268 20 Besatzung entkommen nur Reste auf englisches Gebiet, wohin sie verfolgt werden. Süden und Osten. 6./7. August 1914. Die Zollposten Bonga und Singa (deutsche Besatzung: 25 Polizeisoldaten; Stärke des Gegners: 300 Senegalesen), denen die Nachricht, daß der Krieg ausgebrochen, nicht bekannt war, von den Franzosen überrascht und besetzt. Dem größeren Teil der Besatzungen ge- lingt es, sich zu unseren weiter landeinwärts stehenden Truppen durchzuschlagen. 8. August 1914. Vorhut einer die Grenze des Ojem-Bezirks überschreitenden französischen Abteilung geschlagen und aufgerieben. 22. August 1914. Franzosen aus Quesso griffen Posten Mbiru an. Wurden von kleiner deutscher Abteilung ausgerieben. Von 17 fran- zösischen Europäern 15 tot. Quesso vorübergehend besetzt, auf die Nachricht anrückender Übermacht wieder geräumt. 24. August 1914. Grenzposten Ukoko von französischen Land= und Seestreitkräften angegriffen (800 Mann). Nach tapferer Gegenwehr zieht sich die schwache Besatzung auf unsere weiter land- einwärts stehenden Truppen zurück. 6. September 1914. Drei vom Süden in den Ojem-Bezirk eingedrungene französische Ab- teilungen bei Metsim geschlagen, verloren 4 Euro- päer tot und gegen 100 Farbige. 18. September 1914. Die von vier fran- zösischen Kompagnien besetzte Stellung bei Kolongo durch eine deutsche Kompagnie angegriffen und genommen. 25. September 1914. Franzäösischer Versuch, die Kolongo-Stellung zurückzunehmen, wird ab- geschlagen. II. Abschnitt. Nachdem die Versuche des Gegners, von den Landgrenzen aus überraschend in das Schutzgebiet vorzudringen, gescheitert waren, wird der Versuch unternommen, von der Seeseite aus eine Operationsbasis zu gewinnen: 5. September 1914. Die offene Stadt Victoria durch englische Kriegsschiffe beschossen. Der angerichtete Schaden ist gering. Gelandete Matrosenabteilung zieht sich auf die Nachricht vom Anmarsch unserer Truppen an Bord ihrer Schiffe zurück. Seit Anfang September 1914 ist der Hafen von Duala durch englische und französische Kriegsschiffe blockiert. 11. September 1914. Das englische Kanonenboot „Dwarf“ versucht, in den Innen- hafen von Duala einzudringen, wird von zwei deutschen alten Geschützen unter Feuer genommen und zieht sich beschädigt zurück. 16. September 1914. Der Hilfsdampfer „Nachtigal“ wird in ein Überraschungsgefecht mit dem englischen Kriegsschiff „Dwarf“ verwickelt und beim Versuch, den Gegner zu rammen, von der überlegenen feindlichen Artillerie in Brand geschossen und zum Sinken gebracht. Auf die hilflos im Wasser treibende, größtenteils ver- wundete Besatzung der „Nachtigal“ wird vom „Dwarf“ gefeuert. 27. September 1914. Duala wird, nach- dem es unsere Truppen geräumt und sich ins Innere des Landes zurückgezogen haben, an die verbündeten englisch-französischen Truppen unter Führung des englischen Generals Dobell über- geben. Die gesamte europäische Bevölkerung, auch Nichtkämpfer, Frauen und Kinder, wird gefangen genommen und nach Ausplünderung und Miß- handlung auf feindliche Schiffe geschleppt. III. Kbschnitt. Nach Landung starker Truppen in Duala- versuchen die Gegner, entlang der Nord= und Mittellandbahn in Richtung auf Jaunde — wo sich unser Hauptquartier befindet — vorzudringen. Auch von den Landseiten aus werden er- neute Vorstöße unternommen. Die Gegner er- leiden dabei durch unsere Truppen, die beim Mangel am Nötigsten, besonders auch an Munition, nur schrittweise vor der gewaltigen Übermacht weichen — in zahlreichen Gefechten schwere BVerluste. Westen. 8. Oktober 1914. Englischer Angriff auf Jabassi unter schweren Feindverlusten abgeschlagen und die Gegner zum Rückzug auf Duala ge- zwungen. Ein englisches Kanonenboot vernichtet. 18./19. Oktober 1914. Nach zahllreichen, erbitterten Gefechten entlang der Nordbahn eng- lische Abteilung bei Susa geschlagen und in Richtung Duala zurückgedrängt. 24./25. Oktober 1914. Nach Kampf bei Dehane Edea an der Mittellandbahn von unseren Truppen, die sich auf den Kele-Ngwe-Abschnitt zurückziehen, geräumt und vom Gegner besetzt. 15. November 1914. Nach zahlreichen Ge- fechten gegen zahlenmäßig weit überlegene feind- liche Kräfte der ehemalige Gouvernementsitz Busa übergeben. Einem Teil unserer schwachen Be- satzungstruppen gelingt es, sich zu unseren bei Dschang stehenden Truppen durchzuschlagen. 9. Dezember 1914. Vor feindlicher lber- macht wird Nkongsamba, der Endpunkt der Nord- bahn, geräumt. Heftige Kämpfe an der Straße Bare —Fontem. Anfang Jannar 1915. auf Edea abgeschlagen. Deutscher Angriff