— 222 — demselben ganz weggenommen, die kleineren aber 10 bis 20 em hoch so mit Erde und Rasenstücken bedeckt, daß die Zweigspitzen etwa 20 cm (aa Figur 114) aus der Erde hervorragen. Man kann auf diese Weise leicht bis 30 Ableger aus einem einzigen Stämmchen er- ziehen, die nach wenig Jahren von Samenpflanzen nicht mehr zu unter- scheiden sind. Schwächere Stämmchen und Wurzelausschläge werden um- gebogen, fest gehackt oder mit Rasenplaggen belegt und nur schwach mit Erde bedeckt. Im 2., besser noch im 3. Jahre sind die Ableger zum Verpflanzen geeignet. Die beste Zeit zum Absenken ist das Frühjahr kurz vor Laubausbruch. Ueber Stecklinge, Setzstangen rc. vergl. § 189 Weidenheeger. 163. Schlußbemerkiungen über das Tflanzen. Sehr häufig wird beim Pflanzen der Fehler gemacht, daß man alles zur Hand liegende Pflanzmaterial verwendet. Der Forstbeamte hat ganz besondere Sorgfalt auf durchweg gutes und gesundes Pflanz- material zu verwenden und vor jeder Kultur entweder selbst oder durch intelligente und zuverlässige Arbeiter die Pflanzen einer genauen Prüfung zu unterwerfen, um alle kranken, verstümmelten und schlecht- gewachsenen Pflanzen, sowie solche mit übermäßiger oder abnormer Wurzel= und Zweigbildung auszusondern; lieber pflanze man gar nicht als schlechte Pflanzen. Liegt die Kultur an älteren Beständen, so muß man mit derselben 3—6 m vom Bestandesrande abbleiben, so daß die Pflanzen nicht ver- dämmt werden können und nicht unter der Traufe stehen. Vor der Pflanzung wie überhaupt vor Beginn jeder Kultur ist Alles gehörig vorzubereiten. Die Kulturgeräthe sind zu revidiren und event. vorher auszubessern, die Arbeiter sind frühzeitig zu bestellen und nöthigenfalls vorher mit Instruktion zu versehen. Die größte Pünkt- lichkeit ist beim Beginn und Aufhören wie bei den Arbeitspausen ein- zuhalten; der Förster soll der Erste und Letzte auf der Kulturfläche sein, um namentlich bei Tagelohnarbeit das rechtzeitige Anfangen und Auf- hören der Arbeit zu kontroliren. Vor Beginn der Kultur, unter Um- ständen an jedem Morgen ist eine genaue Arbeitseintheilung vorher zu entwerfen und jedem Arbeiter kurz und deutlich zu bezeichnen, was er zu thun hat. Eine Abtheilung hat z. B. das Ausheben der Pflanzen, eine