W 117 20 TLagncccc#nchtamtlcher Teilesn Aus den Krchiven des belgischen Kolonialministeriums. Sechste Veröffentlichung.") Südafrikanische Oachenschaften gegen kKatanga. Drotest eines englischen Konsuls gegen Verwendung farbiger Truppen gegen Weiße. Im Jahre 1909 waren die politischen und kolonialen leitenden Kreise Belgiens wieder einmal, wie bereits im Jahre 1891 (siehe „Deutsches Kolonialblatt“ 1916, Nr. 12/13, S. 172ff.) in dem Artikel IV „Der Kiwusee-Grenzstreit mit dem Kongostaat"“), mit Sorgen wegen der politischen Sicherheit des Katanga-Gebietes, dessen vielversprechende Kupferschätze damals gerade in Ausbeute genommen worden waren, erfüllt. Man hatte im Brüsseler Ministerium des Außeren Kundschaft von dunklen Plänen allerhand süd- afrikanischer Abenteurer erhalten, die einen Ein- fall nach dem Muster Jamesons in Portugiesisch- Angola oder in Katanga planten. Man erfuhr, daß ein dunkler Ehrenmann, ein Buren-,General“ Joubert Pienaar, der auscheinend englisches und amerikanisches Kapital hinter sich habe, unter der Form einer Compagnie minidère einen An- schlag auf Angola im Jahre 1908 geplant und nur durch das Eingreifen von Sir Edward Grey von der Verwirklichung seiner Pläne zurückgehalten worden war. Ein Sohn dieses Generals hatte aus eigener Machtvollkommenheit bei dem bel- gischen Gesandten in London, Grafen Lalaing, vorgesprochen und Erkundigungen darüber einzu- ziehen gesucht, ob er mit 400 bis 500 Buren- samilien im Kongo sich ansiedeln könne. Der Ge- sandte hatte ferner berichtet, daß ihm im März 1909 ein Capt. J. H. Mac Garry ein umfang- reiches Paket mit Dokumenten über einen von Jonbert Pienaar geplanten Einbruch in den Kongo zum Kauf angeboten habe. Am 14. Ok- tober 1909 machte der Gesandte darauf auf- merksam, daß in der Broschüre von Conan Doyle gegen den Kongostaat Piet Joubert als der Mann bezeichnet sei, der einen Einfall in den Kongo- staat vorhabe. Im Februar 1910 berichtete der belgische Generalkonsul Forthomme aus Johannesburg ausführlich über die Persönlichkeit des Joubert Pienaar. Der Mann heiße eigentlich Frans Pienaar und habe den Namen Joubert und den Generalstitel sich nach dem Burenkrieg angemaßt. Während desselben sei er den Transvaalfarmen Agl. zulent „D. Kol. Bl.“= 1916, Nr. 20/21, mit seinen Banden gefährlicher geworden als die Engländer und sei schließlich vor letzteren nach Mozambique geflüchtet, wo er sich den portugie- sischen Behörden ergab, von denen er nach Por- tugal geschickt worden sei. Nach dem Frieden von Vereeniging habe er Vorträge in England über den Transvaalkrieg gehalten und dann aller- hand fanle Geschäfte in Johannesburg betrieben. Mit Hilfe portugiesischer Empfehlungen kam er dann nach Angola und trat dort zu den seit 1880 in Humpata auf dem Hochplateau der Chellaberge angesiedelten Trekburen in Beziehung. Diese mit ihrer Lage unzufriedenen Buren wußte er für seine Pläne zu gewinnen, gleichzeitig aber auch die portugiesischen, auf Bereicherung ihrer Taschen ausgehenden Behörden zu kostspieligen Kriegen gegen die Eingeborenen zu bewegen, um letztere ihres Viehes zu berauben. Schließlich kam aber die Wahrheit an den Tag, und er wurde gezwungen, Angola zu verlassen. Nach Kapstadt und Transvaal zurückgekehrt, bereitete er hier seinen Einfall in Angola weiter vor, wobei er angeblich von der Gruppe Eckstein finanziell unterstützt wurde. Das Unternehmen sei schließlich durch eine Depesche Greys vom 18. Dezember 1907 verhindert worden. Auch Botha habe die Humpata-Buren bereits im Mai 1906 telegraphisch gewarnt, sich mit dem Aben- teurer einzulassen. Pienaar begab sich nun wieder nach London und schmiedete dort neue Pläne. Er beabsichtigte, entweder an der Südgrenze von Angola eines der dortigen kleinen portugiesischen Forts zu überfallen oder eines der kleinen portu- giesischen Kriegsschiffe wegzunehmen und sich mit dessen Hilfe Mossamedes zu bemächtigen. Der Generalkonsul faßte seine Ansicht dahin zusammen, daß von dieser Seite gegenwärtig keine Gefahr für Katanga drohe. Die im Bau be- griffene Eisenbahn erleichtere die Uberwachung der Südgrenze Katangas. Außerdem seien Botha, Smuts und Beyers dem Manne durchaus abge- neigt, sie betrachteten ihn als einen imposteur et voleurz. Es erscheine nach seiner Amnsicht aber dringend geboten, in Katanga keine farbige S. 27y ff.