G 103 20 der Regenzeit litten die Waren beim Einbaum- twransport erheblich mehr wie beim Trägertrans- port; obwohl der Trägertransport teurer wurde, zogen deshalb doch die Händler meist ihn vor. Markt wurde an jedem Sonntag gehalten, haupt- sächlich auch zum Lebensmittelumsatz. Als Ernst ihn besuchte, wurden ziemliche Mengen Maniok und Bananen zum Verkauf angeboten. Palmöl, Süßkartoffeln und Chickwange waren selten. Palmöl gab es überhaupt wenig in der Gegend, gebracht. Faradse. In Faradje gab es drei Handelsnieder- lassungen. Auch hier hatte die Erhebung der Geldsteuer einen Rückgang des Warenumsjatzes zur Folge gehabt. Alle Einfuhrartikel gelangten nach Faradje schon auf dem Nilwege. Gewebe, Emaillewaren und Salz waren hier wie überall die hauptsächlich verkauften Gegenstände. Unter den Baumwollstoffen wurde „Americani“ am meisten verlangt. Einziger Ausfuhrartikel war Eljfenbein, das jedoch nur in geringen Mengen mittels Wagen, die von zwei Ochsen gezogen wurden. Da die Rinderpest bereits einmal den gesamten Rinderbestand vernichtet hatte, waren die Transportkosten von Redjaf nach Libogo hoch. Sie betrugen 26 Fr. für 45 kg. 55 Wagen besorgten den Transport und erlaubten monatlich etwa 20 Tonnen Waren für die Kolonie heran- zubringen. Die Wagen luden im allgemeinen 600 bis 700 englische Pfund. Zweimal im Monat fuhren die gesamten Wagen von Redjaf es wurde aus ziemlich großer Entfernung heran- Enklave von Lado reisen ab zusammen mit den Reisenden, die in der nur mit dieser Karawane durften. Ein Polizist überwachte den Transport und sorgte dafür, daß das farbige Personal die Rinder gut verpflegte und auf die Ladungen acht gab. Auf der Hälfte des Weges wurden die Rinder umgewechselt. Den Nilweg durch die Enklave durften nur Kaufleute, die in der Kolonie Interessen haben, oder Beamte der Kolonie nehmen. Diese Beschränkung erfolgte im Interesse der Verhinderung einer weiteren Ausbreitung der Schlafkrankheit. Die Reisenden durften nur zwei Diener mitnehmen, der gesamte Transport mußte auf Wagen erfolgen, Träger- verkehr war verboten. Die eingeführten Waren waren in zwei Klassen eingeteilt. Zu der ersten Klasse gehörten Gewebe, Emaillewaren, Kurz- waren, Luxusartikel, Lichte, Streichhölzer usw., zur zweiten Lebensmittel und Salz. Von London nach Aba betrugen die Kosten für den Transport einer Tonne Waren: von London nach Port Sudan 2.,7 ägypt. Pfd. von Port Sudan nach Khartum 5,593 - Aba. Koommission und sonstige Aus- In Aba existierten nur zwei griechische Fak- gaben in Port endall erhältlich war. Auch hier war Sonntags Markt, allerdings hatte der Markt noch keine sonderliche Bedeutung, er genügte aber für den Bedarf der Station. Die vielfach im Uele-Gebiet von seiten des Gouvernements angelegten Manihotpflanzun- gen gediehen in Faradje besonders gut. Ernst empfiehlt daher ohne nähere Begründung die Heranziehung von Pflanzungs-Gesellschaften für die Manihot-Kultur. . .10 loreien. Der Handel war unbedeutend, die 75 .. ...· .« vouKlartmnnacchda.16,o Einfuhr erfolgte ausschließlich auf dem Nilwege. Kommisson und Ansgebon- in der Handel litt besonders unter der Konkurrenz Khartum 1.0 des Gouvernements, das aus seinen Magazinen Kommission P lGGbe inn noch Waren verkaufte. Arbeiter und Träger waren für die Privatleute nur schwierig und nur gegen große Trinkgelder an die Häuptlinge zu und Ausgaben in Rediaf .. von Redjac nach Libogo von Libogo nach Aba ** 1,0 22,,5 1,3 51,5 erhalten. Die Träger wurden noch häufig in « « Waren bezahlt. Der Ertrag der Geldsteuer war zusammen ägypt. Pfd. infolge der Aufhebung des Staatspostens in Aba (1 ägypt. Pfd. = 1 8 6 ¾ d.) nur gering. Der Markt hatte wenig Bedeutung. Für die zweite Klasse Waren betrugen die Von Kleingeld hatten die Eingeborenen am liebsten das Fünscentimes-Stück, tauschten jedoch die Nickelmünzen sobald als möglich gegen Frankstücke um. Von Dungu nach Aba erfolgt der ganze Warentransport durch Träger. Die Bevölkerung wurde naturgemäß hierdurch stark in Anspruch genommen und empfand es um so mehr, als die Nilstraße durch die Engländer gut organisiert ist. weimal im Monat eine Verbindung von Redjaf nach Libogo, nahe der belgischen Grenze, Hälfte des angegebenen Satzes. Transportkosten von Port Sudan nach Khar- tum und von Khartum nach Redjaf nur die Durch die Er- setzung der Ochsenwagen durch Automobile hoffte man die Gesamtkosten auf 39 bis 40 ägypt. Pfd. herabzumindern. Der Transport der Waren von London nach Aba nahm damals zwei Monate in Anspruch. Der Weg von Redjaf nach Auf dem Nilwege bestand Libogo sollte für den Automobilverkehr aus- gebaut werden, doch rechnete man schon damit: ihn durch eine Eisenbahn zu ersetzen, sobald der