deutsches Kolonialblatt Kmtsblatt für die Schutzgebiete in Kfrika und in der Südsee BHerausgegeben im Reichs-Kolonialamt 28. Jahrgang. Berlin, den 1. Dezember 1917. Nummer 23. Diese Zeitschrift erscheint in der Regel am 1. und 15. jedes Monats. Derselben werden 4½ vohehe — dindeen einel usge vierlelsährlich erscheinenden: Eaftieunz en aus den b#er#e Lürüche= #benmewentspies r et Kolonia trekt unter rpe dur# zdh gie Ins- — . Ungarns. bl .# i die Lör Inhalt: Nichtamtlicher Teil: leben der Schutzgebiete und der Heimat S Deutsch-Ostafrika: deutschen Sisste sd1 Her b#lanr mit den Belh die Verlagsbuchhan Tquardse ch die 9 und' dv. ** W hen. betregt bear 5 ene einschl. usschen 6.— mnder des Wln 2beräne- — ue und Anfra len gn eun Königliche Hosbuchhandlung — Ernst Steteico Mittler und Sohn. Berlin 8W68, Koch traße 68—71, zu richten Die —- im tropischen Afrika und ihre Bedeutung für das Wirtschafts- Zur millitärischen . in Deutsch-Ostafrika S. 286. Aus fremden Kolonien und Produktionsgebieten: Der Baumwollanbau Brasiliens S. 291. Baumwollerme in Transkaukasien 1916 S. 2091. — gebiet iteratur-Vericht S. 293. Handel der Goldfüste 1916 S. 292. — Nyassaland: Setie HssKMicht-mtlicher Teilsccccc Die Tierzucht im tropischen Kfrika und ihre Bedeutung für das Wirtschaftsleben der Schutzgebiete und der Heimat. Von IDrr. Kurt Sommerseld, Regierungstierargt. Der Zweck der Abhandlung ist, aus der Kriegs- gejangenschaft heraus mitzuarbeiten an dem wirt- schaftlichen Ansbau des deutscher Kolonialbesitzes in Nittelafrika in Hinsicht auf den bisher am meisten vernachlässigten Zweig des Wirtschaftslebens — der Tierzucht. Ich gebe in folgendem nur eigene Beobach= tungen wieder, da mir die an und für sich geringe, auch oft irrige Literatur nicht zur Verfügung steht. Ich verweise im übrigen auf meine weiter unten an- geführten Veröffentlichungen. Meine Beobachtungen beziehen sich auf eine sechs- jährige Tätigkeit in Deutsch-Ostafrika, sechsmonatige in Togo, einmonatige in Deutsch-Südwestafrika. Sehr lehrreich — wie auf allen kolonialen Gebieten — war der Vergleich mit der Tätigkeit anderer Kolonialvölker in mehrmonatigem dienstlichen Aufenthalt in Uganda und Britisch-Ostafrika, privaten Studien in Südafrika und Agypten und schließlich ein in dieser Beziehung gut ausgenutzter Anfenthalt als Kriegsgefangener im lerrit#oire misitaire In Niger, Gaya 9 werde in den böchsolgenden. Betrachtungen scharf unterscheiden zwischen den Gebieten der Tier- jucht, welche seit jeher in den Händen der Eingeborenen waren und meiner Auffassung nach unter vermehrter Aussicht der Regierung aus politischen wie wirtschaft- lichen Gründen darin verbleiben sollen, und denen, welche allein durch den weißen Eigentümer bearbeitet werden können. Der Eingeborene Mittelafrilas befaßt sich mit der Haltung bzw. Zucht folgender Haustiere, ihrer wirt- chaftlichen Bedeutung nach geordnet: Rind, Ziege, Siwwein Huhn. Schaf, Esel, Pferd. Biene. Hund, Strauß. Diese Reihenfolge ist natürlich nur eine ganz allgemeine, da nach den verschiedenen Landschaften und auch Auffassungen Wert und Zuchtmöglichkeit schwanken. Für die Wirtschaft des Schutzgebietes spielt unstreitig jedoch das Rind die Hauptrolle. Ich möchte daher in lurzen Zügen einen kurgen Überblick über die von mir beobachteten Rinderrassen Mittelafrikas zusammen- fassend geben, und das, was ich über die übrigen Haustiere weiß. beiläufig bei Besprechung ihrer wirt- schaftlichen Wertigkeit bemerken. Mir sind sieben größere, sich angenfällig von- einander unterscheidende Rinderrassen Mittelafrikas. bekannt. I1. Das ostafrilanische zebu. Ein gedrungenes, tiefes, niedriggestelltes Buckel- rind, gutartig, von harter Konstitution, lebhaft. Bulle hat etwa 140 cm Höhe (Buckel nicht eingerechnet), Kuh etwa 125 cm. Der Kopf ist. fein modelliert, trägt kurge, feine, seitlich gerichtete Hörner und seine. lange. langettförmige Ohren. Der schmale Gesichtdteil ist scharf abgesetzt gegen den breiten Schädel. Die Lende ist kurz und gut aufgeschlossen an den geraden Rücken. Kruppe meist gerade, selten abfallend. Der Buckel liegt auf dem Widerrist, erreicht beim Bullen Mannskonf-= größe und hat meist einen starken, schwanzwärts ver- laufenden Zipfel, also die umgekehrte Form einer phrygischen Mütze. Die Gliedmaßen sind gut gestellt. fein, doch kräftig. Farben sind silbergrau, mweiß, schwarzscheck, braun. Das Fleisch ist nicht sehr mit Feli durchwachsen, da der Buckel sehr viel auf sich zieht. Neben der Ernährung des Kalbes durchschnitt- licher Milchertrag täglich etwa 1.5 Liter.