2 — — Gerorgenkor des königl. Schlolles. —. vom Dresdener HDof. Wenn Goethe im „Faust“ einem der Bürger die Worte in den Mund legt: „Nichts Schön'res weiß ich mir, als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,“ dann dürfte wohl mit gleicher Sicherheit der Bürgerin schönstes Ge- spräch um „Hof und Hofgesellschaft“ sich drehen. Das ist so recht ein Thema. Jedoch, der Stoff will nicht immer ausreichen, jeder meint, kommt er nur auf drei Tage nach Dresden, „in die Residenz“, dann müßte er schon nicht nur Großstadt-, sondern auch ein gut Teil Hofluft atmen, dann müßte er daheim eine ganze Woche oder länger von dem Geschauten den lieben Nächsten unterhalten können. Dem Verständigen kommt solche Anschauungsweise ge- wiß etwas kindlich vor, sie erinnert an die der lieben Schul- jugend, welche sich gar nicht so leicht mit dem Gedanken abfinden kann, daß ein König in Helm und grauem Sol- 213