— 176 — Zu diesem Betriebe taugen nur Laubhölzer, ausgenommen Roth- buche, Erle, Birke, Aspe. Am besten eignen sich dazu die Baumweiden, Hainbuchen, Pappeln und Linden. Man benutzt die Ausschläge zu Futterwellen, Erbsen= und Deckreisig, von Weiden auch zu Reifstangen, Flechtruthen, Bindeweiden und Faschinen. Die Anlage geschieht am besten in weitem Verbande (5—10 m) mittelst Heisterpflanzung; der Kopf wird in einer Höhe von etwa 3 m weggenommen und dann der Stamm je nach Holzart und Bedürfniß in 3—gjährigem Umtrieb genutzt. Die Hiebszeit ist dieselbe wie beim Niederwald, nur Futterwellen müssen im August gehauen werden. Die Loden werden dicht und glatt am Stamme geschnitten. Manche Schriftsteller sprechen noch von einer zusammengesetzten Nieder- waldform und verstehen darunter eine Verbindung von einfachem Niederwald und Kopfholz, indem ersterer mit Kopfholz in sehr weitem Verbande durchstellt ist. Dieser Betrieb muß vorsichtig gehandhabt werden, damit weder das Kopfbuschholz die Stockausschläge verdämmt, noch von letzteren eingeholt resp. überwachsen wird. Das Kopfbusch-- holz muß deshalb in sehr kurzem Umtriebe behandelt oder rechtzeitig freigehauen werden. – 126. 3. Schneidelholzbetrieb. Er unterscheidet sich vom vorigen Betrieb dadurch, daß die Bäume erst in natürlicher Höhe ihres Gipfels beraubt werden und die perio- dische Nutzung auch in der Wegnahme der längs des Schaftes sprossenden Triebe besteht. Der Schneidelbetrieb liefert gutes Futterlaub, das im August abgehauen und in Bündeln getrocknet wird; die Stämme geben später beim Abtriebe oft besonders gutes maseriges Möbelholz. Eichen, Rüstern, Ahorn, Eschen, Erlen und Pappeln sind die besten Schneidel- holzbäume. Die Triebe werden alle 3—6 Jahre ganz glatt und dicht am Stamme mit der Heppe weggenommen. Künstliche Verjüngung. 127. Saat oder Pslanzung. Man hat bekanntlich zweierlei Mittel, um auf künstlichem Wege Bestände zu erziehen, die Saat und die Pflanzung. Welche von beiden Arten die bessere und beliebtere ist, lehrt ein kurzer Blick auf die Geschichte des Waldbaus. In frühester Zeit plenterte