G 256 2 hervor. Der riefige einstige Vulkan Ngan Mbum (Rgan Ha) bedeckt auf Hunderte von Quadratkilo- metern das Land mit seinen Lavadecken und Aschentuffen. Es fragt sich nun, ob infolge der noch wenig geklärten tropischen Verwitterung in einem Gebiete, das sich aus Granit, Gneis, Basalt und Tuffen zusammensetzt, genügend Kalkmengen freiwerden, um den Pflanzen den für eine rentable Großviehzucht nöligen Nährgehalt zu geben. Dies scheint mir nicht der Fall zu sein; denn während das Rindvieh in Ngaundere in einer geradezu fabelhaften Pracht gedeiht, gehen die jungen Fohlen, die ja im großen und ganzen von den- selben Grasarten leben wie die Rinder, elend an Rachitis zugrunde. Diese Tatsache, daß neben einer glänzenden Rindviehzucht in Ngaundere eine Pferdezucht Herren noch Wasserproben aus einer ganzen Reihe anderer, wenig bekannter und zur Tränkung höch- stens lokal benutzter Quellen zur Untersuchung. Die Quelle Laure liegt in unmittelbarer Nähe eines größeren Flusses, wenn ich mich nicht irre, ist es die Wina, der in einer Schleife um die Quelle herumfließt. Die Quelle selbst befindet sich in einem großen runden, soweit ich mich besinnen kann, 5 bis 6 m Durchmesser besitzenden Loche. Das Wasser erreicht dieselbe Höhe wie das Fluß- wasser der Wina, mit dem es durch die Schotter in kommunizierender Verbindung steht. Das trübe, durch Menschen und Tiere verunreinigte Wasser ist in ständiger Bewegung durch an verschiedenen Stellen aufsteigende große Blasen von Kohlen= r4 nicht möglich ist, unterscheidet dieses Gebiet von den weiter nördlich gelegenen Zuchtgegen- den, wo neben einer guten Rindviehzucht auch eine gleich- wertige Pferdezucht betrieben 5% roge etrer idet –– 2 α “ 4%% des Rindes im 40 · Crenze des eintinigen Granit Gntis 40%%%% %# NSR 2 „ 17r % 1 wird. Dort in den Ebenen um Benus und Mao Kabbi treten neben Graniten und Gneisen verschiedenartige Sand- steine, Tone und Kalke auf, weiter im Norden breiten sich zwischen Marua und dem Tschadsee die jungen Allu- vionen des Tschadsee und Lo- gone aus. So ist Nordadamaua nicht nur das geologisch ab- wechflungsreichste, sondern auch das kalkreichste Gebiet Ada- mauas. Daher kann dort neben einer rationellen Rinder- zucht auch eine gleichwertige Pferdezucht betrieben werden. Trotzdem die Gesteine der Ngaundere-Gegend entschieden kalkärmer als die des Nordens sind, besteht dort eine geradezu prächtige Rinderzucht. Bekanntlich treiben die Fulbes dort alle paar Monate ihre Herden zu einer gründlichen Tränke zu den weitberühmten sogenannten Salzquellen. Die viehzüchtenden Eingeborenen pflegen zu be- haupten, ihr Vieh müßte zugrunde gehen, wenn sie es nicht zum Saufen an die Quellen bringen würden. Es war mir daher wichtig, festzustellen, aus was für Mineralführung der nahrhafte Be- stand der Quellen bestände. Durch die Liebens- würdigkeit des damaligen Residenten von Ngaun- dere, Herrn Hauptmanns Thiel, sowie des Re- gierungstierarztes Herrn Püttmann war es mir möglich, die Hauptauelle, die sogenannte Laure, zwischen Ngaundere und Dibi zu besichtigen. Außerdem erhielt ich von den beiden genannten säure. An der Stelle, an der das meiste Gas entweicht, erfolgt das Aufsprudeln in einem ziem- lich gleichmäßigen Tempo ruck= oder stoßweise. In weiterem Umkreise sieht man überall aus den Flußsanden, wo sich eine kleine Wasserlache be- findet, Kohlensäureblasen aufsteigen. Von dem Quellwasser wird also nur ein in die zisterneu- artige Bodenöffnung einfließender Bruchteil von den Eingeborenen ausgenutzt, während alles übrige nutzlos der Wina zufließt. Die die Quelle umgebenden Höhenzige be- stehen zum großen Teile aus Granit, der aber von mehreren Basaltgängen, auf denen kleine Vulkankegel aufsitzen, durchbrochen ist. In etwas weiterer Entfernung konnte ich eine große breite Basaltdecke wahrnehmen, die entweder vom Ngau Mbum oder sonst einem bisher noch unbekannten größeren Vulkan herstammen muß. Wie dem