52 20 Die Arbeit der Deutschen auf Fernando Po hat die segensreiche Wirkung gehabt, das manch' einem, der bis dahin ihre Wirksamkeit im tro- pischen Afrika nur aus den verleumderischen Au- gaben ihrer Gegner kannte, die Augen geöffnet sind. Zahlreiche Leute, die von vornherein nicht gerade Freunde der Deutschen waren, aber doch überall sachlich und gerecht urteilen wollten, haben das Leben und Arbeiten der Eingeborenen Kameruns und ihrer Herren nun lange und ein- gehend genug betrachten und beobachten können, um daheim eingestehen zu müssen, daß die deutsche Arbeit, insbesondere die deutsche Erziehungsarbeit an den afrikanischen Negern, die allerhöchste Achtung gebietet; und das die Gegner Deutsch- lands durch den Fleiß und die Dauer, die sie auf die böswillige Verleumdung deutscher Kultur- arbeit in Afrika verwenden, eigentlich nur be- weisen, wie hoch sie diese in ihrem Innern selbst einschätzen. Schließlich mag es den Deutschen gleichgültig sein, was ihre Feinde über ihr Wirken in Afrika verbreiten, um sich selbst vor der Welt in ein besseres Licht zu setzen. — Sie sind zufrieden in dem Bewußtsein, daß ihre Eingeborenen we- nigstens — und schließlich einmal auch die an- deren Neger des mittleren Afrika — sich durch die Hetzereien ihrer Gegner nicht mehr beein- flussen lassen. Die farbigen Soldaten und die anderen Eingeborenen Kameruns haben auf Fer- nando Po selber in das Leben und Treiben an- ohne Neid, ja mit Geringschätzung das Zerrbild europäischen Wesens an den amerikanischen und liberianischen Hosennegern geschaut. Sie haben aus den Schilderungen ihrer zahlreichen Kame- raden aus Monrovia mancherlei über die Neger- republik Liberia erfahren. Sie haben in Santa Isabel einen widerwärtigen farbigen Stadtpöbel kennen gelernt, am Hafen alle die traurigen Ab- stufungen europäischer und farbiger Blutmischung und in den Nachbardörfern eingeborene Neger der allerniedrigsten Kulturstufe. — Sie haben nur noch gelacht, wenn bezahlte farbige Werber und Hetzer die Zustände französischer und englischer Kolonien im Gegensatze zu den angeblich bar- barischen Verhältnissen in deutschen Schutzgebieten rühmten und haben ihnen angeraten, sich doch erst einmal deutsche Arbeit anzusehen. Die deutschen Eingeborenen-Soldaten werden in späteren Jahren in ihren heimatlichen Dörfern zwar nichts vom Krieg in Europa und von der Huld weißer Frauen zu erzählen wissen, wie ihre wenigen überlebenden, verstümmelten und ver- dorbenen Kameraden vom Senegal, Niger und Kongo, aber sie können mit berechtigtem Stolze sagen, daß sie ihr Heimatland zusammen mit ihren europäischen Herren treu und tapfer gegen eine erdrückende Übermacht bis zum äußersten verteidigt, und daß sie danach auf der gastlichen spanischen Insel in friedlicher Arbeit den deutschen Namen und die deutsche Art auch weiterhin zu Ehren gebracht und hochgehalten haben. derer Kolonialvölker Einblick getan; sie haben Literatur-Bericht. Deutschlund mul seine Kolonien wiederhaben!]gegebenen „Englischen Urteile über die Eine sehr eindringliche Begrügdung unseres Rechts und Anspruchs aoß Kolpnisberste enthült der sceben im Verlage von Dietrich Reimer (Ernst Vobsen), Berlin, erschienene Abdruck cincs Vortrags, den der frühere Bezirksrichter Dr. Oeschel über das Themn Deutschland muß seine Kolonien wieder- haben“ gehalten hat. Die kleine Schrift klingt in den dringenden Mahn- und Sorgenruf aus: „Deutsches Volk. erhebe Deine Stimme gegen die drohende Ver- geraltigung Uber Deine Zusunft wird jetzt ent- schicden!““ Engllinder und Amerikaner Über die deutsche Kolonlsntionsurbelt! Das glünzendste Zeugnis für ie Befühigung der Deutschen zur Kolonialpolitik und der schlagendste Beweis für die Notwendigkeit der Mitarbeit Deutschlands an den Kulturaufgaben in den Kolonialgebicten bilden die von Dr. A. Mans- feld und G. Hildebrand im Verlage von Dictrich Reimer (Ernst Vohbsen) in Berlin (Preis 1 ./%4) heraus- deutsche Kolonisationsarbeit“. Diese Urteile enlicher! und amcrikanischer Kolonialpolitiker sollten im In- und Ausland in ssen verbreitet werden als Ltes Propagandamittel für unsere Forderung auf Rückerhalt unserer Kolonien. Beachtenswerte Vorschilge über die Hebung der Eingeborenen In den Kolonien, die sich zu einem zielbewußten Programm verdichten, veröffentlicht Be- zirksrichter G. Weber in einer interessanten Schrift unter dem Titel Kulturschulung“. Verlag von Dictrich Reimer (Ernst. Vohsen), Berlin. Preis 1 ./#. Die hier von einem genauen Kenner der kolonialen Verhältnisse und der Eingeborenenpsyche niedergeleg- ten Anschauungen und Grundsätze, die in der For- derung systematischer körperlicher und gesstiger Schulung der dem Europüer anvertrauten Schutz- befohlenen gipfeln, enthalten vielce neue (iesichtspunkte und verdienen weiteste Verbreitung.