W 291 20 von vorgehenden englischen Abteilungen hergestellt. Dem Druck dieser ihnen überlegenen Streitkräfte nachgebend, gingen die südöstlich und südlich Mahenge stehenden deutschen Abteilungen zwischen dem 23. Oktober und 8. November auf Mgan- gira am Luwegu und weiterhin in südlicher Richtung zurück. Inzwischen hatten am 29. Oktober englisch- kongo-belgische Truppen Liwale erreicht. Ihre in westlicher Richtung vorgehenden Patrouillen sollen mit den der von Westen vom Nienje-Fluß im Anmarsch befindlichen englischen Abteilungen Fühlung genommen haben. Für die deutschen Truppen ergab sich also hier die Notwendigkeit, sich den Weitermarsch durch die feindlichen Absperrungslinien nach Süden erkämpfen zu müssen. Inwieweit ihnen das bis jetzt gelungen ist, steht dahin. Nach englischen Meldungen sollen sie am 15. und 16. November eiwa 61 km südwestlich Liwale mit einer eng- tish-kongo-belgischen Kolonne ein Gefecht gehabt haben, über dessen Ausgang Näheres nicht ver- lautet. Gegenüber dem an Zahl und Hilfsmitteln weit überlegenen Gegner haben die jetzt noch im delde stehenden schwachen deutschen Streitkräfte naturgemäß einen schweren Stand. Ohne Rast ud Ruhe seit ungefähr dreieinhalb Jahren im Felde stehend, haben sie fast Übermenschliches ge- leistet, und es ist daher kein Wunder, wenn an- gesichts der Unmöglichkeit des Ersatzes an Menschen und Material und des dadurch bedingten Mangels an Waffen und Munition, Bekleidung und Aus- rüstung, Arznei= und Stärkungsmitteln, die Kräfte und damit die Widerstandskraft des einzelnen nachzulessen beginnen. Darauf lassen die feind- lichen Meldungen über die Gefangennahme von Europäern und Farbigen schließen, die anscheinend infolge Krankheit oder Entkräftung von der Truppe zurückgelassen werden mußten. Daß dem Gegner dabei viel, meist wohl im Laufe der langen Zeit- dauer unbrauchbar gewordenes, aber auch un- brauchbar gemachtes Material in die Hände fällt, ist selbstverständlich. Irgendein Urteil über die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit des weiteren Widerstandes der kleinen deutschen Heldenschar im äußersten Süden Deutsch-Ostafrikas abgeben zu wollen, ist nur auf Grund der einseitigen feindlichen Berichte natür- lich nicht möglich. Wie der Ausgang des un- gleichen Ringens auch sein möge, eins können wir mit Stolz behaupten: Die Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika hat ihre Pflicht bis aufs äußerste erfüllt. Ihre Leistungen stehen denen unserer Artois= und Flandernkämpfer würdig zur Seite. Kus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. Der Baumwollanbau Braslliens. Meldungen aus Rio de Janeiro zufolge erfährt der Baumwollanbau Brasiliens immer weitere Aus- hnung. Die Ernte dieses Jahres wird hereits auf MW geschätzt. Die Preise, die man den Erzeugern uhlt, sind gegen die Jahre vor dem Kriege um fast D0 v. H. gestiegen. Zu bemerken ist eine Verminderung der Lusfuhr, die mit der immer mehr steigenden Eigen- etrzengung der Industrien in Verbindung gebracht derden muß, sowie der Eigenbedarf des Landes, der sich von der fremden Einfuhr fertiger Erzengnisse mmer mehr freimacht. bDie Baumwonernte in Transhaukhoslen 1916. r Nach Feststellungen des Statistischen Bureaus bei dem Vevollmächtigten des Ackerbauministeriums ist die #mwollernte in den transkaukasischen Gebieten im Jahre 1916 sowohl der Menge als der Beschaffenhei nach befriedigend ausgefallen. Die durchschnittlichen Erträge von einer Dessä- tine und die Fasererträge aus der Nohbeumwolle waren in den einzelnen Gebieten, wie folnt: Rohbaumwolle Gouvernements von 1 Dessätine Faserer#mag Pud v. H. riwan 51 29,.5 Jelisawetpol 52 290,3 Baur 60 30.5 Tiflis. . . 65 30.0 Kutais 61 27.3 Was die Beschaffenheit der Ernte anbelangt, jo war sie im ganzen mittel und an einzelnen Stellen sogar gut. · . Für die meisten Gebicte verzeichnet das Bureau eine Abnahme der unter Baumwolle angebauten