Vorrede. Deutsche Provinzialgeschichten können im Allgemeinen auf keinen großen Leserkreis zählen. Daß und warum es mit dem Elsaß eine andere Bewandtnis habe, liegt vor Augen. Eine reiche Litteratur, welche innerhalb Jahresfrist erschien und so treffliche Leistungen wie Heinrich von Treitschkes prächtigen Essay und Adolf Wohlwills kurze Geschichte des Elsasses aufzuweisen hat, legt dafür Zeugnis ab. Einerseits war der Wunsch nach Belehrung über das neue Reichsland sehr lebhaft. Anderer- seits schien es manchem Gelehrten natürlich, seiner schriftstelle- rischen Thätigkeit eine innere Beziehung auf die großen Er- eignisse der Gegenwart zu verleihen. Gegenüber der wechsel- vollen Aufregung des Tages lag darin Trost und Halt. Wenn auch wir Anfang Octobers 1870 den Mlan faßten, die entgegenkommende Stimmung der Zeit für ein ährnliches Unternehmen zu gewinnen, so leitete uns dabei der Gedanke, daß sich hier eine Aufgabe darbot, in welcher die augenblickliche Neugier des großen Publikums mit einem bleibenden Interesse der deutschen Geschichtswissenschaft zusammen fiel.