anlaßt, sich an der Intervention zu beteiligen, die Ja- pan nach dem Abschluß des Friedens von Schimonoseki Halt gebot. Es unterliegt keinem Zweifel, daß für diesen Entschluß das Interesse an der Aufrechterhaltung des Besitzstandes Chinas und die Besorgnisse vor Rückwirkungen ostasiati- scher Machtverschiebungen auf den europäischen Frieden in erster Linie maßgebend gewesen sind. Aber ebenfo sicher ist es, daß man durch das Zusammengehen mit Rußland und Frankreich eine Versöhnung der Gegensätze herbeizu- führen beabsichtigke, die zwischen dem Dreibund und dem Zweibund bestanden. Herr v. Brandk sagt ausdrücklich in dem Promemoria, das augenscheinlich enkscheidenden Einfluß auf diesen folgenschweren Enkschluß der denk- schen Regierung gehabk hak: „Wichliger aber dürfte noch die politische Seike der Frage sein, da ein Zusammen- gehen mit Rußland in dieser afstatischen Angelegenheit von nichk zu unkerschätzendem Einfluß auf die Skellung Rußlands zu uns und auch in Europa sein müßke.“ 1 Aus welchen Gründen sich diese Hoffnung nicht verwirklicht hak, habe ich hier nichk zu unkersuchen. Daß aber Deutsch- land durch seinen Anschluß an die ankijapanische Inker- venkion nichk von hegemonischen Absichten geleitek war, sondern durch sie vielmehr eine Enkspannung der europäischen Gegensätze zu bewirken wünschte, kann nichk bestrikken werden. Die Wahrheik wird, wie gesagk, auf den Kopf gestellt, wenn der Senaksbericht das Gegenkeil behaupkek. Und diese Wahrheiksverdre- hung ist umso unenkschuldbarer, als ihre Urheber, um 1) Akten Bd. IX, S. 266 135