlich Bertua) leisteten die Franzosen erneuten Widerstand. Am 13. September wurden auch diese Dörfer nach heftigem Kampfe, in den auch Hauptmann v. Duisburg eingreifen konnte, von den deutschen Truppen erobert. Der Feind wich hinter den Mbeli = Fluß, etwa 3 km östlich, zurück. Die bei dem Sturm auf Nsom erlittenen Verluste waren schwer; von Europäern hatten Sergeant Singer, Unteroffizier Schmidt und Soldat Mandel den Heldentod gefunden, Unteroffizier Zippelius war schwer verwundet. Am 15. September wurde die vom Feinde geräumte Stellung am Mbeli-Fluß von den deutschen Truppen besetzt, konnte jedoch gegen überlegene feindliche Truppen nicht gehalten werden. Auch Nsom mußte zeitweilig dem Feinde wieder ülerlassen werden, wurde jedoch am 23. September abermals von einer deutschen Ab- teilung besetzt. Die Franzosen standen verschanzt 6 km östlich des Dorfes. Seit dem Gefechte am Mbeli-Fluß am 18. September wird der Gefreite Wunsch vermißt; 4 Soldaten waren in dem Kampfe gefallen, 5 verwundet. Am 26. September hatte eine gegen Betuge (etwa 25 km nordwestlich Bertua) vorgeschobene deutsche Sicherung ein heftiges Gefecht gegen eine französische Abteilung zu bestehen. Der Feind verlor 4 Tote und mehrere Verwundete, die deutsche Abteilung 2 Vermißte. Auf dem Wege Wongo (Sanaga) —Dendeng fanden Patrouillengefechte statt. Dendeng war von zwei französischen Kompagnien besetzt, die Sicherungen an den Sanaga-ÜUbergang der Straße Dendeng— Joko nach Gujum vorgeschoben hatten. Das rechte Flußufer wurde von deutschen Posten gesichert. Zwischen den beiderseitigen Patrouillen fanden Gefechte statt. * * Einen gesonderten Kriegsschauplatz hatte seit Beginn des Krieges Mora im äußersten Norden des Schutzgebietes gebildet. Am 27. August 1914 war die hier stehende 3. Kompagnie unter dem Hauptmann v. Raben, von der ein vom Oberleutnant v. Duisburg geführter Zug zur Be- setzung des Postens Kusseri abgegeben war, von englischen Truppen angegriffen, hatte jedoch die Angreifer zurückgeschlagen. Da die Residentur Mora nicht zur Verteidigung gegen europäisch geschulte und bewaffnete Truppen eingerichtet war, hatte Hauptmann v. Raben eine Berg- stellung auf einem der nördlichen Ausläufer des Mandara-Gebirges in nächster Nähe von Mora- bezogen. Ende September war zu ihm die Be- satzung von Kusseri gestoßen, nachdem sie sich