53 20 Die hierwegen von hier aus sofort eingeleiteten telegraphischen Ermittelungen haben bis jetzt zu dem Ergebnis geführt, daß allerdings ein heftiges Erdbeben Sachschaden verursacht haben muß, jedoch Verluste an Menschenleben infolge dieses Naturereignisses nicht zu beklagen sind. B. Inselgebiet. Auch aus diesem Teil des Schutzgebiets sind nur indirekt Nachrichten hier eingegangen. Von Deutschen sind mit wenigen Ausnahmen zur Zeit nur noch Missionare dort ansässig. Ihrem Wirken haben die japanischen Besatzungsbehörden offenbar ernste Hindernisse nicht in den Weg gelegt. Da- gegen find die Klagen, daß die Japaner die einzelnen Inseln vom Verkehr mit der Außenwelt und unter sich so gut wie abgeschlossen haben, so daß zum Teil erhebliche Knappheit an Nah- rungsmitteln eingetreten ist, noch nicht verstummt. Es sind von hier aus Schritte eingeleitet worden, um Abhilfe zu schaffen. ber Rota und Saipaon sind, wie schon in der letzten Mitteilung kurz erwähnt, mehrere Taifune hinweggegangen. Sie haben namentlich auf der Insel Rota den größten Teil der frucht- tragenden Bäume vernichtet. Die Not war be- sonders auf Rota offenbar sehr groß. Es scheint auch, wie aus amerikanischen Zeitungsnachrichten zu entnehmen ist, vom amerikanischen Roten Kreuz aus eine Hilfsaktion für diese Insel eingeleitet worden zu sein. Nachdem inzwischen wieder die Regenzeit eingetreten war, steht zu hoffen, daß die Eingeborenen wenigstens wieder die nötigsten Nahrungsmittel haben pflanzen können. 2. Samoa. Die völlig hermetische Abschließung des Schutz- gebiets von der Außenwelt dauert immer noch fort, so daß man über die Vorgänge dort so gut wie ganz auf Zeitungsnachrichten angewiesen ist. Die Bemühungen, einen Postverkehr, wenigstens im gleichen Umfange, wie er mit Neuguinea in Aussicht steht, zustande zu bringen, werden aber fortgesetzt. Seit die Besatzungstruppe in Samoa aus durchweg älteren Leuten besteht, sind von dort Klagen über Ausschreitungen der Soldaten nicht mehr bekannt geworden. Wie in Neu- guinea so zeigt aber auch hier die Verwaltung offenbar das Bestreben, die deutsche Bevölkerung nach Möglichkeit aus dem Lande zu schaffen. Die unverheirateten Beamten sind nach den hier vorliegenden Nachrichten inzwischen wohl nahezu alle als Kriegsgefangene weggebracht worden. Aber auch bei anderen Ansiedlern hat die Be- satzungsbehörde offenbar den geringsten Vorwand benutzt, sie des Landes zu verweisen. Abgesehen von den früher gemeldeten Deutschen sind in- zwischen folgende Personen als Kriegsgefangene nach Neuseeland gebracht worden: u. Regierungslandmesser Moldenhauer, Stationsleiter Osbahr, Sekretär Dorn, Regierungslehrer Michael, 4Gerichtsassistent von Egidy, Polizeimeister Motzkus, 4 Postvorsteher Traub, . Direltor Hanssen, . Pflanzer Eberhardt, 10. Architekt Stünzner, 11. Pflanzer Rindt, 12. - Brenner, 13. - Winterstein, 14. Selterwasserfabrikant Höflich, 15. Zahnarzt Dr. Meineking, 16. Pastor Heider, 17. Gouvernementsbeamter Brenner, 18. Pflanzer Hensell. ————————— Von den verheirateten Beamten befinden sich nach Mitteilung eines hier vor kurzem aus Samoa eingetroffenen Missionslehrers noch die nachstehend aufgeführten im Schutzgebiet: — . Gouvernementssekretär Peters, Klinkmüller, - - Kurtz, .Zollsekretär Berking, . Assistent Reye, Cchristoph, Tiedemann, Bartel, Schoen, 10. Bautechniker Schoeneich, 11. Lazarettverwalter Krutschinski, 12. Bureaugehilfe Kallweit, 13. Polizeimeister Heine, 14. Landwirtschaftl. Gehilfe Meyer. Über die Einnahmen und Ausgaben liegt eine Veröffentlichung vom 25. Oktober 1915 vor. Danach betrugen die Einkünfte für die Zeit vom April 1915 bis September 1915: 524 166 -, wogegen sich die Ausgaben für den gleichen Zeitraum auf .. . ... beliefen. Verordnungen sind ergangen: betreffend den Verkehr mit Kraftwagen, betreffend die Festsetzung von Strafen und betreffend die Verabfolgung von alkoholhaltigen Getränken. Ferner ist durch Proklamation vom Oktober v. Is. die Berordnung wieder in Kraft gesetzt worden, wonach den Unter- tanen feindlicher Staaten der Aufenthalt auf den —— nun 499121-