wunden worden. General Liman von Sanders wurde nicht Oberbefehlshaber der kürkischen Truppen, sondern es wurden ihm nur die Vollmachten für die allgemeine Inlpektion des kürkischen Heeres überkragen, wogegen Rußland nichks einzuwenden hatkke.1 Trotzdem fand am 8. Februar die zweite Sonderkon= serenz statk, der jener Berichk Sasonows an den Zaren vom 8. Dezember zugrunde gelegk wurde, und in der nichks weniger als ein bis ins einzelne gehender Kriegsplan zur Besitzergreifung der Meer-- engen vereinbark worden ist. Dieser Plan wurde, wie aus den in der Konferenz abgegebenen Erklärungen Sasonows und des Chefs des Generalstabes hervorgehr, in dem Bewußtsein enkworfen, daß der Kampf um Kon- stankinopel ohne einen allgemeinen europäi- schen Krieg nichkmöglich sein würde. Seit dem Besuch Poincarés in Pekersburg im Jahre 1912 hatte sich Rußland durch eine Marinekonvention mik Frankreich militärisch noch enger verbunden und seik dem Juni 1914 durch eine M#arinekonvention mit Eng- land den Feldzugeplan gegen die Mitlkelmächte ver- vollständigk. Hinker allen diesen Kriegsvorbereikungen schlummerke der Gedanke, den Sasonow schon am 6. Mai 1913 in einem Brief an den russischen Gesandten Hark- wig in folgende Worke gekleidek hakle: „Serbiens verheißenes Land liegk im Gebiekte des heuri- gen Osterreich-Ungarn und nichk dork, wohin es jetzt strebl, und wo auf seinen Wegen die Bulgaren stehen.“ Daraus ergibt sich, daß im Som- 1) Siehe Deutsches Weißbuch, Unteranlage 1 zu Anlage IX, Nr. 14;: v. Jagow an den deutschen Botschafter in Pekersburg am 6. Januar 1914. Kronprinz Wilbelm, Ich suche d. W. 33 353