W 234 20 die Kolonne Murray setzte die deutsche Abteilung am 4. ihren Marsch ostwärts fort. Etwas unklar ist die Stelle, an der es heißt, daß nach Northeys Bericht vom 5. Januar „der zurückgehende Feind eine andere Stellung bezogen habe und daß der Angriff auf diese noch im Fortschreiten sei“, aber über Ort und Ausgang des Kampfes nichts ge- sagt wird. Dagegen heißt es gleich darauf, „daß die Vortruppen Northeys am 9. Januar sechs Meilen östlich der Sylvesterfälle mit dem Feinde in Fühlung waren“. Von hier ab soll die deutsche Abteilung sich geteilt haben und teils ostwärts auf Mahenge, teils südwärts auf Ifinga zurückgegangen sein, in ersterer Richtung gefolgt von der Kolonne des Lieutenant-Colonel Hawthorn, in letzterer von der Murrays. Unklar ist auch hier wieder, daß als Ausgangspunkt des letzteren Mfirika angegeben wird, während er doch nach allem Vorhergegangenen viel weiter östlich stehen mußte. Am 16. Januar hatte Murray den Ruhudje bei Malawisi, 9,5 km nordwestlich Ifinga, erreicht und sicherte die über den Fluß führende Brücke. Erwähnenswert ist noch folgende Bemerkung des Generals Smuts über den Verlauf vorge- schildeter Ereignisse: „Die Operationen der Generäle van Deventer und Northey in dieser Zeit sind insofern interessant, als sie die tatsächliche Unmöglichkeit beweisen, einen Gegner in einem Gelände von einer derartigen Beschaffenheit als das, in welchem diese Operationen geführt werden, einzukesseln." Über den Verlauf der Ereignisse am Rufiji, wo General Smuts den Angriff persönlich leitete, macht er in seinem Bericht folgende Angaben: „Am 22. Dezember verließ ich Morogoro und begab mich nach Dutumi, wohin das Hauptquartier um diese Zeit vorgeschoben worden war. Die Verteilung unserer Streitkräfte an dieser Front war folgende: An der Mgeta-Front meinem unmittelbaren Befehl unterstellt, stand General Sheppards Brigade (1. ostafrikanische Brigade, im nach- folgenden 1. Brigade genannt) in der bereits beschriebenen Linie. Die 2. südafrikanische Brigade unter General Beves befand sich auf dem Wege zwischen dem Ruwu und Tulo und hatte Befehl, am 25. Dakawa zu erreichen. Die Nigerische Brigade unter Brigade-General Cunliffe, von der die ersten Teile am 9. De- zember in Daressalam eingetroffen waren, war im Anmarsch nach dem Ruwu begriffen und sollte sich während des ersten Teiles der kommenden Operationen in Tulo sammeln. Die 1. Division (Hoskins) befand sich noch in ihren Stellungen südlich des Rufiji um Kibata und in der Gegend von Kilwa und hatte An- weisung, sich zum Vorgehen bereit zu halten. Sie hatte ihr Hauptquartier am 25. Dezember nach Mitole verlegt. Die Abteilungen in Msanga und Kongo standen zum Vormarsch bereit. Die diesbezüg- lichen Befehle sollten ihnen zugehen, sobald meine eigenen Operationen bis zu dem Grade gediehen waren, in dem ein Zusammenwirken mit dem besten Erfolg bewerkstelligt werden konnte. Der Beginn der einleitenden Bewegungen in, Verbindung mit dem Hauptvorgehen an der Mgetafront unter meiner eigenen Führung wurde auf den 26. Dezember festgesetzt. Jedoch zwangen mich die fortdauernden schweren Regen, alle Bewegungen auf den 31. zu verschieben, wo sich das Wetter besserte. Dieser mir auf- genötigte Aufenthalt war insofern von keinem Nachteil, als er die Nigerische Brigade, die noch etwas zurück war, instand setzte, ihre Ausrüstung zu vollenden und aufzurücken. Meine Anordnungen wurden in erster Linie von zwei Erwägungen beherrscht, nämlich der Inbesitznahme einer übergangsstelle über den Rufiji und wenn möglich die Gefangennahme der mir unmittelbar gegenüberstehenden feind- lichen Streitmacht. Dem ersteren dieser beiden Ziele maß ich die höchste Wichtigkeit bei, und die Hauptaufgabe, die sich mir entgegenstellte, war die, wie ein Übergang über den Fluß bewerkstelligt werden könnte, ohne dem Feinde Gelegenheit zu geben, mein Vorhaben zu be- merken. Denn ich war sehr besorgt, daß der Feind sich etwa durch einen frühzeitigen Rückzug vor meiner Front einem schweren Schlag entziehen könnte. Einmal über den Rufiji gelangt, wollte ich nach Südosten vor- stoßen und eine Verbindung mit Hoskins Division, die von den Matumbibergen in nord- westlicher Richtung vorrücken sollte, herstellen, um durch diese vereinten Bewegungen jede Verbindung zwischen den am Rufiji und bei Mahenge befindlichen feindlichen Streitkräften zu unterbrechen und entweder den Feind am Rufiji zu umzingeln oder ihm, wenn er nach Süden entkommen sollte, einen schweren Schlag zu versetzen. Um mich eines Überganges über den Rufisi zu versichern, beschloß ich, eine stärkere Truppenmacht abzuzweigen, die nach einem weiten Umgehungsmarsch in der Nähe von Mkalinso, 20 Meilen südwestlich Kibambawe, einen Brückenkopf einrichten und halten sollte, während ich mit meinen übrigen Truppen angriff und den Feind nördlich des Rufiz festhielt.