IEGGGGGGGnichtamtlicher Teil II Berichte aus Belgisch-Kongo. J. Der LComami-Bezirk nach Reisen in den Jahren 1913 und 1914.7) Von Dr. Asmis, bis Kriegsausbruch deutscher Konsul für den Belgischen Kongo und Französisch-Aquatorialafrika. Der Bezirk Lomami Mar- quardsen"“) 119 088 akm groß. Er bildet die Nordwestecke des Katangagebiets und ist reiner Inlandbezirk. Seinen Anschluß an das Weltverkehrsnetz hat er lediglich in Pania- Mutombo. Bis hier fahren bei Hochwasser die größeren, bei Niedrigwasser noch die kleineren Dampfer des Kasai—Sankurn-Verkehrs. Das Gelände ist im Osten des Bezirks flachwellig. Die Wellen streichen im wesentlichen in nord- südlicher Richtung. Die flachen Sättel sind im Osten fast baumlose Steppen, mehr nach Westen lichte Baumsteppen, in der die hohen roten Termitenhaufen den Boden als Laterit erkennen lassen. Die Mulden sind im Osten von wenigen 100 m bis zu 2 km breiten Waldstreifen aus- gefüllt. Nach der Mitte des Bezirkes zu werden die Geländewellen kürzer (1 bis 2 km breit) und gewölbter, die dort stets von fließendem Wasser durchzogenen Täler tiefer und beschwerlicher im Ab= und Aufstieg. Im Süden ragen hin und wieder unvermittelt aus dem sonst einförmigen Gelände Tafelberge mit auffallend einfachen Linien empor. Weiter nach Westen krümmen sich die Wellen zu Bergen und Tälern mit Höhennnterschieden von 50 bis 150 m; der Boden ist vielfach sandig und mit fast reiner Grassteppe bedeckt. Sie gleicht in der Trocken- zeit vor dem Brande reifen Kornfeldern, in die nur die verstreuten dunklen Waldparzellen und die stellenweise ausgedehnten Cykas-Palmen= gebüsche mit ihrem hellen Grün eine gewisse Abwechselung bringen. Westlich Kabinda wird ist nach Dr. *) Die nachfolgenden Angaben über den Lomami- Aczir e sind verhältnismäßig unvollständig. Infolge des Kriegsausbruchs konnte die Bereisung des Südens des Bezirks nicht durchgeführt werden. Konsul Dr. Asmis erfuhr am 17. Angust 1914 in Kanda-Kanda den Kriegsausbruch und wurde von den belgischen Behörden gezwungen, nach Lusambo und Matadi zurückzu- kehren. Die Angaben der in Brüssel vorgefundenen Wirtschaftsberichte für den Bezirk sind sehr dürftig, so daß aus ihnen keine nennenswerte Ergänzung der eigenen Ermittlungen vorgenommen werden konnte. * l. Zugo Marquardsen, Belgisch-Kongo, Berlin 1916, S. 5 das Gelände stark coupiert, um erst kurz vor Pania-Mutombo in langen Wellen wieder zu verflachen. Für die weiße Bevölkerung sind vollständige Ziffern nicht bekannt. An Beamten waren 1913 im Bezirk ungefähr 30 tätig, außerdem gab es FKwei Arzte. In Kabinda wohnten im Juni 1913 35 Europäer, ausschließlich Männer. Die Ein- geborenenstadt sollte etwa 8000 Bewohner zählen. Im Orte Pania-Mutombo wohnten nur 300 Farbige, im gesamten Territoire Pania= Mutombo waren 1913 bereits 3000 Steuerzahler festgestellt. Das Dorf Kisengwa bei der gleich- namigen Station zählte etwa 40 Hütten. Nach Kabinda dürfte der bedeutendste Ort des Bezirks Mutombe-Katschi sein. Die große das Dorf durchquerende Hauptstraße war etwa 2½ km lang. Die Gesamtzahl seiner Hütten ist mit 2000 Hütten kaum zu niedrig geschätzt. Die farbige Bevölkerung des Bezirks wurde vom Bezirksamtmann auf 300 000 Seelen ge- schätzt. Diese Angaben decken sich mit den Mit- teilungen des Postenchefs in Kisengwa, der für seinen Bezirk etwa 4000 Steuerzahler annahm, d. h. einen Steuerzahler pro Quadratkilometer, und auf einen Steuerzahler etwa 2,5 bis 3 Per- sonen rechnete, so daß man auch nach dieser Rechnung auf 2,5 bis 3 Seelen pro Quadrat- kilometer kommen würde. Nach seinen Angaben ging die Bevölkerung zurück. Die Zahl der Kinder war, im Osten wenigstens, nur gering. Die Häuptlinge beklagten sich dort, daß die Leute verschwänden. Pocken-Epidemien, Syphilis und Fieber dürften die Ursache sein. Dagegen schien der Westen gut bevölkert zu sein. Die Eingeborenen gehören östlich des Lomami- flusses zu dem Stamm der Baluba, westlich des Flusses im Nordosten des Bezirkes sind es Basonge, im Norden und Nordwesten Batelela, um Kabinda herum Bekalebwe. Im Süden des Bezirkes wohnen wieder Baluba. Es gibt im ganzen Bezirk noch Leute, die Kisuaheli ver- stehen, im Westen überwiegt jedoch schon das Kiluba als Verkehrssprache, daneben wird noch