W 192 20 afrikanischen Beteiligungen haben wir einen den verschärften Verhältuissen entsprechenden Betrag ab- geschrieben. Neue Beteiligungen erwarben wir u. a. un einigen Kriegsunternehmungen, die bereits gute Erfolge erzielten oder für das laufende Jahr ver- sprechen. — Unter den Ausständen (Ende 1915: 12 150 989 .4) befinden sich die Schulden verschiedener Stadtverwaltungen des besetzten Gebietes für Heeres- lieferungen auf Grund der den Städten auferlegten Kontributionen. Diese Schulden sind inzwischen voll- ständig bezahlt. Die übrigen Ausstände sind bis auf ganz geringfügige Beträge inzwischen eingegangen. Auf den kleinen Rest sind Ausfälle nicht zu erwarten. Von dem Guthaben bei den Filialen sind 1000000 % inzwischen eingegangen. für etwaige Ausfälle auf den Rest sind wir durch Reserven gedeckt. Unsere Bank- schulden (Ende 1915: 7278044 4/4) haben sich inzwischen bedeutend verringert. In den Kreditoren (3916646.4) sind Anzahlungen unserer Kunden auf abgeschlossene Geschäfte und die Rücklage für die Kriegsgewinnstener enthalten. — Nach Gejamänöschreibungen“ von 276686. ergibt sich ein Reingewinn von 732 X zu fol- gender Verteilung: 15 v. H. von de 1P0, das erhöhte Kapital = 487 500 J, Tantieme des Aufsichtsrates 59 553 .4, des persönlich haftenden Gesellschafters 178 658 1 und Vortrag 6686 .K. Zum Schluß des Berichtes bemerkt die Verwaltung über die Aussichten: „Obwohl wir uns an dem Handel innerhalb Deutschlands nicht beteiligen und die Einfuhr täglich mehr erschwert wird, so haben wir doch immer noch reichlich Gelsgenheit zu nutzbringender Tätigkeit gefunden. Der bisherige Verlauf des Jahres 1916 berechtigt zu der Erwartung eines abermals guten Ergebnisses. Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. Das russische Geschäft in Karahuls. Die Karakulsaison in Buchara hat in diesem Jahre früher begonnen als gewöhnlich. Nach Mit- teilungen der Turkestaner Zeitung sind die Preise auf Karakul gegenüber den vorjährigen fast um das Doppelte gestiegen, aber auch die Qualität der Ware ist bedentend besser als im vorigen Jahre. Es macht sich eine sehr belebte Nachfrage bemerkbar. Die Preise steigen mit jedem Tage. Nach den letten Feststellungen betrugen sie für rohe Ware l. Sorte 9 bis 10 Rubel, II. Sorte 6 bis 6 Rubel 50 Kop. und III. Sorte 3 Rubel. Die Ware wird von den Aufkäufern nach den beiden russi- schen Residenzen versandt. (Nach der Iych rom. Giaz. vom 14. Mai 1916.) Der 10. Internationale Trochenfarm-Kongreß in Denver. Der sogenannte „Dry Farming Congreß“, welcher im Januar 1906 in Denver zum Zwecke der Förderung landwirtschaftlicher Kultur in niederschlagarmen Gegenden ins Leben gerufen wurde und der bei seiner Tagung in Spokane, Washington im Jahre 1910 den Namen „Inter- national Dru Farming Congreß" annahm, hat in der Zeit vom 4. bis 7. Oktober v. Is. seine zehnte Jahresversammlung in Denver abgehalten. In Ver- bindung mit dem Kongreß wurde eine landwirtschaft- liche Ausstellung abgehalten, die gut besucht war. Die Ausführungen einer größeren Zahl von Rednern aus den verschiedenen Staaten im regen- armen Gebiete von Nordamerika und den Provinzen Kanadas lassen kaum einen Zweifel darüber, daß es ein Trockenfarmverfahren. welches einen Erfolg ge- währleistet, bisher nicht gibt, daß vielmehr die Frage trotz bedentender Fortschritte, die man gemacht hat, noch viele ungelöste Aufgaben bietet. Als am ehesten Erfolg versprechend wurde nahezu übereinstimmend ein Brcchliegenlassen des Landes jedes zweite oder dritte Jahr bezeichnet. Die bei sorgfältigem Pflügen und Eggen auf diese Weise künstlich ausgespeicherte Feuchtig= keitsmenge soll sich fast immer für eine darauffolgende ute Ernleerzielung als hinreichend erwiesen haben. Das Landwirtschaftsministerium in Washington, welches bei dem Kongreß gut vertreten war und auch die Ausstellung mit einer sehr lehrreichen Abteilung beschickt hatte, bekundet lebhaftes Interesse an der Ver- vollkommnung des Trockenfarmsystems. Unter anderem hat es die Zahl der Versuchsfarmen zur Ermittlung der nach Lage und Bodenbeschaffenheit geeignetsten Methoden in verhältnismäßig kurzer Zeit auf 21 er- höht, von denen 4 in Nord Dakota, je 3 in Montana und Kansas, je 2 in Nebraska, Süd Dakoita, Texas und Oklahoma sowie je 1 in Colorado, Wyoming und New Mexico eingerichtet sind. Außer diesen unter- halten die staatlichen Landwirtschaftsschulen eine größere Angahl von Trockenfarm-Versuchsstationen, so z. B. die Schule in Utah, 6 an verschiedenen Orten dieses Staates. Unter den von dem Kongreß angenommenen Be- schlüssen seien die folgenden erwähnt: 1. an der Auf- gabe, Gegenden mit geringem Regenfall erfolgreicher landwirtschaftlicher Erschließung zu eröffnen, unentweg! weitergnarbeiten; 2. den Bau guter Landstraßen, ins- besondere solcher, welche der Erschließung noch unbe- siedelter Be zirte und Hebung der Landwirtschaft dienen, mit bundesstaatlicher Beihilfe zu fördern; 3. die wegung zu unterstützen, den Farmern die 22 von Kredit unter günstigeren Bedingungen als bisher zu ermöglichen und auf die Behörden einzuwirken, die Entwicklung der Landwirtschaft durch Berecitstellung zu- länglicher Geldmittel zu fördern; 4. durch eingel= wie bundesstaatliche Gesetzgebung die Schaffung besserer Absatzverhältnisse für Farmerzeugnisse anzustreben. u. a. durch die im Bundeskongreß angeregte Einrichtung einer „National Marketing Commission“. Die zur Abstimmung gebrachte Vorlage einer Ver- schmelzung des ational Dry Farming ongreß“ mit dem „International Frrigation Congreß= wurde zwecks Anbahnung von Verhand- lungen mit dem letzteren einem Ausschuß überwiesen. Der nächste Krackenfarmkongteh im Herbste d. Is. soll in El Paso, Teras, abgehalten werden. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Denver.)