GV 149 20 Dossier Bahr el Ghazal 44, 9—12. In einem Schreiben des Barons C. Goffinet, der als Vertrauter des Königs und als Intendant de la Liste Civile du Rol die Sachlage sicher sehr gut kannte, an den Mr. John Williamson Johnston, in Firma Little & Johnston, Brokers, London E. C. 46 Leadenhall Str., den Geschäfts- führer der beiden unten genannten Konzessions- Gesellschaften in dem Bahr el Ghazal-Pachtgebiet, heißt es unter dem 8. August 1900: „En réponse à la note due vous m'avcz adresseé (4. 8. 1900), jfui Phonnceur de vous faire connaitre qu’avant de signer le traitée du 14 noüt 1894 avec la France, nous en avons avisé le Gouv. Anglais et duc e'’est abandon oaü nous a alors IlnissEs I Angleterre agui nous a obligé à signer. Un tel abandon M’'êtait pas légal de la part de l’Angleterre: celui qui donne à bail doit maintenir le bail à celui auqduel il l'à acrordé. Loin de pouvoir nous adresser des reproches ou tirer argument du traité du 14 aoũt contre nous l’abandon on I'Angleterre nous a laissé, nous donne le droit à des revendications contre elliel *7• („nérale Africaine mit dem Londoner Schiffseigner und Broker John Williamson Johnston namens einer englischen Kapitalistengruppe einen Vertrag, nach dem erstere ihre Rechte auf zwei von Johnston in England zu gründende Gesellschaften, die Brilish Tropical Africa Co. Lim. und die Anglo-Belgian Africn C0. Lim, über- trug. Das Gebiet der ersten Gesellschaft sollte vom 10.56 bis 7.6 nördl. Br., das der zweiten vom 7.0 bis etwa zum 5.022 sich erstrecken, der Rest des Gebietes war der Société Genéralc Africaine vorbehalten. (Siehe Karte Nr. 3.) Das Anfangskapital jeder Gesellschaft betrug 100 000 L, wovon die Hälfte in bar zu erlegen war, die andere in „#.actions entièrement liberées“- be- stand. Das Erträgnis war an beide Aktienarten gleich- mäßig zu verteilen. Johnston erhielt 12 v. H. der be- freiten Aktien als Entgelt für seine Bemühungen zu- gesichert. Weiter wurde ausbedungen, daß von etwa gegründeten besonderen Minengesellschaften der König ie Hälfte der ausgegebenen befreiten Aktien über- wiesen erhalten solle. Von sonstigen etwa zu gründen- den Tochtergesellschaften solle der König 10 v. H., die Muttergesellschaft ebenfalls 10 v. H. gratis erhalten. Wegen der Mahdi-Wirrnisse konnten beide Gesell- schaften ihre Tätigkeit vorläufig nicht aufnehmen. Gleich- sam als Entschädigung bierfür überwies der König am 15. Juli 1896 an Johnston 12 000 ha und an Brown. 6000 ha am oberen Akka südlich der Wasserscheide im liele-Bezirk. Als nach Wiederherstellung der Ordnungi im Sudan Johnston am 29. Juni 1900 dem Foreign Office Mit- teilung von dem Bestehen der Gesellschaften machte und um Zulassung zu dem Gesellschaftsgebiet via Nil bat, erkannte dasselbe die Berechtigung der Gesellschaften nicht an, da ihr das französisch-kongolesische Abkommen vom 14. August 1891 entgegenstehe und der König in dem größten Teil des ehemaligen Pachtgeienes keine Rechte mehr h In einem babe ofschreiben des Chairman der beiden gierung in der Folge viele Unannehmlichkeiten. Infolge des starken Druckes, den der franzö- sische Minister des Auswärtigen Hanotaux auf den König ausübte, kam am 14. August 1894 in Paris das neue Abkommen mit Frankreich zustande, dessen erster Artikel besagte: - La frontière entre l'Etat I. du Congo et la colonie du Congo frangçais, après avoir suivi le talweg de l'Ubangi jusqu'au confluent du Bomu et du Uelle, sera constituẽe ainsi qu'il suit: 1° Le talweg du Bomu jusqufaà sa scurce. 2° Une ligne droite rejoignant la eréte de partage des caux entre les bassins du Congo et du Nil. partir de ce point, la frontière de I’Etat I. est constituée par la dite erste de partage jus- qu'a son intersection avec le 30e degré E. G. Der Artikel 4 bestimmte: I.Etat I. s'engage à renoncer à toute occu- pation et à n’'exercer, à F’avenir, aucune action politique d'aucune sorte à I’'Ouest et au Nord FT’'unc ligne ainsi déterminée: Le 30e degré Gr. à partir de son intersection avec la ereéte de partage des eaux des bassins du Congo et du Nil, jusqu'au point on ce méridien rencontre le parallete 5 30/°, puis ce parallöle jus- qu' au Nil. Gesellschaften an das Foreign Office vom 5. Sep- tember 1900 wies Sir Lepel Griffin, ein alter englischer Ex-Diplomat, darauf hin, daß, wenn England den Kongostaat zntersiatt hätte, letzterer das Albommen vom 14. Au 1894 nie abzuschließen genötigt ge- wesen sein Wulde. Allein gelassen, konnte der Kongo- staat Frankreich nicht wideritehen . . Das Foreign Office antwortete ihm unter dem 31. Ind 1960 trocken, daß das französisch-kon olesische Abkommen in London zwar bekannt geworden, der englischen Re- gierung aber nie ordnungsmäßig mitgeteilt worden sei, und wies seine Ausprüche ab. Für Johnston erwuchsen aus der Nichtanerkennung der Rechte der Gesellschaften durch die englische Re- Trotz- dem der König ausbedungen hatte, daß ohne seine Er- laubnis kein Gesuch um Zulassung Zur Börsennotierung von seiten der Gesellschaften für ihre Shares gestellt und daß jedes Spiel mit denselben vermieden werden müsse, scheint eine Anzahl Shares mit 500 v. H. winn in Enaland abgesetzt worden zu sein. Die * schädigten Aktionäre drohten wegen Täuschung mit gerichtlicher Klage und leiteten eine solche auch im April 1901 ein. Sie forderten, daß der König ihnen die Aktien wieder abnehme und sie schadlos halte. Dieser aber erklärte: „J’ai donné des concessions ci. ciest tout due je pouvais faire.“ Am 25. Jannar 1903 teilte Johnston nach Brüssel mit, daß das Bankgut- haben der Kompanien nur noch 50 K betrage und daß er schon 650 L aus eigenen Mitteln habe vorschießen müssen, um das Ansehen der Gesellschaften zu wahren. In Brüssel fing man an, sich in Schweigen zu hüllen. Am 20. November 1906 legte Sir Lepel Griffin den Vorsitz nieder „for absence of courtesy: in not recei- ving eren 53 neknon ledgment of my letter to von of the 13. v.