Vorwork Ni die Einsamkeit der nebelumgrauten Nordsee- insel, nicht die Trennung von Heimat und Familie, nicht das Gefühl der Tiefe unseres Sturzes lasteten wäh- rend der fünf mir endlos erscheinenden Jahre, die ich in Wieringen zubrachte, am schwersten auf meiner Seele, sondern das Bewußtsein, daß mir alle Wege, die mich zu einer für mein Vaterland ersprießlichen Arbeit führen konnten, verschlossen waren. Die Hiobsbotschaften aus der Heimat trafen mich deshalb viel schwerer als Mil- lionen von anderen Deutschen, weil ich meinem niederge- worfenen Vaterlande auch nicht den bescheidensten Dienst leisten konnte. Ich sann darüber nach, ob es nicht irgend eine Möglichkeit gäbe, mich aus dem unerkräglichen Zu- stande dieser Ohnmacht zu befreien. Diese Möglichkeit glaubte ich gefunden zu haben, als ich im Juni 1919 in der im Namen der verbündeten Regierungen von Clémen- ceau an den Grafen Brockdorff-Rantzan gerichteten soge- nannten Mantelnote zum erstenmal in einem amtlichen Aktenstück zusammengefaßt, die unerhörten Lügen las, mit denen schon gleich nach Beginn des Krieges die feind- liche Propaganda die ganze Welt gegen uns empört hatte. Die zur Erläuterung des Artikels 231 des Vertrages von Versailles in diese Mantelnote aufgenommenen Worte, Kronprinz Wilhelm, Ich suche d. W. 1 1