W 236 20 der Front bei Dutumi ins Gefecht gekommen, hatte aber dem Wesen seiner Aufgabe ent- sprechend nicht vorwärts gedrängt. Um 2½ Uhr nachm. meldete Lieutenant- Colonel Lyall, daß er sich in der Nähe des Weges Kiderengwe—Beho-Beho eine halbe Meile nörd- lich Tschimbe befinde, und eine Stunde später, daß er auf den Feind gestoßen sei, von dem man eine 4,1 (10,5 cm.) Haubitze erobert habe. Der Gegner habe anscheinend seinen Anmarsch nicht bemerkt, habe dann aber, als er erkannte, daß seine Rückzugstraße gesperrt war, plötzlich kehrtgemacht, noch bevor die Nigerische Brigade in der Lage war, seine Rückzugslinie zu er- reichen. Zwischen 6 und 7 Uhr abends unter- nahm der Feind eineu heftigen Angriff gegen das Nigerische Bataillon von Lyalls Abteilung, der gegen 7 Uhr nachließ. Es schien klar, daß der nördlich von Lyall befindliche Gegner ent- schiedene Anstrengungen machen würde, in der Nacht nach Süden durchzubrechen. Lyall erhielt daher Befehl, jede Bewegung dieses Teiles des Gegners im Auge zu behalten, damit die 1. Bri- gade möglichst vorteilhaft angesetzt werden könnte. Um 11 Uhr vormittags hatte die Doppel- kompagnie der 130. Baluchis Wiransi besetzt, einige Gefangene gemacht und Vorräte erbenutet. Beves' Brigade erreichte am Abend Kwa Hobola, und die 1. Brigade stieß in der Nacht nach Wiransi vor. Lyalls Abteilung verblieb in ihrer Stellung bei Tschimbe. Die Nacht vom 1. zum 2. Januar verlief ohne Zwischenfall. Im Laufe des Vormittags des 2. Jannar wurde es offenkundig, daß die gesamte feindliche Streitmacht an der Mgeta-Front vor unseren Truppen nach Süden zurückgegangen war. Auf Grund dieser Nachricht gab ich der Nigerischen Brigade den Befehl, auf dem Wege Dutumi— Kiderengwa vorzustoßen und Fühlung mit Lyall aufzunehmen. Dies geschah im Laufe des Tages, und Kiderengwa wurde gegen 11 Uhr nachts besetzt. Nach ihrer Fühlungnahme mit Lyall wurde die Nigerische Brigade wieder nach Du- tumi zurückgenommen. (I) Das Vorhandensein einer feindlichen Stellung am Tschogowalifluß bei Beho-Beho war seit langem bekannt, und so konnte angenommen werden, daß die feindliche Streitmacht sich hier sammeln würde. Ich beschloß, noch einmal den Versuch zu machen, den Feind zu umfassen, und setzte zu diesem Zwecke die 1. Brigade von dem Wege Wiransi— Beho-Beho westwärts zwischen Fuga und dem Tschogowalifluß in Marsch mit dem Be- fehl, am folgenden Morgen einen südlich des Flusses gelegenen Höhenrücken zu erreichen. Die 130. Baluchis wurden unmittelbar gegen Beho- Beho entsandt, und Lyalls Kolonne sollte am 3. Januar bei Tagesanbruch ebenfalls dorthin vorrücken. General Beves wurde auf den Rückzug des Feindes und darauf aufmerksam gemacht, daß er keine Zeit zu verlieren habe, wenn der Übergang über den Rufiji, ohne auf Widerstand zu stoßen, ausgeführt werden sollte. Er meldete, daß er Mhumbi um 8½ Uhr nachmittags erreicht habe, 2½ Stunden später weiter norrücken und bemüht sein werde, den Übergang in der Frühe des 3. Januar zu bewerkstelligen. Seine Truppen hätten 14 Stunden Wegs hinter sich und gerade 20 Meilen zurüfkgelegt. Bis dahin sei nichts vom Feinde zu bemerken gewesen. Sie ständen noch 10 Meilen vom Rufiji entfernt. Am 3. Jannar um 6½ Uhr vormittags und daher einen Tag eher wie erwartet, überschritten nach einem Dauermarsch von 30 Meilen die Vor- truppen der Brigade Beves einige Meilen südlich von Mkalinso den Rufiji und errichteten einen befestigten Brückenkopf. Dieser Marsch der 2. süd- afrikanischen Brigade bei dieser Gelegenheit war eine beachtenswerte Leistung, besonders in einem Feldzuge, der wiederholte Beispiele glänzender Hingabe bei allen Truppenteilen unter meist mühseligen und anstrengenden Bedingungen aufwies. Das Hauptziel meiner Operationen war auf diese Weise in kürzerer Zeit, als ich es für mög- lich gehalten hatte, erreicht worden. An demselben Tage, dem 3. Jannar, befand sich die 1. Brigade auf dem Marsche durch ein recht schwieriges Gelände in Richtung auf ihr südlich des Tschogowali-Flusses gelegenes Ziel. Lyalls Abteilung war um 4 Uhr 35 Min. nachmittags gerade nördlich Beho-Beho auf Widerstand gestoßen, der sich zu einem scharfen Gefecht entwickelte, das nach Einbruch der Dunkelheit endete. Um 5 Uhr hatte die Abteilung die Fühlung mit unseren an der Wiransistraße bei Beho-Beho stehenden Truppen hergestellt. General Sheppard hatte Befehl, am nächsten Morgen den Weg Beho-Beho—Kibambawe süd- lich der feindlichen Stellung zu erreichen und Lyalls Abteilung, sowie die 130. Baluchis, beide zusammen jetzt unter dem Befehl des Lieutenant- Colonel Dyke von letzterem Truppenteil, waren angewiesen, gleichzeitig von Norden her frontal anzugreifen. Im Falle, daß der Gegner wiederum unseren Streitkräften entweichen sollte, war so- fort eine beschleunigte Verfolgung aufzunehmen, um ihn an einer Zusammenfassung seiner Kräfte gegen die Brigade Beves zu hindern. Letztere hielt bei Mkalinso, baute an dem Tage ihre Stellung aus, brachte Truppen und Vorräte über den Fluß und klärte auf dessen rechtem Ufer auf.