G 52 20 doch geht die Geschwindigkeit auf Kosten der Ge- nauigkeit des Schnittes. Die früher allgemein gebräuchlichen Kreis- sägen findet man nur noch selten, da der Schnitt mit der Kreissäge zu ungleichmäßig wird und Unterschiede von 1 cm in der Stärke am gleichen Brett keine Seltenheit sind. Aus dem gleichen Grunde haben bei neueren Werken die Holzkonstruktionen, besonders bei Fundamenten, dem Eisenbeton weichen müssen, was neben der größeren Feuersicherheit schon durch die immer höher steigenden Holzpreise bedingt wird. Zum Auftrennen starker Bohlen in schwächere Bretter sind meist ein oder mehrere „resaws“ (Kreis-, Band= oder Gattersägesystem) vorhanden, die nicht nur einen sehr gleichmäßigen Schnitt liefern, sondern auch wegen der dünneren Säge- blätter einen viel geringeren Schnittverlust als die großen Band= und Gattersägen verursachen. Trausportrollen. Zedes Brett, jeder Balken, der aus der Säge kommt, fällt auf Trans- portrollen, die sich alle in der gleichen Richtung drehen und das Brett automatisch zu den Trenn- sägen weiter befördern. Wenn hier die Bretter auf die handelsüblichen Längen abgelängt sind, wandern sie wieder automatisch weiter zum Klassifizier= und Sortiertisch, wo auf jedes Brett Maße und Qualität angeschrieben werden. Vom Sortiertisch aus wandern die Bretter auf den Transportrollen weiter und werden mit dem „Stacker“ automatisch nach Längen sortiert. Für jede Länge steht ein Wagen bereit, auf den die Bretter schön geordnet hinunterfallen; kaum ist er voll, so steht ein anderer da, und der be- ladene fährt elektrisch natürlich —# zu seinem Ary-kiln, dem Ofen für künstliche Trock- nung. 18 Stunden wird stets sich erneuernde Heißluft durch die Ofen getrieben und die Bretter sind nahezu lufttrocken. Vom Trockenofen werden sie direlt in den Eisenbahnwagen verladen, nach- dem sic noch vorher gegen das Blauwerden in o inr 2 Eeige Sodalösung eingetaucht (dipped) werden. Am Montag streckte der Baum noch seine Krone zum Himmel empor, am Samstag sind die daraus geschnittenen Bretter in den Ozeandampfer verladen und schwimmen über das Weltmeer. Ein solch rascher Umsatz des Kapitals erklärt auch, warum die großen Werke sich mit verhältnismäßig geringem Nutzen begnügen können und kleine, unmoderne Anlagen ohne weiteres lonkurrenzunfähig machen. Diefe amerikanische Geschwindigkeit kommt jedoch nur bei den minderwertigen Qualitäten in Betracht. Wertvolle Ware, wie Kernbretter, wird luftgetrocknet, da künstlich getrocknete (kiln- Gried). Bretter sich nicht so gut verarbeiten, ins- besondere hobeln lassen, als luftgetrocknete (nir- dried) Lagerräumc. Die wertvolleren Bretter wandern weiter, an dem Trockenofen vorbei, zu den geräumigen Trockenschuppen. Wie überall herrscht auch hier peinliche Ordnung nach Quali- tät und Maß. Hier hat sich die „paketweise" Stapelung sehr bewährt. Da ein Lieferungs- auftrag doch immer auf größere Quantitäten lautet, so braucht man nicht Brett für Brett ab- und wieder aufzuladen, sondern das ganze „Paket“ wird auf den Wagen gehoben. An die Trockenschuppen schließen sich weiterhin die Räume mil den Hobelmaschinen an. Die ganzen Anlagen sind elektrisch beleuchtet und auch die Antriebskraft ist elektrisch. Als be- sonders vorteilhaft hat sich dabei erwiesen, für jede Maschine einen eigenen Antriebsmotor auf- zustellen, weil dadurch jeder Teil unabhängig ist und bei Störungen nicht ein größerer Teil des Betriebes zwecklos stilliegen muß. Die Kraft hier- zu wird in einem besonderen Kraftwerk gewonnen, dessen Kessel mittels Sägemehl, das durch Saug- anlagen von den Säge= und Hobelräumen direkt in die Feuerung befördert wird, geheizt werden. Beseitigung der Abfälle. Daß zur Beseitigung der Abfälle besondere Verbrennungs- öfen „burner“ dienen, wurde schon erwähnt. Mit der Zeit geht man aber immer mehr dazu über, auch die Abfälle zu verarbeiten“). Nebenindusftrien. Der Schnittverlust bei einem Sägewerk, also Abfall an Sägemehl, Besäumlatten und Schwart- lingen, beträgt ungefähr ein Drittel des ver- schnittenen Rundholzes; rechnet man gar die im Walde verbleibenden Abfälle wie Gipfelstücke, Wurzelstöcke usw. hinzu, so wird nur etwa die Hälfte des eingeschlagenen Materiales verwertet. Seit Jahren bemüht sich die amerikanische Staats- forstverwaltung, der grenzenlosen Verschwendung von Holz Einhalt zu ktun. Immer und immer wieder wird dem Publikum und den Holg= industriellen die volkswirtschaftliche Bedeutung der verschwendeten Abfälle durch Wort, Schrift und Bild vorgehalten, in staatlichen Laboratorien werden Verfahren zur Verwertung der Abfälle ausgcarbeitet und der Industrie kostenlos zur Verfügung gestellt. Bis jetzt haben sich aber nur wenig Sägewerke dazu bequemt, die Abfälle industriell weiter zu verarbeiten. Harznutzung (Naval-Stores). In gewissem Sinne ist auch die Gewinnung der Naval= Stores, Terpentin und Kolophonium hier- i) Eine der S ößten Spezialfirmen. für maschinelle Einrichtung von- ägewerken und verwandten Anlagen ist die Filer & Stowell Company, Milwaukee, Wis.