W 129 20 Die Erfahrungen des Arieges haben in breiteren Massen unseros Volkes das Interesse für unsere kolo- nialen Unternehmungen noch vertieft und die Erkenntnis gereift, daß die deutsche Volkswirkschaft dieser Unter- nehmungen auf das dringendste bedarf, um die und nötigen kolonialen Erzeugnisse aus eigenen Gebieten beziehen zu können. Voraussetzung für jede neuc koloniale Betitigung ist jedoch die Schadl oshalrun « Kaufleute über See für die entstandenen leirtlchen. Verluste. Der tapferen Männer, die die Schutzgebiete so lange gegen einen übermächtigen Feind geschirmt haben, ge- denken wir mit Dank und Bewunderung. 1* 1 * Der Aoschluß çergict für 1915 eincu Betriebs- gewinn von 66 925 i. V. 139 057 1/4) und an Zinsen- einnahmen 32 * 739 /%). Nach Abzug aller Lasten verringert sich der Gewinnvortrag aus 1911 von 10 639 F auf 10 191 J. Dividende (1913: 10 v. O) kann natürlich wieder nicht abgeschluter werden. Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. Die Baumwollernte und ihr Rbsatz in Turkeftan 1915. Nach den letzten Feststellungen, die von dem land- wirtschaftlichen statistischen Auskunftsbureau der Tur- lestanischen Verwaltung für Ackerban und Reichs- domänen veröffentlicht worden sind, gestalteten sich die Ergebnisse der Baumwollernte der Jahre 1914 und 1915 in nachfolgender Weise: Gebiete. 1# 1t Ferghana 8 102 085 9518001 Syr-Darja. 1 268 675 1352587 Samarkand 1198 871 1345.990 Transkaspien 1 042 752 1 318 313 Zusammen in den russ. Besitzungen |1 612 2386 14 034 891 Chiao 5 671 1372232 Buchara. 1 1 438 2963 453 zusammen 3 741 109 1335 685 Persien. 150 260 450 260 Asghanistan 251 582 251 582 Naschgaar 35 443 35 43 insgesamt 16 090 780 109 107 861 Wie man aus der Tabelle ersieht, ist die Baum- wollernte in den russischen Besitzungen im Jahre 1915 gegen das Vorjahr um 20.9 v. H. gestiegen, in Buchara und Chiva ist sie um 15.9 v. H. größer gewesen, und insgesamt hat die Baunewollelnh gegen 1914 einen lberschuß von 19,7 v. H. ergeben Sofern der Kaukasus die angenommenen 1.5 Mill. Pud ergibt und die Baumwollvorräte in den Fabriken, bei den Baumwollhändlern, Banken und sonstigen Ver- mittlern nicht weniger als 9 Mill. Pud betragen, kann die russische Baumwollindustrie nach Ansicht des sta- listischen Auskunftsbureaus wenigsteus bis zum Früh-= ling dieses Jahres als gesichert gelten. Was die Absatzverhältnisse für Baumwollfaser in der laufenden Saison anbetrifft, so wirkt der Einfluß, den vor anderthalb Jahren die Konjunktur der russi= schen Baumwollmarkts geschaffen hat, in vollem Maße auch noch bis zum gegenwärtigen Augenblick fort. Ebenso bleiben auf dem Markte auch die Höchstpreise für Faser russischer Herkunft, wie sie vom Ministerium für Handel und Industrie am 26. August 1915 fest- gesetzt worden waren, auch weiterhin bestehen. Zu diesen Preisen werden alle Verläufe von russischer Faser sowohl am Produktions. ort als auch in den Fabrikgebieten abgeschlossen. Die Preise für Rohbaum- wolle schwankten für Baumwolle II. Erme. wischen ubt 30 Kov. und 5 Rbl. 60 Lov. 5 5 ill: - - * - - 4 - - Ungeachtet der vollständigen Übereinstimmung der zu Anfang der Saison 1915.16 bestehenden Preisc für Rohbaumwolle mit den normierten Preisen für die Faser sind sie doch bedentend gestiegen und haben eine noch nicht dagewesene Höhe erreicht. Bei einer solchen Lage der Dinge wurde der Ankauf von Rohbaumwolle für die Baumwollhändler unvorteilhaft. Die Abschlüsse für Baumwolle schwächten sich merklich ab, und den Baum- wollreinigungs-Fabriken drohte Betriebseinstellung. Das Erscheinen von amerikanischer Baumwolle auf dem Moskauer Markte und die Nachfrage danach infolge der verminderten Ernteaussichten in Mirtel- asien wirkten aufd die Konjunktur des Baumwollmarktes ungünstig ein. Da nämlich die amerikanische Baum- wolle der Preisnormierung nicht unterliegt, so wurde sie bedeutend höher (um 3 bis 4 Rubel) bezahlt als die Baumwolle russischer Herkunft. Die Produzenten an Ort und Stelle diskontierten daher zu ihrem Nutzen und begannen, da sie auf eine Abänderung der Nor- mierung rechneten, die Baumwolle zurückzuhalten und nur die Menge abzusetzen, die unbedingt für den nächsten Bedarf nötig war. Die Folge war einc Ver- tenerung der Baumwolle am Produktionsorte. Die flaue Stimmung des Oktobermarktes glich sich später etwas aus, und im November 10915 wurde die Stimmung lebhafter. In dieser Zeit verminderte sich auch bedentend die Nachfrage nach amerikanischer Baumwolle sowohl wegen ihres hohen Preises als auch aus dem Grunde, weil die Nachrichten über eine ungewöhnlich hohe Baumwollernte in Mittelasien den Fabrikanten die Hoffnung gewährten, den Bedarf an Rohstoffen aus der russischen Ernte decken zu können. Die Vergrößerung der Anbaufläche, eine Rekord- ernte und die ungewöhnlich günstigen Verhältnisse für ihren Absatz im Jahre 1915·16 steigerten den Nutzen des Baumwollbaues außerordentlich. Ein bedentender Teil der alten Baumwollschulden konnte von der Be- völkerung gedeckt werden. So wurden in Trans- kaspien, im Syr-Darja- und Samarkandgebiete sowobl die alten als auch die neuen Schulden vollständig ge- deckt. Aus dem Ferghanagebiete wird berichtet, daß die diesjährigen Schulden voll bezahlt und von den alten nur noch 5 bis 25 v. H. ungedeckt geblieben sind. Die hohen Baumwollpreise Ulgten aber nicht nur die alten Schulden. sondern ließen auch noch in den Händen der Bevölkerung einen freien Uberschuß zrilt, (Nach d. Torz. Prom. (inz. vom 23. Febr. 7. März 191 Frankreich. Zollbegünstigte Einfuhr von Kakno in Bohnen und Schalen aus Dahomey. Eine Verordnung der Französischen Regierung vom 29. Februar 1916 bestimmt folgendes: Für Kakao