68 284 ꝛ Bezirksleiter Heinrich Michels p. Am 31. März 1918 verstarb in Daressalam an einer schweren Typhusertrankung der Kaiserliche Bezirksleiter Herr Heinrich Michels. Nach seinem Ubertritt in den Dienst des deutsch-ostafrikanischen Schutzgebiets im Jahre 1896 wurde Herr Michels zunächst in der 8 oll-, später in der Zentral= und Lokalverwaltung der Kolonie verwendet und hat sich stets hervorragend bewährt. 1913 wurde er zum Bezirksleiter befördert. Die Kolonialverwaltung wird dem in langer Schutzgebietsdienstzeit vorzüglich bewährten Entschlafenen stets ein ehrenvolles Andenken bewahren. Berlin, den 20. September 1918. Der Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts. In Vertretung: Gleim. enschtamtlicher Teis##cccc Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. Eisenbahnpläne in Kngola. Nach einer aus Brüssel kommenden Mitteilung des „Neptune“ vom 3. August d. Is. soll si ie Portugiesische Regierung entschlossen haben, die 1 m- spurige Eisenbahn von S. Paulo de Loanda nach Ambaka, von der Kolonie verlängert bis Malange, im ganzen 540 km, in östlicher Richtung fortzuführen, nach der genannten Quelle bis ins Katangagebiet von Belgisch -Kongo, also um mehr als 600 km, nach einer Mitteilung der „Times“ (vom 19. Juli d. Is.) nur bis an das schiffbare Kongonetz zum Kwango-Fluß, d. h. um etwa 180 km. Im ersten Falle würde durch diese Bahn ein Wettbewerb für die Benguellabahn entstehen, an der das Kapital und die Eisenbahnpolitik von Belgisch-Kongo interessiert sind. Die Uganda-Elsenbahn im Jahre 1917. Dem Wrilbeist gielen Jahrgangs des „Colonial Journal“, Bar 274, entnehmen wir die nach- stehenden Fiand S. Im Januar 1917 ging die Bahn wieder in die Hände der Zivilverwaltung über. Die Betriebs- für. 6su betrugen 780 688 L, die Betriebs- ausgaben 4 Loder Betriebsüberschuß 351 825 L, die gae 8 Die Bahn hat also be- friedigend gearbeitet, dei der starke iltcwertehr er Betriebseinnahmen erbrachte. Die ge- asche Unterhaltung und Ernenerang der Bahn, der Gebäude, der Fahrgeuge und der Seeflottille hat man zunächst der Zukunft vorbehalten. Infolgedessen erscheinen die Betriebskosten und die Kapitalverzinsung des Unternehmens in einem wesentlich „Hünstigeren Lichte als der Wirklichkeit entspricht. Die nächste Zukunft wird der Bahn auf eine Reihe von Jahren eine bedeutende Steigerung in den Betriebsausgaben und eine scharfe Abnahme des Betriebsüberschusses bringen, wenn die Bahn denjenigen Stand der Aus- besserungen und der Leistungsfähigkeit wieder erreichen soll, der unumgänglich notwendig ist, um den Erfor- dernissen des Landes in befriedigender Weise zu ent- sprechen. Die Erkenntnis dieser Tatsache ist für die Verwaltung von besonderer Bedentung bei der Be- wertung der Bahn, und vertrauensselige Aussichten auf die Reineimmahmen der Bahn in künftigen Jahren auf Grund der Betriebsergebnisse des vorliegenden Jahres werden sich kaum erfüllen. Die Betriebszahl der Bahn (Verhältuis der Betriebsausgaben zu den Roheinnahmen) hat in den verflossenen 13 Jahren erheblich geschwanlt, und die Oberleitung der Bahn rechnet nicht auf eine Betriebsziffer unter 66 bis 70 v. H., wenn die ungewöhnlichen Bedingungen des Krieges aufgehört haben und die dringend notwendigen Ausbesserungen und Erneuerungen ausgeführt werden können Bei den Ausgaben für die Hafenanlage von Kilindini bleiben noch etwa 90 000 L von der Parla- mentsanleihe von 250 000 L ungedeckt, womit dev bes- samte Geldaufwand für diesen Bau auf 700 steigt. Die Bauplänec sind von einer aunemeenen vorbereitet worden, die ihre Vertreter zur lntersuchung der örtlichen Verhältnisse an Ort und Stelle entsandt hat; aber jede Bauausführung an dem Tiefwasserpier muß während der schweren Notlage, die zur Zeit im ganzen Reiche besieht (-grare erisis existing thronghont. lhe Empirc at the present time“), bis nach Beendi- gung des Krieges verschoben werden. Vorgesehen sind Anlegestellen für vier Seedampfer mit den nötigen Schuppen, Kränen, Gleisen und allem Zubehör, wie ihn eine neuzeitliche Hafenanlage erfordert; dazu kommen Speicher und Gleisgruppen zwischen dem Bahnhof Kilindini und dem Strande und die Errich- tung eines geräumigen, bequemen Zollhofes mit den notwendigen Ladestraßen und Zufahrten, die dem Umschlags= und allgemeinen Geschäftsverkehr des Hafens dienen sollen. F. B.