W 237 20 Die 1. Division war darauf aufmerksam ge- macht worden, daß es nicht wünschenswert sei, allzu starke Kräfte bei Kibata und östlich davon festzulegen. In den Berichten dieser Division waren die ersten Anzeichen von einem Zurück- weichen des Gegners in westlicher Richtung erkennbar. Die 1. Brigade erreichte die Straße (Beho- Beho— Kibambawe) am 4. Jannar um 10½ Uhr vormittags und geriet in ein heftiges Gefecht mit dem von Beho-Beho zurückgehenden Feind, dem es wiederum, trotzdem er scharf angefaßt wurde, gelang, durchzuschlüpfen. Die Hauptlast des Kampfes wurde hier von den 25. Fusiliers getragen. Die Luftaufklärung an diesem Tage ergab, daß die Wiederherstellung der Brücke über den Rufiji bei Kibambawe vom Gegner nahezu vollendet war, der mehrere Tage daran hatte arbeiten müssen, um die durch das Hochwasser entstandenen Schäden wieder auszubessern. Die Brücke war ständig von den Flugzengen, die im Verlaufe dieser Operationen dauernd ausgezeich- nete Dienste leisteten, mit Bomben beworfen worden. Die 1. Division meldete weitere Teile der Kibatagegend vom Feinde frei und daß die Aufklärung fortgesetzt werde. Die Lage nördlich des Rufiji und bei Utete war unverändert. Am 5. Januar erreichte die 1. Brigade, der sich die 130. Baluchis und 2. Kashmirs wieder angeschlossen hatten, den Rufiji und stellte fest, daß der Gegner den Fluß während der Nacht überschritten hatte und das rechte Ufer besetzt hielt. Der ganze Brückenbelag war entfernt worden. General Sheppard erhielt Befehl, den Rufiji in der Nacht vom 5. zum 6. zu überschreiten. Nach den in der Gegend von Mkalinso er- haltenen Nachrichten schien es, als ob die bei Kibambawe übergegangenen feindlichen Streit- kräfte den Befehl gehabt hätten, auf dem nörd- lichen Ufer nach Osten zurückzugehen, dies aber infolge ihres eiligen Rückzuges und der Gefahr, durch unseren Vormarsch abgeschnitten zu wer- den, nicht ausführbar fanden. Am Morgen des 6. Jannar hatte eine Doppelkompagnie der 130. Baluchis den Rufiji bei Kibambawe überschritten und lag gedeckt in den Uferbüschen. Der Feind hatte von dem Übergang nichts bemerkt. Ich begab mich an diesem Tage nach Kibam- bawe und erkundete die Stellung vom linken Ufer aus, das an dieser Stelle das rechte Ufer über- höht, und ordnete an, daß der ÜUbergang in der nächsten Nacht fortgesetzt werde. Auch sollten Erkundungsabteilungen in der Frühe des nächsten Tages vorgetrieben werden, vorausgesetzt, daß eine angemessene Anzahl Truppen über den Fluß gegangen sei. Auf dem Rückwege nach Dutumi erhielt ich die Nachricht, daß eine feindliche Ab- teilung, die anscheinend in der Nacht vom 5. zum 6. angelangt war, sich zwei Meilen gegen- über Mkalinso verschanzt habe. Ich gab darauf- hin General Beves den Befehl, Maßnahmen zur Vertreibung dieser Abteilung zu ergreifen. Von der 1. Division kamen weitere Meldungen über eine fortschreitende Verminderung der ihr in den Matumbibergen gegenüberstehenden feind- lichen Streitkräfte. Am 7. Jannar setzte der Gegner den ihm gegenüber von Kibambawe auf dem rechten Rufiji-Ufer liegenden 30. Punjabis heftigen Widerstand entgegen. Letztere erlitten schwere Verluste, hielten jedoch ihre Stellung. Mit Rück- sicht auf das genaue feindliche Geschützfeuer mußte der Plan, weitere Truppen am Tage überzusetzen, aufgegeben werden. General Beves meldete, daß sich die feind- liche Abteilung bei Mkalinso nach einem Gefecht zurückgezogen habe und daß ein beträchtlicher Teil seiner Brigade das Lager von Mkalinso besetzt halte. Da die Truppen dieser Brigade zu dieser Zeit sehr erschöpft waren, mußte dem zufolge ein weiterer Vormarsch von Mkalinso aus aufgeschoben werden. Am 8. Januar begab ich mich zur Übergangs- stelle des Generals Beves, wo ich ihn sprach und die Lage erkundete. Vor meiner Rückkehr wies ich General Beves an, seine Streitkräfte von Mkalinso zurückzuziehen und auf dem rechten Ufer des Flusses bei der ursprünglichen Über- gangsstelle versammelt stehen zu bleiben. Im Hinblick auf die hohe Wahrscheinlichkeit feindlicher Unternehmungen von Kibata aus nach Westen erhielt die 1. Division Befehl, ein Bataillon in Richtung Mohoro und westlich davon zu entsenden, um die Lage aufzuklären. General Sheppard berichtete, daß die Lage bei Kibambawe unverändert sei, nur habe er mehr Truppen übersetzen lassen. Wenn er auch in der Lage war, seine Stellung zu halten, so vermochte er doch nicht angriffsweise vorzugehen. Ersteres zu tun, wurde er angewiesen. Die Nigerische Brigade war im Marsche von Dutumi nach der Übergangsstelle des Generals Beves über den Rufiji. Es war beabsichtigt, die Angriffsbewegung südlich des Rufiji wieder aufzunehmen, wenn die frische Brigade an dem Fluß angelangt war. Der Widerstand des Gegners in der Gegend von Kibata hatte sich stark vermindert und konnten daher die Bewegungen von Teilen der 1.Division nordwärts gegen das Rufiji-Delta beginnen. Es ergab sich, daß der Gegner nördlich des Rufiji seine Stellung bei Mkamba in der Nacht