G 73 20 Inzwischen waren feindliche Kräfte daran, den linken Flügel der Stellung des Leutnants Kloppen- burg in Entfernung von 800 bis 1000 m zu um- gehen. Die Kompagnie v. Parpart, die von der Umgehung zu spät Kenntnis erhalten hatte, hatte sie nicht mehr verhindern können. Ebenso war es dem Bahnzugführer Gläser nicht mehr gelungen, den Zug zurückzudrücken. Die Stellung war völlig umgangen, der Zug Kloppenburg abgeschnitten. Die Kompagnie v. Parpart lag feuernd in den Schützengräben der Nord= und Ostfront der Ver- teidigungsstellung. Aus dem ganzen Gebüschrande bzw. aus den Maisfeldern jenseits des im tiefen Einschnitt stehenden Bahnzuges schlug ihr ein heftiges Feuer entgegen. In diesem Augenblick erhielt der Gegner hier ganz erhebliche Verstär- kungen. Darauf beorderte Hauptmann Mans, der an die bedrohte Stelle geeilt war, ein Ma- schinengewehr unter Führung des Sergeanten Gardain in die Schützenlinie v. Parpart; zwar machte sich dessen Wirkung sogleich fühlbar, es mußte aber nach etwa ¼ stündigem Feuer wegen Ladehemmung ausfallen. Anschließend daran verließ der Gegner seine Deckung und stürmte mit drei Kompagnien Tirailleurs Senkgalais in den Hohlweg, nahm den Bahnzug und kam dies- seits des Bahneinschnittes im Rücken unserer Stellung bis an den Weg Chra— Atakpame in dichten Schützenlinien vor. Um die gleiche Zeit, es war 1,30 Uhr nachmittags, gingen in der Front gegen v. Raven und Schmidt neue feindliche Schützenlinien vor. In der linken Flanke be- wegten sich feindliche Verstärkungen. Von der Kompagnie v. Raven kam die Meldung, daß sie rechts von starken Kräften überflügelt werde. Zugleich schlugen die ersten Schrapnells im Dorfe ein. In dieser Lage begab sich der Führer, nach- dem er die Kompagnie v. Parpart rechts durch den Zug Mengel hatte verstärken lassen, zur Kom- pagnie v. Raven. Bei seinem Eintreffen fiel der Kompagnieführer v. Raven infolge Ver- wundung aus, so daß Vizefeldwebel Stöber das Kommando übernehmen mußte. Die Silation war die, daß, wenn auch der Gegner gegenüber dem rechten Flügel der Kom- pagnie v. Raven erhebliche Verstärkungen er— halten hatte und wenn er auch in der Front, unterstützt von seinen auf den Höhen jenseits der Chra aufgefahrenen Geschützen, auf das heftigste anfaßte, doch die unmittelbare Gefahr bei der Kompagnie v. Parpart im Rücken und in der linken Flanke der Verteidigung lag. Daher ging Hauptmann Mans dorthin zurück und ließ ein Maschinengewehr hart nördlich des Dorfrandes in Stellung bringen. Inzwischen hatte Sergeant Gardain sein Maschinengewehr wieder instand gesetzt und war, die Gefahr richtig erkennend, selbständig in die Schützenlinie Schmidt gegen die feindlichen Geschütze in Stellung gegangen. Nach wenigen Schügssen schwieg das Gewehr wieder, da der Schütze, Unteroffizier Klempp, siel und Gardain gerade für Heranbringen von Munition Sorge trug. Übersichts--Shizze. cach lochel- Anete . 2 7 à I ¾ "“½0 Ans Chæmeꝰ * 1:750 000 7 W f 4% 4 Beim Wiedereintreffen des Führers bei der Kompagnie v. Parpart hatte sich diese fast gänz- lich verschossen. Der Feind war bis auf Sturm- entfernung heran, so daß der Einbruch unmittelbar bevorstand. Darauf erhielt, es war 2,15 Uhr nachmittags, die Kompagnie v. Parpart und der Zug Mengel den Befehl, zum Bajonettangriff vorzugehen und den Feind jenseits des Bahn- einschnitts zurückzuwerfen. Vor diesem Anlauf lief der Gegner, ohne unseren Einbruch abzu- warten, in den Bahneinschnitt zurück. In diesem entspann sich ein heftiger Kampf, auch im und