— 151 — 8 102. b. Beurtheilung nach der Nodenskora. In gewisser Weise läßt sich die Bodengüte nach den Pflanzen beurtheilen, jedoch nur unter Berücksichtigung der anderen Einflüsse auf den Pflanzenwuchs als Lage, Klima, Bewirthschaftungsart 2c. Sind diese günstig, so wird ein schlechterer Boden besser produciren und um- gekehrt. Es ist hier also eine gewisse Vorsicht nöthig. Nichts desto weniger sollen einige Pflanzen aufgezählt werden, welche meist für charakteristisch gelten: 1. Kalkpflanzen. Viele Orchideen und Anemonenarten, Klee, Wicke. 2. Sandpflanzen: Haidekraut, Heidelbeere und Angergräser, Aira canescens und flexuosa. Sandhafer ausf Dünen (Elymus arenarius), Carex- Arten, See-Kreuzdorn (Hippôphaöb rhamnéides); hierher gehört auch, be- sonders auf Kieselboden, die Preißelbeere, der Besenpfriem und Ginster. 3. Lehm= und Thonboden: Besonders gute Grasarten (Anthoxantum odoratum, Holcus mollis, Avena pratensis, Aira caespituosa etc.). 4. Sehr humosen Boden zeigen an: Brennnessel, Distel, Sauer- klee, Kreuzkraut. Im Halbschatten in sich zersetzender Bodendecke: Himbeere, Fingerhut 2c. 5. Auf frischen Schlägen (ohne Schatten): Storchschnabel, Kreuz- kraut, Fingerhut, Brombeere. 6. Torfboden: Sumpfheide, Rauschbeere, Sumpfheidelbeere, Sumpf- dotterblume, Wollgras (Eriöphorum vaginätum). 7. Auf nassem und saurem Boden: Binsen, Riedgräser, Schilfe, Schafthalme und die Sumpfmoose (Equisétum, Sphägnum). II. Die Lehre vom Klima. § 103. Unter „Klima“ verstehen wir die Gesammtwirkung aller in der Atmosphäre vorgehenden Witterungserscheinungen, wie Frost und Hitze, Regen und Schnee, Thau und Reif, Sturm und Gewitter 2c. Die Lehre vom Klima erklärt uns die Witterungserscheinungen und ihren Einfluß auf den Wald. 8 104. Die atmosphärische Lust. Die Luft ist stets in demselben Verhältniß aus den beiden Ur— stoffen, Sauerstoff und Stickstoff in mechanischer (nicht chemischer) Mengung, zusammengesetzt, und zwar stets aus etwa 1 Sauerstoff