G 114 20 amten gegenüber vor der Sffentlichkeit wenigstens unterdrückt. Die eigentliche Gesinnung der englischen Re- gierung scheint sehr zutreffend in einem Bericht des belgischen Gesandten in London, Baron Whettnall, über eine Unterredung mit dem fran- zösischen Botschafter M. de Courcel an M. de Fa- vereau, den belgischen Minister des ußeren, ge- schildert, der sich in dem Dossier: Correspondence et documents. — Afrique. — Incident Stokes- Lothaire 1895—96. Ministère des Aff. Etran- gères unter No. 817/32 Original à 42,/39 Extrait pour Cabinet 1 rote No. 83 gefunden hat und der nach verschiedenen Richtungen Inter- esse hat. London, le 12 aoüt 1896. M. le MNinistre. Quant au procès du Major Lothaire, M. IAmbassadeur a remarqué, comme moi, qdue dans les sphéres gouvernementales, on DP’a envisags avec beaucoup (V’équonimité; ce nm’est due sur la pression de Topinion bublique duc le Cabinet a dü s'en oceuper. Toutefois mon collègue de France m’'a dit due certaines réflexions du procureur général auraient pu avantageusement étre omises duand Taffaire s'’est plaidée à Bruxelles surtout, car elles staient de nature à pro- voquer des commentaires défavorables (be- zieht sich auf die Angriffe Hymans, s. oben). Cette cause ne tardera pas du reste maintenant à etre oubliée. M. de Coureel a terminé notre entretient en exprimant sa grande sympathie pour notre pays. La France et la Belgique doivent toujours Etre amis et il est de ’intérst des deux nations due notre dynastie ainsi due notre indépen- dance soient maintenues intactes. C'iest une nécessité de Pordre due tous les hommes Dolitiques français de qdueldue valeur recon- naissent parfaitement aujourd’hui. Veuille ... (s.) Whettnall. Gerade zwei Jahre, nachdem die französischen Politiker die Pläne des Königs auf die ägyptischen Nilprovinzen in so grausamer Weise zunichte ge- macht hatten, umgaben sie ihn schon wieder mit Schmeicheleien und Freundschaftsversicherungen, diesmal aber noch in der Richtung gegen Eng- and. Bereits in einem früheren Bericht vom 19. Juni 1896 hatte der genannte belgische Ge- sandte aus London berichtet, daß ihm ein hoher englischer Beamter im Foreign Office gesagt habe: „Lothaire has done the right thing in the Wrong way.“ Wohl die interessantesten Dokumente, die sich in den Dossiers der Stokes-Affaire ge- funden haben, sind die Briefe Stanleys, die dieser in der Angelegenheit nach Brüssel rich- tete. Sie sind um so wertvoller, als sie von einem genauen Kenner zentralafrikanischer Verhältnisse und der Person des Stokes sowie von einem Manne stammen, dessen Sympathien in der Sache von vornherein auf der Seite des Kongostaates stehen mußten und der trotzdem, nachdem er sich Einblick in die wahre Sachlage verschafft hat, zu einer unumwundenen und scharfen Ver- urteilung des Kommandanten Lothaire gelangte. Aus Anlage I ist zu ersehen, daß Stanley, der eben erst ins Unterhaus gewählt war, dort durch eine Gegenfrage einer Anfrage des Parlaments- mitgliedes Sir Ashmed Barttlett entgegenzu- wirken sucht, daß er aber als parlamentarischer Novize damit nicht recht zustande kommt und daß er nebenher die Parlamentsmitglieder zugunsten des Kongostaates und gegen Stokes zu beein- flussen sucht. In einem an den König gerichteten Schreiben vom 29. August (Anlage II) drückt Stanley seine ernsten Befürchtungen aus, daß, trotzdem die eng- lische Regierung geneigt sei, den Fall nicht zu ernst zu betrachten, die Sache doch eine unange- nehme Wendung für den Kongostaat nehmen dürfte. Besonders charakteristisch ist das, was er über den Dr. Michaux schreibt, und wie er die Hoffnung ausspricht, daß dieser wichtige Zeuge sein patriotisches Gefühl über seine persönlichen Empfindungen stellen wird. Der Staatssekretär de Cuvelier stellt nun eine Note für Stanley auf, der eine Abschrift des Urteils gegen Stokes, der Zeugenaussagen und der Verteidigungsschrift von Stokes beigefügt ist, und ersucht seinen Kollegen Liebrechts, diese Papiere an Stanley zu dessen vertraulicher In- formation zu übersenden. 31 aoüt 1895. Mon cher Liebrechts. Voici la note avec les anneses dont il a été duestion tantöt. N'omettez pas de dire due cette communication est faite à titre tout confidentiel. — Votre dévoué (s.) A. de Cuvelier. Diese Note (Anlage III) übersendet Liebrechts an Stanley in London und erhält von diesem daraufhin eine Antwort vom 2. September 1895 (Anlage IV), die geradezu vernichtend für Lothaire ist. Dabei geht Stanley noch von der irrigen Auffassung aus, daß Leutnant Henry an