# deutsche Abteilung in Stärke von 100 Mann und zwei Maschinengewehren den portugiesischen Posten Nyika am Rowuma angegriffen haben, aber ab- gewiesen worden sein. Erst am 21. Mai gelang es den Portugiesen, auf dem nördlichen Ufer und eine Strecke ober- halb der Mündung des Rowuma Fuß zu fassen. Ihr Kreuzer „Adamastor“ Hatte in zwei Scha- luppen und zwei Pinassen eine Matrosenabteilung mit zwei 3,7 cm-Geschützen und zwei Maschinen- gewehren den Rowuma aufwärts entsandt, die bis zu einer „Fabrik““") nordöstlich des portugiesischen Postens Namaka vordrang und diese besetzte. Der portugiesische Bericht hierüber gibt ferner an, ß sich die deutschen Truppen zurückgezogen hätten und daß ihre Verschanzungen sowie die Hütten der Eingeborenen niedergebrannt worden seien. Letzteres deutet darauf hin, daß es sich bei besagten Verschanzungen lediglich um ein Ein- geborenendorf gehandelt hat, in dem anscheinend eine deutsche Patronille lag. Es verlantet in der Folge nichts darüber, ob es den Portugiesen ge- lungen ist, sich dort zu behaupten. Scheinbar ist dies nicht der Fall gewesen. Vielmehr wird be- richtet, daß deutsche Abteilungen mehrfach, wenn auch angeblich ohne Erfolg, portugiesische Grenz- posten — also auf dem südlichen Rowumaufer angriffen. Bis zum September jedenfalls wagten es die Portugiesen trotz ihrer doch offenkundig ganz erheblichen Überzahl nicht, den Rowuma zu überschreiten. Erst als Mitte September englische Seestreitkräfte die nördlich der Rowumamündung gelegenen deutschen Küstenstationen besetzt und deren schwache Besatzungen ins Innere zurück- gedrängt hatten, schien den Portugiesen die Lage sicher genug, um den Versuch einer Überschreitung des Rowuma zu wagen. Er fand anscheinend am 19. September bei Namoto statt. Die in Lissabon erscheinende Zeitung „Capital“ bringt unterm 11. Oktober 1916 einen Bericht über dieses Ereignis, der so schön ist, daß wir ihn unseren Lesern nicht gern vorenthalten möchten. Er lautet: Der Ubergang über den Rovuma. Der portugiesische Soldat offenbart seinen Heldengeist. Kannibalische Taten der Boches. Namoto (Kionga), 19. September. Unsere Truppen haben heute in der Frühe den Rovuma überschritten, ohne daß der Feind irgend- welchen Widerstand leisteie. Diese Tatsache verringert den Wert der militä ischen Aktion durchaus nicht, denn wir hatten keine bestimmten Nachrichten über seine Stärke und strategische Lage. Schon seit vielen Tagen hatten wir auf dem anderen Ufer Brände und Stanbwolken von Lastautomobilen (2) gesehen, die uns auf die Vermutung brachten, daß der Feind *) Anscheinend Sisalentfaserungsanlage einer der dort liegenden Pflanzungen. 53 20 sich zurückziehen würde oder Vorbereitungen zum Angriff oder zur Verteidigung traf. Wir erwarteten jeden Augenblick, daß der Tag für den Übergang festgesetzt würde. Endlich bot sich die Gelegenheit, unseren Verbündeten zu zeigen, daß unsere tapferen Soldaten jenseits des Rovuma unerschrocken gegen die Deutschen kämpfen würden. Am 18. September herrschte rege Tätigkeit im Lager. Überall wurde eifrig gearbeitet, die drahtlose Telegraphie ruhte keinen Augenblick, die Lastautos schleppten Vorräte herbei, berittene Ordonnanzen brachten den einzelnen Führern Besehle, durch welche die Neugierde der Soldaten, die Näheres über das bevorstehende Gefecht zu erfahren suchten, aufs höchste erregt wur !Um 3 ihr nachmittags setzten sich die einzelnen Abteilungen in Bewegung. Die 4. ebirgsbatterie besetzte eine Stellung auf dem linken Flügel, die 2. eine solche auf dem rechten Flügel. Inzwischen waren schon andere Abteilungen voraufgegangen: das Bataillon 28 und die des 24. und 23. Ba- taillons, Maschinengewehr-Abteilungen und Ein- geborenen-Kompagnien usw. Die Pioniere sind bei ihren Schanzarbeiten, die von größter Wichtig- keit für den Ubergang waren, aufgestellt. Die Truppen, welche den Übergang unternahmen, be- standen aus folgenden Einheiten: 10 und 11. Kompagnie des Infanterie= Bataillons Nr. 28, eine Batterie der 8. Maschinengewehr- Abteilung sowie eine Eingeborenen-Kompagnie bil- deten, von dem Major Lobo geführt, den linken Flügel. Die 9., 10. und 12. Kompagnie des Infanterie- Bataillons Nr. 23, eine Eingeborenen-Kompagnie und ein Zug der 7. Maschinengewehr-Abteilung bildeten das Zentruun unter dem Oberbefehl des Majors Cunha: die 9., 10. und 11. Kompagnie des Infanterie-Bataillons Nr. 24, ein Zug der 5. Ma- schinengewehr-Abteilung und eine Kompagnie ein- geborener Truppen unter Major Pires bildeten den rechten Flügel. Als allgemeine Reserve dienten die 12. Kompagnie des Infanterie-Bataillons Nr. 23 und die 12. Kompagnie des Infanterie-Bataillons Nr. 24. Sie deckten die Gebirgsartillerie, die in den oben angegebenen Stellungen war, und eine Batterie von 10,5 cm. Die Ofüziere dieser Einheiten waren: Batterieführer der 2. Batterie Hauptmaim Trindale, Leutnant Saraiva, Fähnriche Almeida und Oliveira. Batterieführer der 4. Batterie Hauptmann Nartius, Leutnant Botto, Fähnriche Costa und Barata. Batterieführer der 5. Batterie Hauptmann Motta Marques, Leutnant Pacheco, Fähnriche Foseca und Pereira, Stabsarzt Torres und Veterinär Cöastro. Die Munitionskolonne wurde von Hauptmann Pinto da Silva geführt. Zu dieser Kolonne gehörten die Leutnants Fernandos und Falcao, Artilleric= kommandeur war ajor Silva, sein Adjutant Fähnrich Leite und Führer der Maschinengewehrzüge Maior Choque junior. Außer diesen Truppen wurden andere östlich von Namoto gebildet: eine von diesen ltand unter dem Kommando des Generalstabs- hauptmanns Liberato Pinto. Diese sezte sich zu- ammen aus einem Zug berittener Infanterie unter Kavalleriefähurich Santos, zwei Kompagnien des 23. Infanterie-Bataillons, einem Zug Gebirgs- artillerie unter Leutnant Ayres de Abreu, zwei Eingeborenen-Kompagnien und Hilfskräften des. Häuptlings von Modai, der ein großer Freund der Portugiesen ist und uns oft Nachrichten vom feind- lichen Ufser hatte zukommen lassen. iese Kolonne wurde in Palma zusammengestellt und marschierte nach Nhica. Weit östlich von dem Posten wurde 5“